VERKEHR Ortsdurchfahrtserneuerung: Anliegergemeinschaft sammelt 110 Unterschriften / Stock verweist auf Brief vom 9. Oktober
LAUTERTAL - (oh). Um die kommende Erneuerung der Ortsdurchfahrt in Dirlammen ist es zwar aktuell ruhiger geworden. Hinter den Kulissen fürchten die Anwohner der Hopfmannsfelder Straße aber nach wie vor hohe Kosten im Zuge einer möglichen Erhebung von Anliegerkosten. Wie berichtet, sollen im Zuge von geschwindigkeitsdämpfenden Maßnahmen in den beiden Ortseinfahrten auch die Gehwege dort grundhaft erneuert werden.
Wie Tim Wiegel von der BI nun mitteilte, wurde die Online-Petition der ,,Gemeinschaft der Anlieger der L3140 Ortsdurchfahrt Lautertal-Dirlammen“ nun beendet. „In einer Laufzeit von vier Monaten konnten wir 110 Unterschriften sammeln. Wir haben auf unserer Homepage, auf unseren Seiten in den Sozialen Netzwerken und in Flyern auf uns und unsere Petition aufmerksam gemacht“, erklärt Wiegel. Im Petitionstext plädiert die Anlieger-Gemeinschaft für die Umverteilung des zu zahlenden Anteils der Anlieger auf den gesamten Ort, da die Straße von der Allgemeinheit und nicht nur von den Anliegern genutzt werde. „Obwohl wir noch nicht genau wissen, wie groß die Summe für die Anlieger wird, ist zu erwarten, dass diese für die meisten nicht zu stemmen wäre“, wird gemutmaßt. Ein Übergabetermin für die Unterschriften stehe aber noch nicht fest.
Auch einen Antrag auf Änderung der Straßenbeitragsatzung stellte die Anlieger-Gemeinschaft an die Gemeinde, in der sie unter anderem fordert, dass „von anliegenden Grundstückseigentümern einer überörtlichen Durchgangsstraße ein Pauschal-Betrag von 2000 Euro, und für innerörtlichen Straßen von 4000 Euro erhoben wird“.
Für Bürgermeister Heiko Stock gilt auch nach Abschluss der Unterschriften-Sammlung nach wie vor der Stand des Briefes, mit dem die Gemeindeverwaltung am 9. Oktober auf die verschiedenen Schreiben der Anliegergemeinschaft – auch auf den genannten Antrag – geantwortet hatte. Darin steht, wie Stock gegenüber dem LA nochmals erläutert, unter anderem, dass, „um eine rechtssichere Beitragserhebung für die grundhafte Erneuerung der Gehwege im Zuge der OD Lautertal-Dirlammen L 3140 sicherzustellen, die Beschlussfassung des Gemeindevorstandes zustimmend zur Kenntnis genommen wird, die eine Angebotseinholung für die Erstellung der Abrechnungsunterlagen nach Fertigstellung der Straßenbaumaßnahme vorsieht. Das Angebot soll auch Beratungsleistungen im Rahmen von Anliegerversammlungen beinhalten“.
Außerdem werde, „wie in Ihrem Beisein in der Sitzung der Gemeindevertretung am 20. September ausgeführt, sich die Gemeindevertretung in einer späteren Sitzung mit der Beitragserhebung und einer möglichen Änderung der Straßenbeitragssatzung befassen“. Kurz gesagt: Erst wird gebaut, dann werden Beiträge erhoben. Und wie diese aufgeteilt werden, steht weiterhin noch nicht fest.
Dass der Umbau aber kommt, steht fest. Hierfür hatte sich der Ortsbeirat Dirlammen Ende April einstimmig ausgesprochen. Und auch auf der Sitzung der Lautertaler Gemeindevertreter im Oktober hatte es einstimmig grünes Licht für die Bauarbeiten gegeben. Einen Beschluss zur umstrittenen Aufteilung der gemeindlichen Kosten, also ob hier etwa wiederkehrende Straßenausbaubeiträge eingeführt werden, oder ob nur die Anlieger oder die Bürger der Gesamtgemeinde zur Kasse gebeten werden, hatte man ausdrücklich noch nicht gefasst.
Grundsätzlich geht es bei dem Projekt um die „dringend notwendige grundhafte Erneuerung der Fahrbahn und der Gehwege“, da die Straße in einem „desolaten Zustand“ sei, wie Bürgermeister Stock schon vor einiger Zeit erklärt hatte. Auch die Erneuerung von Wasserleitungen sowie Kanalsanierungen und die Verlegung von Leerrohren für den kommenden Breitbandausbau sollen im Zuge der Baumaßnahme erledigt werden. Hinzu kommt der Wunsch auf eine Verkehrsberuhigung im Bereich der Ortseinfahrten.
Wie bereits berichtet, kalkuliert Hessen Mobil mit Gesamtkosten von rund 1,94 Millionen Euro. Davon werde das Land Hessen 1,24 Millionen Euro übernehmen. Für die Gemeinde Lautertal bleiben dann noch rund 709 000 Euro übrig. Los gehen soll es Mitte 2018. Geplant ist eine Bauzeit von rund zwei Jahren.
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