Hubschrauber-Absturz im Odenwald: War es ein Anschlag?

Trümmerteile eines Hubschraubers vom Typ Robinson R44 in einem Wald in Buchen.  Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Drei Menschen verlieren ihr Leben, als ein Hubschrauber in einen Wald stürzt. Unter den Opfern ist auch IT-Unternehmer Wolfgang Haupt. Er soll zuvor massiv bedroht worden sein.

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ODENWALD. Als Ursache für den Hubschrauberabsturz mit drei Toten im Odenwald nimmt die Staatsanwaltschaft Mosbach momentan noch eine technische Ursache an. Ein Sprecher der Behörde betonte am Freitag auf Anfrage der dpa aber: "Wir ermitteln in alle Richtungen." Es gebe jedoch keine objektiven Hinweise auf ein Attentat.

Bei dem Absturz nahe Buchen im Neckar-Odenwald-Kreis waren am 17. Oktober drei Männer im Alter von 18, 34 und 61 Jahren getötet worden. Zuvor hatte der "Focus" von Morddrohungen gegen eines der drei Opfer berichtet, dem IT-Unternehmer Wolfgang Haupt aus Mittelfranken. Der Helikopter vom Typ Robinson R44 war im mittelfränkischen Herzogenaurach gestartet und gehörte einem der Männer. Die Absturzstelle lieferte laut "Focus" erste Hinweise auf ein mögliches Attentat.

Lauter Knall

Dem "Focus" zufolge untersuchen Experten der Braunschweiger Bundesstelle für Flugunfallunfalluntersuchung, ob es in der Luft eine vorsätzlich herbeigeführte Detonation gegeben haben könnte. Der Hubschrauber soll mit einem sehr lauten Knall direkt in ein Waldstück gestürzt sein.

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"Absuche, Spurensicherung und Begutachtung stehen im Vordergrund", sagte ein Polizeisprecher kurz nach dem Unfall. Dabei gebe es keinen Zeitdruck. "Jede Schraube im Laub muss gefunden werden", erläuterte der Sprecher. "Je mehr Puzzleteile man hat, desto fertiger wird das Bild." Das sei nötig, um die Unfallursache ermitteln zu können. Bis ein Abschlussbericht der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) vorliegt, vergehen meist mehrere Monate.