Mit dem Leitspruch "Steht auf! Streikt! Tanzt!" formierten sich am späten Mittwochnachmittag vor der Lauterbacher Stadtkirche rund 50 Frauen und Männer. Den "Takt" gab Marion Dahmer vor.
Von ruk
Auf dem Lauterbacher Marktplatz tanzten am Mittwoch Frauen und auch Männer, um die Gewalt gegen Frauen und Mädchen anzuprangern. Foto: König
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LAUTERBACH - Mit dem Leitspruch "Steht auf! Streikt! Tanzt!" formierten sich am späten Mittwochnachmittag vor der Lauterbacher Stadtkirche rund 50 Frauen und Männer. Den "Takt" und die Bewegungen gab Marion Dahmer vor. Begrüßt wurden die Tänzerinnen und Tänzer von Stephanie Kötschau, der Beauftragten für Integration, Inklusion und Gleichstellung des Kreises, die zusammen mit dem Frauennetzwerk Vogelsberg, der WIR-Koordinatorin Michaela Stefan und dem Familienbündnis die Aktion organisiert hatte.
Unter dem Banner der Kampagne "One Billion Rising" (Eine Milliarde erhebt sich) soll im friedlichen Tanzstreik auf die Missstände der Gleichberechtigung und Gewalt gegen Frauen hingewiesen werden.
Laut Weltgesundheitsorganisation WHO wird weltweit heute jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben misshandelt oder vergewaltigt. Eine Zahl, die vielen Menschen vermutlich nicht bekannt sein dürfte und die durch die Kampagne Beachtung finden soll. Rechnerisch sind auf der Welt damit rund eine Milliarde Frauen betroffen, woraus sich auch der Name "One Billion Rising" ableitet. In Deutschland haben dieses Jahr über 175 Städte teilgenommen, darunter auch Lauterbach. Neben der weiteren Verbreitung wünscht man sich besonders Zusammenarbeit mit Schulen, um Aufklärungsarbeit leisten zu können und für das Thema Gewalt zu sensibilisieren. Wie in einigen anderen Städten wurde die Kampagne in Lauterbach durch Veganer unterstützt, die auch unter "Vegans Rising" offizieller Teil des Aufmarsches geworden sind. Gegen Gewalt aller Art möchte man vorgehen, dies soll in Zukunft einen höheren Stellenwert bekommen.
An Material zur Aufklärung hat es am Nachmittag in Lauterbach nicht gemangelt. Mehrere Tische waren gedeckt, Pinnwände aufgestellt und hilfsbereite Ansprechpartner zur Stelle. Auch war deutlich spürbar, dass die Kampagne Anklang findet. Die abschließende Gesprächsrunde zeigte leider, dass auch der Vogelsberg nicht von Gewalt verschont bleibt. Unter Tränen gaben Anwesende auf dem Marktplatz ihre traurige Geschichte preis.
Die Aktion fand bereits zum dritten Mal im Vogelsbergkreis statt. Initiiert hatte sie vor drei Jahren erstmals Magdalena Pitzer als Vertreterin des Frauennetzwerks.