Wie fühlt sich der erste Corona-Schultag im Vogelsbergkreis an?
Seit einigen Tagen läuft der Schulbetrieb wieder - wenn auch in ungewohnten Bahnen. Eine Vogelsberger Schülerin berichtet, wie sie ihren neuen "ersten Schultag" erlebt hat.
Von Mia Meier*
Foto: falonkoontz/stock.adobe.com
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VogelsbergkreisSchule. Eigentlich etwas alltägliches. Doch vor zehn Wochen änderte sich dies. Von da an hatte ich nur Unterricht von zuhause aus. Und dann, vor zwei Wochen, war es soweit: Ich hatte das erste Mal seit Langem wieder Schule.
Auch wenn sich meine Begeisterung in Grenzen hielt, da ich nicht wusste, was auf mich zukam bezüglich Masken, Abstand und Unterrichtsgestaltung, war ich gespannt, wie sich der Aufenthalt gestalten würde. Nachdem ich aufgestanden, gefrühstückt und mich fertig gemacht hatte, lief ich, wie jeden normalen Schultag, zum Bahnhof. Als der Zug kam, zogen alle ihre Maske auf und hielten den Abstand ein. Auch im Zug war alles recht leer, und so hatte ich keine Probleme, Abstand zu halten.
Als ich dann in die Schule kam, erwartete ich, dass mir viele Schüler mit Maske begegnen. Doch der Gang war komplett leer, und ich beschäftigte mich erstmal damit, zusammen mit einem Mitschüler meinen neuen Klassenraum zu suchen. Denn die Klassen wurden in zwei Gruppen aufgeteilt und in unterschiedliche Räume geschickt. Doch der Raum war schnell zu finden, und ich suchte mir einen gut gelegenen Platz. Im Raum war nur hinter jedem zweiten oder dritten Tisch ein Stuhl, um somit die Abstandszone einzuhalten.
Im Unterricht war eigentlich alles relativ normal, außer, dass immer nach 45 Minuten das Fach wechselte und der/die Lehrer/-in, die vorher die andere Klassenhälfte unterrichtet hatte, nun uns unterrichtete. Auch die Pausenzeiten waren anders geregelt. Da an einem Tag immer nur die 7. und 8. Klassen zusammen Unterricht hatten, hatten die 7. Klassen Pause, wenn die 8. Klassen Unterricht hatten und umgekehrt.
Als wir dann schließlich in die Pause entlassen wurden, war ich schockiert, dass weder der benötigte Abstand von 1,5 Metern eingehalten, noch Masken aufgesetzt wurden. Ich bekam mit, wie Schüler mit Maske ausgelacht wurden. Auch auf dem Pausenhof war es nicht besser. Überall riefen Lehrkräfte immer wieder "Abstand halten!", doch es brachte nicht wirklich etwas. Als die Pause dann vorbei war, desinfizierte sich beim Reingehen der Großteil der Schüler die Hände an den Ständern mit Desinfektionsmittel.
Als ich endlich Schulaus hatte, war mir klar, dass noch nicht alle begriffen hatten, dass Corona nicht einfach nur eine schlimmere Grippe ist.
Besserung
Die Woche darauf, als mein zweiter Schultag anbrach und ich mich wieder in die Pause schlängelte, merkte ich, dass man, selbst wenn man wollte, gar keinen Abstand von 1,5 Metern halten konnte. Die Gänge waren dafür einfach viel zu eng und die Treppen sowieso. Aber ich stellte auch fest, dass der benötigte Abstand nun besser eingehalten wurde, jedenfalls, so gut es möglich war. Gibt es also doch noch einen Lichtblick und alle werden etwas einsichtiger?