„Ronny“ heißt der neue „Polizeiruf 110” aus Magdeburg. Und der zehnjährige Ronny Hartwig (Johann Barnstorf) hat kein einfaches Leben.
Magdeburg. Seine Mutter Sabine (Ceci Chuh) hat das Sorgerecht verloren, weshalb Ronny jetzt im Kinderheim lebt. Aber ab und zu darf er nach Hause, zu seiner Mutter, seiner kleinen Schwester Josefine (Lotta Herzog) und Stiefvater René Maier (Oskar Bökelmann). Den jedoch stört Ronnys Anwesenheit ganz grundsätzlich, weshalb er jede Gelegenheit nutzt, den Jungen anzubrüllen und ihm Schläge anzudrohen. Dann verschwindet Ronny nach seinem Geburtstag, als er auf dem Weg von seiner Mutter zurück ins Kinderheim ist. Kommissarin Doreen Brasch (Claudia Michelsen) weiß, dass sie hier nicht nur gegen den Entführer oder Täter, sondern auch gegen die Zeit ermittelt. Es beginnt ein zermürbender Wettlauf gegen kalte Winternächte, schweigsame Beteiligte und ein großes Lügengebilde.
Im Mittelpunkt neben Ronny: die drei Mütter Sabine, Brasch und Heimleiterin Gaby Kleinschmidt (Maja Schöne), deren Sohn Gordon (Valentin Oppermann) kein einfaches Kind ist. Autor Jan Braren spielt geschickt mit den drei Biografien der Frauen, deren Geschichte sich an einer Stelle immer wieder streift: Für ihr Kind würden sie so ziemlich alles tun. Das ist zwar kein neues Motiv, aber von Regisseurin Barbara Ott eindrucksvoll in Szene gesetzt. Vor allem für Eltern ist „Ronny“ schwere Kost. Denn das Elternsein wird hier aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet: Wir sehen die überforderte und devote Sabine, die gegen ihre Sucht kämpft. Wir sehen Gaby, die nicht einsehen will, dass ihr Gordon längst aus den Händen geglitten ist. Und wir sehen Doreen Brasch, die sich vermutlich nichts mehr herbeiwünscht als Nähe zu ihrem entfernten Sohn. Das ist glänzend erzählt. Einschalten lohnt!
Das Erste zeigte den „Polizeiruf 110: Ronny“ am Sonntag, 19. März, um 20.15 Uhr.