Sich im Januar vegan ernähren: Für diesen guten Vorsatz setzen sich Prominente wie Eckart von Hirschhausen, Timo Hildebrand und Joaquin Phoenix ein. Was steckt dahinter?
Lasagne, Pizza und Burger - läuft Ihnen da auch schon das Wasser im Mund zusammen? Doch kurz danach folgt wahrscheinlich schon das schlechte Gewissen: Schließlich haben diese Gerichte klassischerweise viele Kalorien. Und gerade zum Jahresbeginn kommt das vielen Menschen sehr ungelegen. Ein guter Vorsatz muss aber nicht automatisch Verzicht bedeuten - und kann trotzdem ziemlich gut schmecken und sogar gesünder sein, als die Klassiker. Das beweist die Kampagne „Veganuary“. Die gleichnamige Organisation ermutigt Menschen dazu, sich im Januar einen Monat lang vegan zu ernähren. Unterstützt wird das Unternehmen von zahlreichen Promis.
Doch warum sollten wir uns überhaupt vegan ernähren? Darauf geht „Veganuary” selbst gar nicht konkret ein. Denn Ziel ist es nicht, andere zu belehren, sondern zu inspirieren. Und das geschieht vorwiegend über die Statements der mitwirkenden Prominenten, die darüber sprechen, warum sie den „Veganuary” unterstützen und was die Vorteile einer veganen Ernährung sind.
Schauspieler Joaquin Phoenix lebt seit seiner Kindheit vegan
Der US-amerikanische Schauspieler Joaquin Phoenix („Joker”) betont ganz klar den ethischen Aspekt des Veganismus: „Wenn wir die Welt durch die Augen eines Tieres betrachten, müssen wir erkennen, dass wir im Inneren alle gleich sind. Und dass wir alle ein Leben frei von Leid verdienen”, sagt Joaquin Phoenix, der seit seiner Kindheit vegan lebt, sich unter anderem für die Tierrechtsorganisation Peta engagiert und Sprecher der Dokumentarfilme „Earthlings” und „Dominion”, die über die Nutzung und den Missbrauch von Tieren aufklären.
Die deutsche Schauspielerin Anne Menden, bekannt aus der RTL-Soap „Gute Zeiten, schlechte Zeiten”, verweist auf den Umweltaspekt: „Es gibt einen einfachen Weg für jeden von uns, etwas Positives zu bewirken. Eine vegane Ernährung hilft dem Klima und den Tieren, verhindert Waldrodung und Artensterben, verbraucht durchschnittlich weniger Wasser und trägt dazu bei, zukünftigen Pandemien vorzubeugen.”
Allein durch pflanzenbasierte Ernährung könnten wir jedes Jahr 150.000 Todesfälle verhindern. Weniger Fleisch zu essen ist also ein echter Verzicht - nämlich auf Herzinfarkt und Schlaganfall. Darauf kann doch jeder gern verzichten, oder?
Und auch der Mediziner und Kabarettist Eckart von Hirschhausen befürwortet eine vegane Ernährung: „Allein durch pflanzenbasierte Ernährung könnten wir jedes Jahr 150.000 Todesfälle verhindern. Weniger Fleisch zu essen ist also ein echter Verzicht - nämlich auf Herzinfarkt und Schlaganfall. Darauf kann doch jeder gern verzichten, oder?”
Auch der ehemalige Nationaltorhüter Timo Hildebrand macht sich für den „Veganuary” stark. „Es geht um neue Wege, Erkenntnisse und darum, dass ein Umdenken stattfinden kann.” Der Ex-Fußballer ist Teilhaber der veganen Supermarktkette „Veganz” und betreibt in Stuttgart das vegane Restaurant „Vhy”.
Dass der „Veganuary” inzwischen schon fast zur Tradition geworden ist, macht sich auch in Supermärkten und Restaurants bemerkbar: Die Drogeriemarktkette „dm” hat bereits zum wiederholten Mal eine Kooperation mit der veganen Foodbloggerin Bianca Zapatka abgeschlossen und verkauft im Januar zahlreiche mit der Kochbuch-Autorin gemeinsam kreierte Produkte wie Burger-Patties, Fertigbackmischungen für Bananenbrot und Zimtschnecken und Chili sin Carne aus der Dose. Dazu gibt es ein kostenloses Kochheft mit zehn Rezepten.
Der Discounter „Penny” bringt eine breite Palette seiner veganen Eigenmarke „Food for future” als Aktionsware auf den Markt. Und auch „Lidl” mit seiner veganen Eigenmarke „Vemondo” ist mit dabei und hat obendrein ein kostenloses Heft mit Rezepten des Kochs Timo Franke zusammengestellt.
Ziemlich viele gute Gründe also, um es zumindest mal für vier Wochen vegan zu probieren, oder? Wer dabei ein wenig an die Hand genommen und sich näher zum Thema Veganismus informieren möchte, kann sich bei „Veganuary” anmelden. Einen Monat lang gibt es dann täglich eine E-Mail, unter anderem mit Tipps zu Nährstoffen, Rezepten und Einkaufshinweisen. Das Startdatum ist frei wählbar: Die Ausrede, dass der Januar bereits begonnen hat, zählt also nicht.