Liv Moormann (Jasna Fritzi Bauer) tritt beim „Tatort”-Auswärtsspiel in Bremerhaven eine Reise in ihre Vergangenheit an.
Bremen. Hauptkommissarin Moormann ermittelt diesmal in ihrer Heimatstadt Bremerhaven: Am Containerhafen wird ein Terminal-Mitarbeiter ermordet im Kofferraum eines zu überführenden Neuwagens aufgefunden. Moormann und ihre Kollegin Linda Selb (Luise Wolfram) reisen von Bremen aus an, doch Selb wird umgehend nach Brüssel abgezogen, was dazu führt, dass sich Moormann gemeinsam mit ihrem ehemaligen Kollegen Robert Petersen (Patrick Güldenberg) vor Ort um den Fall kümmert.
Der Pick-Up des Toten steht vor einer Tuning-Werkstatt, in der Moormann und Petersen die Neffen des Ermordeten antreffen: Gheorge (Adrian But) und Oleg (Jonas Halbfas), seinen Bruder mit Down-Syndrom. Die schrauben vor der Verladung nicht nur an teuren Flitzern herum, sondern „leihen“ sie sich auch schon mal für die eine oder andere Spritztour. Womit Moormann nicht gerechnet hat: In der Werkstatt trifft sie auf Marie (Luisa Böse), Gheorges Freundin – und ihre Halbschwester.
Das führt dazu, dass sie eine unliebsame Reise in die Vergangenheit antreten muss. „Die Heimat umarmt mich wie ein böser Tiger“, beschreibt sie die Situation. Die Ermittlerin ist gezwungen, sich mit ihren schwierigen Familienverhältnissen auseinanderzusetzen, was die Aufklärung des Falls nicht gerade erleichtert.
Der Bremer „Tatort“ (mit Auswärtsspiel in Bremerhaven) „Donuts“ unter der Regie des Bremerhaveners Sebastian Ko nimmt mit in die Szene von Autotuning und illegalem Autoteile-Handel – und macht das vor allem optisch mit Bravour. Rau und wild und mit viel Tempo – ob am Hafen, in Parkgaragen, auf Kart-Anlagen oder bei nächtlichen Verfolgungsjagden. Die Optik ist stark inszeniert, die Handlung dagegen eher flach. Auch ist es schwierig, das Bremer Team als Team wahrzunehmen. Mads Andersen (Dar Salim) ist wie meist anderweitig unterwegs, schaltet sich nur vereinzelt per Videochat dazu. Und auch Selb ist diesmal nur sporadisch dabei. Der „Tatort” Bremen wird noch eine Weile – und vor allem so manchen guten Fall – brauchen, um sich positiv zu etablieren.
Das Erste zeigt den „Tatort: Donuts” am Sonntag, 2. April, um 20.15 Uhr.