Exklusiv aus der Redaktion: Spannende Themen aus Hessen

Neues aus Hessen.

Schicksale aus dem Ukraine-Krieg, Gasversorgung in Deutschland ist vorerst gesichert und, ob der Mord an Walter Lübcke hätte verhindert werden können – das ist heute wichtig.

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Hessen. Ein Jahr nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine gibt es noch immer keine Aussicht auf Frieden. Deutschland und Europa sind mittendrin in diesem Krieg. „Weil Wladimir Putin nicht nur der Ukraine den Krieg erklärt hat, sondern auch der postsowjetischen Nationenbildung, der Souveränität unserer osteuropäischen Partner, der wertebasierten Ordnung der Vereinten Nationen, dem Freiheitsstreben und der Selbstbestimmung der Menschen“, kommentiert mein Kollege Friedrich Roeingh.

Russland ist mit seinem Kriegskurs genauso isoliert wie vor einem Jahr. Das zeigt die Zustimmung von 141 der 193 Mitgliedstaaten der UN-Vollversammlung zu einer Resolution gegen den russischen Angriffskrieg. Allerdings haben sich wichtige Staaten wie China und Indien erneut enthalten. China hat parallel einen Friedensplan vorgelegt, der eigentlich keiner ist, da er kaum mehr als die Forderungen nach einem Waffenstillstand und Verhandlungen enthält. Trotzdem steht fest: Natürlich wird der Frieden nicht auf dem Schlachtfeld gewonnen, sondern eines Tages am Verhandlungstisch erreicht werden müssen.

TOP 3 DES TAGES

Zwölf Schicksale aus dem Kriegsalltag

Flagge zeigen für die Ukraine. Am Freitag finden in Deutschland vielerorts Kundgebungen anlässlich des traurigen Jubiläums statt.
Flagge zeigen für die Ukraine. Am Freitag finden in Deutschland vielerorts Kundgebungen anlässlich des traurigen Jubiläums statt. (© Symbolfoto: dpa)
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Ein Jahr wie ein Tag: Die Kriegsgräuel von Butscha, die Hölle von Mariupol oder Bachmut, täglicher Raketenbeschuss in Charkiw oder Mykolajiw - in 365 Tagen Krieg haben die Menschen in der Ukraine viel Leid und Schrecken erlebt. Zwölf Ukrainer berichten von Flucht, Tod und Trauer, aber auch von Elternfreuden inmitten des Kriegs, Wiedersehen mit den Liebsten und neuer Hoffnung, wie mein Kollege Marcel Storch berichtet. „Wir sind vorbeigefahren an den Raketenwerfern, die auf Mariupol gefeuert haben. Es war die Hölle, wie im Science-Fiction-Film“, schildert die Ukrainerin Sabina. Es sind die Menschen, die unter diesem Krieg leiden. 

Energieversorgung ist vorerst gesichert

Das schwimmende LNG-Terminal „Neptune“ im vorpommerschen Lubmin.
Das schwimmende LNG-Terminal „Neptune“ im vorpommerschen Lubmin. (© Stefan Sauer/dpa)

Ein Jahr nach Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine haben sich die Gasmärkte in Deutschland und Europa stabilisiert: Die Preise sind gesunken, die Speicher vergleichsweise gut gefüllt, die Temperaturen frühlingshaft. In diesem Winter ist nicht mehr mit Engpässen zu rechnen. Doch was ist im nächsten Winter, reicht dann die Versorgung? Das fragt mein Kollege Jens Kleindienst. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) beantwortet die Frage in einer neuen Analyse mit einem klaren Ja: „Auch für den Winter 2023/24 ist nicht mit Engpässen zu rechnen, allerdings bleiben Einsparbemühungen von Industrie und Haushalten wichtig.“ 

Hätte der Mord an Walter Lübcke verhindert werden können?

Innenminister Peter Beuth als Zeuge beim Lübcke-Untersuchungsausschuss.
Innenminister Peter Beuth als Zeuge beim Lübcke-Untersuchungsausschuss. (© René Vigneron)
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Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) hat als Zeuge im Untersuchungsausschuss des hessischen Landtags zum Mord an Walter Lübcke Fehler und Versäumnisse der Ermittlungsbehörden eingeräumt. Anders als sein Amtsvorgänger, der heutige Ministerpräsident Boris Rhein (CDU), legte sich der Politiker bei der Frage, ob der tödliche Anschlag des Rechtsextremisten Stephan Ernst auf den Kasseler Regierungspräsidenten am 1. Juni 2019 zu verhindern gewesen wäre, aber nicht fest, schreibt mein Kollege Sascha Kircher. Rhein hatte kürzlich gesagt, der Mord hätte nicht verhindert werden können. 

ZU GUTER LETZT

Angesichts dieser Flut von harten Nachrichten ist es umso wichtiger, eine Auszeit zu nehmen, sich zurückzulehnen und auf Kultur zu freuen. Warum nicht mal wieder Musik hören und zwar richtig laut. Also so richtig laut. Da trifft es sich gut, dass die Donots sich zurückmelden. „Das ist der Weltuntergang“, singt der fröhliche Kinderchor, bevor sie mit ihren E-Gitarren los brettern. Die Welt der Punkrock-Institution ist positiv gestimmt, ihr zwölftes Album „Heut ist ein guter Tag“ ist zum Veröffentlichungsstart an die Spitze der Verkaufscharts gesprungen. Und wenn im Song „Apokalypse Stehplatz Innenraum“ die Dämonen an der Tür kratzen, brennt das Herz und schreit trotzig: „Heut ist ein guter Tag.“

Denken Sie auch in diesen harten Zeiten daran: „Kultur ist nicht alles, aber ohne Kultur ist alles nichts.“

Exklusiv aus der Redaktion „Hessen am Mittag”

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