In Offenbach wurde am Sonntag der Grenzwert von 35 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner überschritten. Am Montag entscheidet ein Krisenstab über strengere Maßnahmen.
OFFENBACH. Offenbach könnte als erste Stadt in Hessen wieder härtere Anti-Corona-Maßnahmen ergreifen. Nach einem Anstieg der Infektionsfälle auf den bisherigen Höchststand von 65 aktiv Erkrankten am Sonntag berät an diesem Montag der Krisenstab. "Der Offenbacher Magistrat hält an seiner Linie fest, alle Entscheidungen zu treffen, die nötig sind, und das auch ohne jedes Zögern – aber eben auch Augenmaß zu behalten", hatte Oberbürgermeister Felix Schwenke (SPD) am Sonntag angekündigt.
Nach Angaben des Stadtgesundheitsamt ist damit zu rechnen, dass an diesem Montag der Wert von 35 Erkrankten pro 100 000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage überschritten wird. Das Sozialministeriums hatte am Sonntag bereits einen Wert von 36 vermeldet. Das Eskalationskonzept des Landes Hessen sieht ab einem Wert von 35 neue Einschränkungen des öffentlichen Lebens vor.
Der Krisenstab der Stadt wird in Abstimmung mit dem Land Hessen über konkrete Maßnahmen in Offenbach zur Eindämmung des Virus entscheiden. Vertreter der Stadt hatten bereits am Sonntag dazu aufgerufen, nicht Verbote abzuwarten, sondern die Zahl der Kontakte zu beschränken. Würde Offenbach sogar die Schwelle von 50 Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen überschreiten, könnte es zu einer erneuten umfangreichen Schließung von öffentlichen Einrichtungen und Betrieben kommen. Solche Schritte sind in Stufe vier des hessischen Eskalationskonzepts vorgesehen. Der starke Anstieg der Fallzahlen in der vergangenen Woche wurde vor allem mit Reiserückkehrern in Verbindung gebracht.
Von dpa