Attacke auf Schiedsrichter nach Fußballspiel

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Bei einem Fußball-C-Liga-Spiel in Münster bei Dieburg kommt es nach einer Gelb-Roten Karte zum Spielabbruch. Der Rettungshubschrauber landet auf dem Platz und bringt den...

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MÜNSTER. Münster. Bei einem Spiel in der Fußball-C-Liga Dieburg ist es am Sonntagnachmittag zu einem Polizeieinsatz gekommen, nachdem der 22 Jahre alte Schiedsrichter mit einem Faustschlag niedergestreckt worden war. Der für den GSV Breitenbrunn (Odenwald) pfeifende Unparteiische hatte die Partie zwischen dem FSV Münster und dem TV Semd 85 Minuten lang geleitet, als er beim Stand von 0:2 einen 28 Jahre alten Spieler der Gastgeber mit der Gelb-Roten Karte vom Platz stellte. Dieser schlug dem Unparteiischen daraufhin mit der Faust ins Gesicht - der Schiedsrichter brach ohnmächtig zusammen.

Das Spiel wurde abgebrochen, die Polizei gerufen. Bei deren Eintreffen war der 22-Jährige zwar wieder ansprechbar, doch weil im näheren Umland keine medizinische Versorgung möglich war, wurde ein Rettungshubschrauber gerufen. Dieser brachte das Opfer in eine Uni-Klinik, um ihn neurologisch untersuchen zu können.

Polizei verfolgt Tat weiter

Dass ein Schiedsrichter von einem Spieler körperlich attackiert wird, kommt selten vor. "Ich kann jetzt aber auch keine offiziellen Statistiken präsentieren, wie oft wir wegen so etwas gerufen werden", sagte ein Sprecher der Polizei Südhessen am Sonntag. Sicher sei aber auf jeden Fall, dass die Sache polizeilich weiter verfolgt werde - auch wegen der Öffentlichkeit, in der die Tat stattgefunden hatte. "Hinzu kommt, dass ein Schiedsrichter immer auch eine Respektsperson ist", sagte der Sprecher. "Da ist eine weitere Verfolgung des Geschehens auch im öffentlichen Interesse."

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Klassenleiter Theo Greiner äußerte sich geschockt. "Das ist absolut inakzeptabel und natürlich extrem bedauerlich", sagte der Babenhäuser. "Das macht mich wirklich sehr betroffen." Klar sei, dass auf den Spieler "eine massive Strafe" zukommen werde, genauer äußern konnte sich Greiner am Sonntagabend noch nicht.

Klassenleiter: Das wird und muss Konsequenzen haben

Am Abend gab es zumindest ein bisschen Entwarnung: Mit Hirn und Kopf sei alles in Ordnung, allerdings habe der Schiedsrichter Sprachschwierigkeiten, sagte Greiner. Sicher sei aber, dass sich das Sportgericht mit dem Fall beschäftigen werde. "Das muss und wird Konsequenzen haben", sagte Greiner. Man müsse vielleicht noch mehr präventiv arbeiten, damit solche schlimmen Vorkommnisse künftig nicht mehr passieren. Ein solches Ereignis sollte bis in die Verbandsebene hinein zu Diskussionen führen, wie Schiedsrichter noch besser geschützt werden können.

Der Redaktion liegt das Video zu dem Vorfall vor. Wir haben uns jedoch ganz bewusst dazu entschieden, dieses nicht hier zu zeigen.