METZLOS-GEHAAG - (ar). Gestern erfuhren die Mitarbeiter des im vorläufigen Insolvenzverfahren stehenden Betriebes Robbe Modellsport in Metzlos-Gehaag nicht die Nachricht, auf die alle hofften. Insolvenzverwalter Mirko Lehnert verkündete, dass der "Investorenprozess gescheitert" sei. Dies erklärte Lehnert-Pressesprecher Dr. Jochen Mignat auf LA-Anfrage.
Er wisse, dass dies im Moment eine recht unbefriedigende Auskunft sei, er aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht viel mehr sagen könne, als dass mit dem gescheiterten Investorenprozess keine vollständige Fortführung von Robbe mehr möglich sei. Was dies konkret bedeute - darüber konnte Mignat ebenfalls keine weiteren Angaben machen. "Im Moment werden alternative Fortführungsmöglichkeiten gesucht."
Alwin Hoffmann, Vorsitzender des Robbe-Betriebsrates, meinte dazu: "Es sieht aus, als ob Robbe über kurz oder lang geschlossen wird. Ob es möglich ist, Teile weiterzuführen, ist derzeit nicht absehbar."
Robbe - das 1924 gegründete hessische Unternehmen - ist europaweit führend im Handel von Modellsportartikeln und Zubehörteilen asiatischer Hersteller sowie von eigenen Marken. Seit Anfang Februar befindet sich der Betrieb im vorläufigen Insolvenzverfahren. Fast genau ein Jahr zuvor zog sich Gesellschafter Wolfgang Schwarzhaupt aus der Firma zurück und eine Investorengruppe, die bereits mehrere Beteiligungen an mittelständischen Technologieunternehmen hält, übernahm die Regie. Sie beauftragte Philip Janssen, der die Gruppe seit Jahren operativ begleitete, als Geschäftsführer mit der Wahrnehmung ihrer Interessen. Nachdem in der Vergangenheit bereits mehrfach Mitarbeiter aufgrund "struktureller Anpassungen" entlassen worden waren - als Grund wurden beim letzten Mal 2013 Umsatzeinbußen durch die starke internationale Konkurrenz angeführt -, sorgen sich nun die restlichen Mitarbeiter um ihren Arbeitsplatz. In Grebenhain und Hanau beschäftige, so der Insolvenzverwalter im Februar in einer Pressemitteilung, die Unternehmensgruppe, die 2014 etwa 25 Millionen Euro umsetzte, etwa 100 Mitarbeiter. Damals wurde auch stets betont, dass das Kerngeschäft der Firma gesund sei, aber durch alte Verbindlichkeiten belastet werde.
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