Zum Internationalen Museumstag wurde am vergangenen Sonntag im Herbsteiner Statt-Museum eine Ansichtskarten-Ausstellung eröffnet, die ganz eng mit dem Namen des gebürtigen Herbsteiner Heinrich Thrin verbunden ist. Der im südhessischen Mainhausen beheimatete und vor knapp zwei Jahren verstorbene "Sammler aus Leidenschaft" hat über Jahrzehnte hinweg eine große Sammlung an Herbsteiner Ansichts- und Postkarten zusammengetragen und hat sich sowohl im In-, als auch Ausland große Anerkennung erworben.
Von Thomas Haag
Leiter Lokalredaktion Bad Kreuznach
Tilly Thrin (von rechts), die Ehefrau des Sammlers Heinrich Thrin, war mit ihrer Tochter Rita nach Herbstein gekommen, um zusammen mit Simon Schnell und Josef-Michael Ruhl die Ausstellung im Statt-Museum zu eröffnen. Foto: Henning
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HERBSTEIN - Zum Internationalen Museumstag wurde am vergangenen Sonntag im Herbsteiner Statt-Museum eine Ansichtskarten-Ausstellung eröffnet, die ganz eng mit dem Namen des gebürtigen Herbsteiner Heinrich Thrin verbunden ist. Der im südhessischen Mainhausen beheimatete und vor knapp zwei Jahren verstorbene "Sammler aus Leidenschaft" hat über Jahrzehnte hinweg eine große Sammlung an Herbsteiner Ansichts- und Postkarten zusammengetragen und hat sich sowohl im In-, als auch Ausland große Anerkennung erworben. Thrin hat auch einige Heftchen und Kataloge produziert, die sich intensiv mit der Herbsteiner Postgeschichte beschäftigen, die teilweise mit in die Ausstellung einflossen. Aus Thrins Ansichtskarten-Sammlung sind auch größere Bilder in verschiedenen Themenblöcken zu sehen.
Museums-, Geschichts- und Kulturvereins-Vorsitzender Josef-Michael Ruhl verwies bei der Eröffnung darauf, dass Dinge, die aus der Nutzung im Alltag herausfallen oder auch viele Erbstücke, mit denen die Nachkommen nichts anfangen vermochten, plötzlich für einen gewissen Teil der Bevölkerung ganz andere Werte bekämen - allein durch ihre Seltenheit, ihre künstlerische Ausformung und die besondere private Geschichte.
Bei Heinrich Thrin sorgte alles, was mit der Post zu tun hatte, für eine Sammler-Leidenschaft, die er über viele Jahrzehnte pflegte. In der Sammlung von Heinrich Thrin sei eine heile Gegenwelt aufgebaut worden, die sehr geordnet wirke und in der jede Karte ihren ausgewiesenen Platz bekommen habe, so Ruhl. Ein Zitat vom Kulturphilosophen Walter Benjamin treffe auf Heinrich Thrin zu: "Es ist die tiefste Bezauberung des Sammlers, das einzelne Stück in einen Bannkreis einzuschließen." Im Jahre 1998 bekam der Sammler den "Hessischen und Rheinlandpfälzischen Philatelistenpreis", die "Änne-Weis-Medaille" überreicht, worauf Thrin sehr stolz gewesen sei. Auch der Heimat- und Geschichtsverein Mainhausen habe dank der Sammlerbemühungen Thrins im Jahre 2017 den "Hessischen Denkmalschutzpreis" erhalten.
Bisherige Ausstellungen von Heinrich Thrin im Statt-Museum gab es 1998 über die Postgeschichte im Altkreis Lauterbach, ein Jahr später wurde die erste Postkartenausstellung gezeigt, wenig später dann eine Ausstellung mit dem Titel "Die Landpost im Vogelsberg" sowie eine weitere Ausstellung über die "Thurn und Taxis-Post" samt Herbsteiner Poststempel. Bei der letzten Postkarten-Ausstellung Thrins im Jahre 2008 wurde sogar ein Katalog erstellt.
Wie Josef-Michael Ruhl weiter versicherte, habe jetzt der Herbsteiner Simon Schnell die Nachfolge von Heinrich Thrin angetreten, er habe es bisher auch schon auf 300 gesammelte Herbsteiner Ansichtskarten gebracht. Auch sei Simon Schnell im Briefmarkenbereich aktiver Sammler.
Ausgestellt sind unter anderem Stadt-Silhouetten, Grußkarten, Luftaufnahmen, Seen und Landschaften, Kirchen, das "Herbsteiner Juppchen" und Künstlerkarten. Die Ausstellung ist bis Ende Juni an Sonntagen zwischen 14 und 16.30 Uhr zu sehen.