REFORMATIONSJUBILÄUM Theatergruppe probt in Wernges für "Luther - Das Musical" / Aufführung am Kirchentag
WERNGES - (ws). Biersuppe oder schon der Nachtisch? In der Werngeser Dorfkirche geht es munter zu: Familie Luther sitzt bei Tisch. Die Kinder, die Eltern und auch junge Studenten diskutieren alltägliche Probleme, wie sie vor 500 Jahren anfielen und auch heute noch den Familien vertraut sind. Dazwischen müssen Martin Luther und Katharina von Bora immer wieder aus ihrer Jugend erzählen, schließlich hat das Ehepaar ja Weltgeschichte geschrieben. Die Theatergruppe der Kirchengemeinde probt "Luther - das Musical", das am Sonntag, 27. August, ab 18 Uhr in der Lauterbacher Stadtkirche Premiere hat.
"Ausgedacht hat sich dies das Familiengottesdienst-Team, vier Mann, wir müssen das ausbaden", schmunzelt Steffen Höhl, im Stück Martin Luther, einer von knapp 20 Darstellern. "Wenigstens muss ich nicht singen." Das besorgt der Chor "conTAKTe" der evangelischen Kirchengemeinde. Bei den Proben der Schauspieler kommt der Gesang vom "Ghettoblaster", erst ganz am Schluss gibt es zwei gemeinsame Proben.
In Wernges sagt kein Dieter Wedel, wo es langgeht. Regieanweisungen werden gemeinsam erarbeitet, wer bei den Proben vorbeikommt, wird nach seiner Meinung befragt, er gilt ja als unbefangen. Doch völlig unvorbereitet sind die engagierten Laien nicht ins Wasser gesprungen, sie haben als alte Hasen schon etliche Aufführungen auf dem Buckel, darunter auch reichlich Musicalerfahrung. Früher gab es mit dem Chor immer nur eine einzige Probe - "und die war chaotisch". Die Premiere war dann aber stets ein Erfolg. Jetzt gibt es zwei Proben und zwei Aufführungen. Nach der Premiere zum Vogelsberger Kirchentag Ende August in Lauterbach wird das Musical noch einmal am Reformationstag in Wernges gespielt.
Andrea Bernges spielt Frau Luther, Hanna Obenhack hat als Mummeline gleichfalls eine tragende Rolle. Bei der jüngsten Probe wird sie von Andrea Obenhack vertreten, die im Stück den Ablassprediger Johann Tetzel mimt. Großes Gelächter, als sie für den Sündenerlass zehn Euro statt zehn Gulden verlangt. Steffen Höhl mimt den Luther, den jungen Martin, den wütenden Papstkritiker, den "Junker Jörg in quietschender Rüstung" und Bibelübersetzer auf der Wartburg, den Familienvater. Die Szenen sind sorgfältig gewählt, die Mosaiksteine ergeben ein vollständiges Puzzle des Mannes, der vor 500 Jahren seine 95 Thesen an die Wittenberger Schlosskirche schlug.
Mit Leib und Seele dabei
Die Schauspieler sind mit Leib und Seele bei der Sache, haben viel Spaß. Der Kirchentag des Dekanats am 26. und 27. August mit umfangreichem Programm zum Lutherjahr ist nicht mehr fern. Nach dem Urlaub wird dann Gas gegeben. "Ora et labora" (beten und arbeiten) heißt es dann, dann sogar mit Gesang.
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