
In den vergangenen Wochen haben mehrere neue Geschäfte in der Stadt geöffnet. Eine prominente Schließung gab es aber auch. Der Rückblick in Einzelhandel und Gastronomie.
Mainz. Döner, Ćevapčići, lokale Lebensmittel und ausgewählte Weine – in der Mainzer Gastronomie gab es in den vergangenen Wochen einige Neueinsteiger. Auch im Einzelhandel hat sich einiges getan. Wir geben einen Überblick über neue Geschäfte und Läden, die es nicht mehr gibt.
In der Goethestraße in der Neustadt hat Muhammet Yildirim schon vor einigen Wochen mit seinem „Lina Döner“ die Nachfolge des „Ramos Grill- und Kebaphauses“ angetreten. „Ich war früher selbst Stammkunde hier“, erzählte der neue Inhaber noch kurz vor der Eröffnung. Mit Qualitätsfleisch wolle er sich von seinen Wettbewerbern absetzen, sagte Yildirim. Der Imbiss sei schon jetzt eine Herzenssache für ihn, was man übrigens auch am Namen merkt: „Meine Tochter heißt Lina. Deswegen wollte ich unbedingt, dass auch mein Geschäft so heißt.“
Auch Sulio Kalic legt Wert auf hohe Qualität, wie er vor der Eröffnung des „Sana Grill“ am neuen Standort in der Welschnonnengasse erzählte. In der Mainzer Altstadt hat sich Kalic auf authentische Balkan-Küche und da vor allem auf Ćevapčići spezialisiert. „In Bosnien, Kroatien und Serbien sind sie eigentlich Teil des Frühstücks. Aber ich finde, man kann so etwas immer essen. Allerdings gab es bislang in Mainz nirgendwo Ćevapčići, wie wir sie traditionell aus unseren Familien kennen“, so Kalic. Neben Ćevapčići werden nur Pljeskavica, ein weiteres Hackfleisch-Gericht vom Balkan, Shopska-Salate und Rindswurst verkauft.
Neue Bar in der Emmerich-Josef-Straße
Am 1. Juni eröffnete außerdem in der Emmerich-Josef-Straße die Bar „Das Archiv“ nach zweijähriger Vorbereitung offiziell ihre Pforten. Dort soll ein „neues Wohnzimmer im Herzen von Mainz“ entstehen. „Wir wollen, dass die Gäste zu uns kommen und sich wohlfühlen. Wir möchten eine Bar aufmachen, in die auch wir selbst gerne gehen“, sagt Florian Hoffmann, einer von acht Initiatoren. In der Bar in der Nähe des Schillerplatzes gibt es Getränke „ohne bumms“ (alkoholfrei) und „mit bumms“ (Bier, Wein, Kurze und Longdrinks). Stolz ist das Team vor allem auf die Weinauswahl.
Neben den drei Neueröffnungen in der Gastronomie gab es zuletzt auch eine Schließung: Schon seit April ist das Café Goldjunge in der Mainzer Altstadt Geschichte. In der Badergasse hatte es an vier Tagen in der Woche hausgemachte Törtchen, Tartes, Croissants und Macarons gegeben. Doch Betreiberin Kim Alisa Kölsch wurde der Aufwand zu groß. „Vor allem das Drumherum mit der Personalführung, Buchhaltung und dann dem Gastronomischen war einfach zu viel“, sagte sie. Seit Mitte Mai arbeitet sie nun in der Patisserie des Mainzer Hyatt-Hotel.
Neuer Supermarkt in der Sömmerringstraße
Tekin Tas erfüllte sich Ende Mai seinen Traum in der Sömmerringstraße: Er ist am Standort des alten Netto-Marktes nun Co-Inhaber des neuen Supermarkts „Liman Market“. „Ich selbst bin Metzgermeister, weswegen ich unbedingt auch eine Fleischtheke wollte. Die gab es bei Netto früher nicht – also haben wir eine gebaut“, sagt Tas. Nach den ersten Wochen sei er „sehr zufrieden“ mit den Rückmeldungen seiner Kunden. Für viele von ihnen gebe es in der Umgebung schlicht zu wenige Alternativen, um für sich selbst einzukaufen. „Aldi und Lidl am Bismarckplatz sind für viele zu weit weg, Rewe ist für manche zu teuer“, sagt Tas.
Ebenfalls neu sind der Lebensmittelladen „Lokalkost“ in der Oberstadt und die „Brotboutique“ von Mario Berg in Gonsenheim (wir berichteten).
Produkte aus Dänemark und Mallorca
Auch im Einzelhandel gibt es Neuerungen: „Søstrene Grene“ – ausgesprochen ungefähr „Sösstrenne Grähne“ – hat in der Römerpassage eröffnet. Eine dänische Kette, von der Mogens Link Schmidt 2016 in Hamburg die erste deutsche Filiale eröffnete. Das Sortiment lässt sich mit wenigen Worten nur schwer zusammenfassen. Wohn- und Kücheninterieur, aber auch Modeaccessoires, Pflegeprodukte und Bürobedarf. Und sogenannte Do-it-yourself-Produkte wie Farben und Malutensilien.
Eine andere Herkunft haben die Produkte im neuen Geschäft von Rosa Henn: Die Gonsenheimerin, die lange auf Mallorca gelebt hat, verkauft im „Flor de Mallorca“ in der Mainzer Straße 64 ein ausgewähltes Angebot an Mode, Schmuck, Gemälden und Keramik. Sie will vor allem die mallorquinische Lebensfreude nach Deutschland transportieren.
In der Rochusstraße 14 - 16 ist zudem ein Tattoostudio eingezogen, welches von realistischen Natur- und Tiermotiven über kräftige und dunkle Old-School-Illustrationen, großen organischen Vollfarbversionen bis zu Cover-Ups eine breite Auswahl unter einem Dach vereint. Fünf selbständige Tätowierer haben sich für „Pale Doors Tattoospace“ unter Inhaber Maurice Müller zusammengefunden.