In diesen Räumen wird künftig die AfD arbeiten. Foto: Schobert
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LAUTERBACH - Eröffnet die AfD Vogelsberg nun ein Büro in Lauterbach – Ja oder Nein? An die Informationen zu kommen, sollte sich im Zuge meiner Recherche als gar nicht so einfach herausstellen.
Es geht um das ehemalige Bürgerbüro der SPD-Bundestagsabgeordneten Birgit Kömpel in der Lauterbacher Bahnhofstraße 3. Das ist nach der gescheiterten Wiederwahl der sozialdemokratischen osthessischen Volksvertreterin geräumt, seit November ist auch das Mietverhältnis beendet. Zwar steht der Schriftzug „SPD“ noch über der Tür und an den Schaufenstern sind noch zwei Bundesadler-Aufkleber vorhanden. Im Inneren wird gerade renoviert, war vom Ehemann der Hauseigentümerin zu erfahren. Von ihm hörte ich auch, was gerüchteweise in der Stadt kursiert: Hier möchte die AfD ein Büro einrichten. Der erforderliche Mietvertrag liege beim Kreisvorsitzenden Steffen Rühl in Antrifttal, sagte er mir.
Hohmanns Bürgerbüro?
Bürgerbüro? Vielleicht richtet da ja der AfD-Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann dort eins ein? Also habe ich im Internet dessen Seite gesucht, sie auch gefunden, aber keine Telefonnummer. Die, mit der mich die Bundestagsverwaltung in Berlin verbinden wollte, funktionierte nicht. Mit den Worten: „Ich will es mal mit der alten Nummer versuchen“, hatte mir mein Gesprächspartner schon die Hoffnungen zunichte gemacht. Auf die Mail, die ich Hohmann am Dienstag geschrieben hatte, ist bis dato keine Antwort eingegangen. Vielleicht ist er im Winterurlaub?
Also konzentrierte ich mich auf den Kreisverband, suchte und fand im Internet auf den verschiedensten Seiten Namen, aber keine Telefonnummern. Aber die Kollegin in der Redaktion entdeckte eine im alten Telefonbuch.
Erleichterung, Hoffnung und Freude, als ich anrief und jemanden an die Strippe bekam. Im Großen und Ganzen bestätigte mir der Gesprächspartner meine Recherchen und sprach von einer Kreisvorstandssitzung am Mittwochabend, in der es auch um das Mietobjekt gehen sollte. Wir vereinbarten: Ich warte bis nach der Sitzung, dann reden wir noch einmal und danach kann die Information an die Öffentlichkeit. Das mit den Telefonnummern erklärte er mir auch: Nach Beschimpfungen und Bedrohungen durch die Anrufer, hätte man diese aus den Büchern und Internetseiten streichen lassen.
Und dann am Donnerstagabend kam beim zweiten Telefonat die Bestätigung: Die Kreis-AfD errichtet ihr Büro, dort, wo zuvor das der SPD war. Der Schriftzug über dem Eingang wird überklebt, die Bundes-Adler bleiben, weil der Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann Mitnutzer der Immobilie sein wird. Eine Einweihungsfeier wird es nicht geben.