Unsere Autorin liebt Gardetanz. Das hat mehrere Gründe. Wichtig ist die Ausstrahlung: Zeig deine Freude am Tanzen.
Von Malin Reitz
Malin Reitz hat vor einem Jahr mit dem Gardetanz in Ehringshausen begonnen und liebt ihr Hobby.
(Foto: Reitz/Garde- und Showtanzgruppe Ehringshausen)
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GEMÜNDEN - Ein beliebtes Hobby und auch Sport ist das Tanzen. In meinem Fall ist es das Gardetanzen. Der Gardetanz geht laut dem Online-Lexikon Wikipedia auf die Girltruppen der Revuetheater zurück: Demnach haben Karnevalsvereine Mädchengarden an ihren Sitzungen auf die Bühne geschickt und somit diese Idee für sich genutzt. Mittlerweile gibt es aber nicht mehr nur reine Mädchengruppen, sondern auch gemischte Garden, bei denen Männer mitwirken sowie die sogenannten Solo- oder Tanzmariechen.
Typisch für Garde ist zum Beispiel das Marschieren auf die sogenannte Marschmusik. Bei dieser Musik erklingt der Takt gleichmäßig wie die Schritte. Ebenfalls typisch und sehr wichtig bei Garde ist die Ausstrahlung. Dass heißt, man sollte die Freude am Tanzen erkennen können. Unsere Trainerin sagt: Immer schön lächeln. Bestimmte Schritte, Figuren wie Rad und Spagat, die Synchronität sowie die Uniformen sind typische Dinge des Gardetanzes.
Mit dem Gardetanzen habe ich erst vor einem Jahr begonnen, ich tanze aber schon, seit ich sechs Jahre alt bin. Angefangen habe ich damals durch meine beste Freundin Leonie, die heute 14 Jahre alt ist. Sie nahm mich zu einer der Tanzstunden in das TopFit in Homberg mit – und das gefiel mit auf Anhieb. Nachdem meine Mutter mich angemeldet hatte, tanzte ich dort circa fünf Jahre. 2014 hörten meine Freundin und ich im TopFit auf, da wir in diesem Jahr in Nieder-Gemünden mit dem Showtanz begannen und uns beides zu viel wurde. Vergangenes Jahr hat sich dann unsere Tanzgruppe aus Nieder-Gemünden aufgelöst, da viele der Mitglieder kein Interesse mehr am Tanzen hatten. Doch durch das Auflösen der Gruppe bin ich letzten Endes erst zu der Teenie-Garde- und Showtanzgruppe in Ehringshausen gekommen. Ich hatte gehört, dass diese neue Mitglieder sucht und dass zwei Freundinnen von mir ebenfalls dort tanzen wollten. Da ich Garde sowieso schon immer toll fand und Showtanz auch schon getanzt hatte, freute ich mich sehr darüber. So beschlossen meine Freundin Leonie, die ebenfalls enttäuscht über die Auflösung der alten Gruppe war, und ich, nachzufragen, ob wir dort mittanzen könnten. Schließlich wurden wir aufgenommen, sind dem Sportverein Ehringshausen (SVE) beigetreten und nun in einer Tanzgruppe mit wundervollen Mädels und einer super Trainerin.
Momentan haben wir aber kein Training, da Karneval gerade erst vorbei ist. Die Dauer des Trainings sowie das Training generell kann jedoch bei allen Tanzgruppen anders ablaufen. In unserem Fall haben wir einmal wöchentlich eineinhalb Stunden geübt.
Besondere Fähigkeiten muss man zum Gardetanzen nicht mitbringen. Natürlich sollte einem das Tanzen Spaß machen und gewisse Dinge, wie zum Beispiel ein Spagat, was bei manchen Tanzgruppen erforderlich ist, bekommt man durch Training hin. Allerdings ist das Tanzen auch mit gewissen Kosten verbunden. Diese können jedoch innerhalb jedes Vereins anders sein.
Was mir am Gardetanzen besonders gut gefällt, sind zum einem die Kostüme, die an historische Uniformen erinnern. Sie bestehen aus der Uniformjacke, dem Spitzenjabot, einem kurzen Rock, eventuell mit einem Petticoat darunter, Strumpfhosen, Spitzen- oder Rüschenunterhöschen beziehungsweise Body, Tanzstiefeln und eventuell auch aus Perücken und einem Hut. Die Kostüme können bei allen Garden unterschiedlich sein.
Zum anderem gefallen mir besonders gut die Schritte sowie die Auftritte rund um die Karnevalszeit, da es mir viel Spaß macht, zusammen mit meinen Freundinnen vor Publikum zu tanzen. Oftmals wird man als Verein zu anderen Faschingssitzungen eingeladen und kann dort auch auftreten. Dies finde ich sehr toll.
Anders als ich hat Selina (15), eine Freundin aus meiner Tanzgruppe, schon sehr früh mit dem Gardetanzen angefangen. Die Mutter einer Freundin habe begonnen, Showtanz zu unterrichten. So sei sie auf Garde gestoßen und habe damit bis heute weitergemacht, erzählt sie. Selina hat zwischendurch ein Jahr Pause gemacht, da ihre Trainerin aufgehört hatte, aber in diesem Jahr hat sie das Gardetanzen sehr vermisst. Was sie am meisten am Tanzen mag, sind die Schritte, die Musik sowie ihre Mittänzerinnen.
Meine Freundin Leonie (die wie gesagt, ebenso Mitglied in meiner Tanzgruppe ist) hat zusammen mit mir vor einem Jahr angefangen, Garde zu tanzen. Sie hat jede Menge Spaß am Tanzen und findet es wichtig, sich mal so richtig auszupowern, um einen freien Kopf zu bekommen. ,,Außerdem finde ich es toll, dass ich ein Hobby mit meinen Freunden zusammen habe, da es dadurch noch mehr Spaß macht“, sagt Leonie.
Auch meine Freundin Angelina (15) tanzt, seit sie ein kleines Kind war. Gekommen ist sie darauf durch ihre Mutter, die damals Tanzlehrerin war. Trotz einiger Pausen tanzt sie jetzt wieder und findet es ebenfalls toll, dass man dabei mal kurz den Stress los ist sowie eine Auszeit von einer schwierigen Woche hat, wie sie sagt.
Wer Interesse am Gardetanzen hat und gerne auf Karnevalssitzungen geht, sollte es auf jeden Fall einmal ausprobieren, da es zudem noch sehr viel Spaß macht.