Ferienbeginn: Hier drohen am Wochenende die größten Staus

Noch rollt's: Doch schon bei Staugefahr drosselt man besser das Tempo und hält mehr Abstand.
© Oliver Berg/dpa/dpa-tmn

In Hessen und Rheinland-Pfalz starten die Schulferien. Was Sie auf den Autobahnen und Straßen der Rhein-Main-Region erwartet und wie Sie sich am besten verhalten sollten.

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Mainz/Wiesbaden. Fast ganz Deutschland befindet sich ab dem Wochenende in den Sommerferien – die Verkehrsstaus sind vorprogrammiert. Neben Hessen und Rheinland-Pfalz beginnen auch im benachbarten Saarland die Schulferien. Bis auf Bayern und Baden-Württemberg befindet sich damit ganz Deutschland in den Sommerferien. Und es könnte deshalb eng werden auf den Autobahnen und Straßen. Der Automobilclub (ADAC) erwartet die längsten Staus für Samstagvormittag und Sonntagnachmittag.

Wer in die Berge oder ans Meer fährt, hat schlechte Karten

Mit besonders viel Verkehr müssen Autofahrer in der Region nach Angaben des ADAC vermutlich vor allem auf den Nord-Süd-Achsen zu Nord- und Ostsee oder in Richtung Alpen rechnen, darunter sind Abschnitte der A3 (Frankfurt/Main-Passau), A5 (Hattenbacher Dreieck-Basel), A61 (Mönchengladbach-Ludwigshafen) und weite Teile der A7 (Flensburg-Füssen/Reutte).

Wer flexibel sei, sollte über ruhigere Alternativrouten oder auf einen anderen Reisetag ausweichen, rät der ADAC. Geeignete Wochentage für eine lange Autofahrt seien Dienstag bis Donnerstag. Für Lkw gilt übrigens ein Ferienfahrverbot an allen Samstagen noch bis Ende August, jeweils von 7 bis 20 Uhr.

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Der ADAC erwartet insgesamt einen sehr staureichen Reisesommer: Die Reiselust der Deutschen sei nach den Corona-Jahren jetzt wieder richtig erwacht. Schon an Ostern und Pfingsten sei sehr viel mehr auf den Straßen los gewesen als 2022 oder davor. Heimat- und Campingurlaub seien seit Jahren immer beliebter – was sich auf Deutschlands Fernstraßen deutlich bemerkbar mache. Aktuelle Staumeldungen veröffentlicht der ADAC hier.

Wie verhalte ich mich im Stau auf der Autobahn?

Aber wie verhält man sich, wenn man dann im Stau feststeckt? Der Tüv rät dazu, schon bei drohender Staugefahr, vorsorglich das Tempo zu drosseln, etwas mehr Abstand zum Vordermann zu halten und bremsbereit zu bleiben. Denn wenn ein Stauende hinter einer Kurve auftaucht, könne manchmal selbst eine Notbremsung „nichts mehr retten“. Für den normalen Abstand nennt der Tüv den halben Tachostand in Metern als Faustregel. Wenn es nur noch in Schrittgeschwindigkeit weitergeht, sind zwei Wagenlängen, beim Stillstand dann eine Wagenlänge genannt. Und: Warnblinkanlage spätestens anschalten, wenn man sich dem Stauende nähert. Dabei bremst man behutsam ab, sofern das möglich ist.

Bildung der Rettungsgasse nicht vergessen

Sobald die Autos mit Schrittgeschwindigkeit fahren oder stehen, muss eine Rettungsgasse gebildet werden. Diese wird stets zwischen der äußerst linken und den rechts davon liegenden Spuren gebildet. Ansonsten drohen Strafen. Der Standstreifen bleibt in der Regel tabu, es sei denn, er ist durch entsprechende Schilder oder die Polizei freigegeben.

Wie bilde ich die Rettungsgasse? Die Erklärung im Überblick:

Grafik zur Bildung der Rettungsgasse.
Grafik zur Bildung der Rettungsgasse.
© Grafik: VRM/Sabine Stang
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Bei längeren Standzeiten sollte zudem der Motor ausgestellt werden – das senkt auch den ohnehin höheren Spritverbrauch im Staubetrieb. Und es gilt, einen kühlen Kopf zu bewahren: Häufige Spurwechsel brächten nachweislich keinen messbaren Zeitgewinn und erhöhe das Risiko für Unfälle, erklärt der ADAC.

Mit Kindern im Verkehrsstau: Wie verhalte ich mich am besten?

Mit Kindern im Stau zu stehen, ist eine extrem stressige Situation für Familien. In der Regel sollten Fahrer und Beifahrer auch bei Stau im Auto und angeschnallt bleiben, da ja auch jeden Moment der Verkehr wieder ins Rollen kommen kann. Experten raten, schon vor Fahrten mit Kindern die Kindersicherung zu aktivieren, damit diese auch im Stau nicht ungeplant eigenständig aussteigen können. Und – alle Eltern wissen das – ausreichend Getränke und Verpflegung nicht vergessen. Im Falle beispielsweise einer Vollsperrung kann die Urlaubsfahrt unerwartet und unkalkulierbar lange dauern. Um die Wartezeit auch im Stau zu verkürzen, könnten Spiele wie „Ich sehe was, was du nicht siehst“ und „Wer bin ich“ die Fahr- und Wartezeit mit Kindern verkürzen. Auch Malzeug oder Filme für Smartphone oder Tablet können für Kurzweil sorgen. Wichtig aber: Utensilien oder Spielzeug sollten zwar griffbereit bleiben, müssen aber während der Fahrt sicher verstaut sein, damit sie beim Bremsen nicht gefährlich herumfliegen zu können.