Auf großes Interesse stieß ein Konzert mit vier Veeh-Harfen in der Kirche von Landenhausen. Foto: Günkel
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LANDENHAUSEN - (mgg). Die Veeh-Harfe ist leicht zu spielen und erfordert keine Notenkenntnisse. Mit Stahlsaiten über einem Holzkorpus klingt das Zupfinstrument so ähnlich wie ein Spinett. Die ursprünglich aus Landenhausen stammende Waltraud Kaufmann kam mit Ehemann Heinrich sowie mit den Veeh-Harfenistinnen Monika Dörrer und Beate Stegmaier auf Einladung der Landeskirchlichen Gemeinschaft nach Landenhausen. In der dortigen evangelischen Kirche spielte das Quartett ein Passionskonzert.
Musik von Georg Philipp Telemann und Johann Sebastian Bach war dabei ebenso vertreten wie Teile von Franz Schuberts „Deutscher Messe“, Choräle wie „O Haupt von Blut und Wunden“ standen ebenso auf dem Programm wie „Amazing Grace“.
„Die Veeh-Harfe kann von jedem Laien gespielt werden“, erläuterte Heinrich Kaufmann das Instrument. Spezielle Notenschablonen werden unter die Saiten geschoben, und es wird immer die Saite gezupft, unter der die jeweils nächste Note steht. So muss man nur lernen, wie lange eine Note ausgehalten werden muss, aber nicht, für welche Tonhöhe sie steht. Die Veeh-Harfe ist in Halbtönen gestimmt. Um zu transponieren, muss das Notenblatt also nur seitlich verschoben werden. Wie Kaufmann erklärte, ist das Instrument bei Hobbymusikern sehr beliebt, die noch nie zuvor ein Instrument gespielt haben. Ebenso werde es in Inklusionsprojekten oder auch in der Arbeit mit älteren Menschen eingesetzt.
Der Erfinder der Veeh-Harfe, Hermann Veeh, konstruierte das Instrument für seinen behinderten Sohn, der als Kind eine große Musikalität erkennen ließ, aber nicht mit der Notenschrift klarkam. Zufällig sah Veeh eine Zither. Deren Saitenabstände sind zu eng, wenn man eine eingeschränkte Feinmotorik hat – also konstruierte Hermann Veeh ein Instrument, das von der Zither inspiriert ist, aber größere und damit einfacher zu handhabende Saitenabstände hat.
In Landenhausen besteht am Samstag, 13. Mai, von 9 bis 17 Uhr die Gelegenheit, an einem Einführungskurs zum Spielen der Veeh-Harfe teilzunehmen. Anmeldungen nehmen Waltraud und Heinrich Kaufmann entgegen unter d 07171/604089.
Nach dem Konzert bestand auch die Gelegenheit, mit den Musikern ins Gespräch zu kommen und die Veeh-Harfen selbst auszuprobieren. Davon machten viele Interessierte Gebrauch, von denen sich etliche gleich für den Kurs anmeldeten. Es sind noch Plätze frei. Die Teilnahmegebühr beträgt 99 Euro inklusive Notenmappe für Anfänger plus Verpflegung. Eine Harfe kann zum Preis von 20 Euro ausgeliehen werden.