Ticker: Das war der Streiktag in Mainz und Rheinhessen

Bundesweiter Streiktag - Nah und Fernverkehr stehen komplett still.

Dienstagfrüh soll der Verkehr in Mainz und Rheinhessen wieder anlaufen. Wie der Warnstreik in der Region lief.

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Mainz/Rheinhessen.Pendler und Reisende in Mainz, Worms und ganz Rheinhessen mussten sich am Montag auf weitreichende Einschränkungen im Bahn-, Luft- und Nahverkehr sowie auf Wasserstraßen einstellen. Mit einem großangelegten bundesweiten Warnstreik wollten die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) sowie Verdi an dem Tag große Teile des öffentlichen Verkehrs lahmlegen.

Stillstand am Mainzer Hauptbahnhof.
So verlassen lag der Mainzer Hauptbahnhof sicher noch nie da.
Stillstand am Mainzer Hauptbahnhof.
Stillstand am Mainzer Hauptbahnhof.
Der Mainzer Hauptbahnhof.
Der Vorplatz des Mainzer Hauptbahnhofes liegt verlassen da.
Die Mainzer Taxifahrer hatten angesichts des Streiks mit mehr Kundschaft gerechnet. Die blieb aber aus.
Die Verkehrslage in Worms am Montag morgen in der Alzeyer Straße.
Die Verkehrslage in Worms am Morgen: Am Kreisel Kirschgartenweg geht’s flott.
Die Verkehrslage in Worms am Morgen: Wo die Spuren zusammenführen, staut es sich kurz. Auf der B9 ist zwar viel los, ungewöhnlich ist das auf Höhe der Baustelle kurz vor der Eisenbahnbrüche allerdings nicht.
Seltener Anblick: Kein Zug auf den Gleisen, keine Reisenden auf den Bahnsteigen. Der Mainzer Hauptbahnhof liegt still.
Seltener Anblick: Kein Zug auf den Gleisen, keine Reisenden auf den Bahnsteigen. Der Mainzer Hauptbahnhof liegt still.
Der Mainzer Hauptbahnhof liegt am Morgen verlassen da, die Nachricht vom Streik hat die Reisenden offenbar frühzeitig erreicht.
Der Mainzer Hauptbahnhof liegt am Morgen nahezu verlassen da, die Nachricht vom Streik hat die Reisenden offenbar frühzeitig erreicht.
Der Mainzer Hauptbahnhof liegt am Morgen verlassen da, die Nachricht vom Streik hat die Reisenden offenbar frühzeitig erreicht.
Als die Sonne über Mainz aufgeht, liegen die Straßen noch verlassen da. Wenig später wird es sich hier ordentlich stauen.
Die Busse des kommunalen Verkehrsunternehmens KRN bleiben im Depot. Alles ist dunkel – selbst von streikenden Fahrern ist nichts zu sehen.
Der Mainzer Hauptbahnhof am Streiktag.
Die Busse von DB Regio Bus Mitte fahren in Worms.

So lief der Streiktag in Mainz und Rheinhessen

Kein Zug, kein Flugzeug, fast keine Busse, die in Mainz und Rheinhessen noch fuhren: Der große Streiktag im öffentlichen Nahverkehr, er blieb in Mainz und Rheinhessen am Ende doch ruhiger, als vorm Streik befürchtet. Die Rheinhessen hatten sich offenbar gut gerüstet für den Tag ohne öffentlichen Nahverkehr. Viele blieben direkt im Homeoffice, sodass auch auf den Hauptverkehrsachsen wie den Autobahnen oder der B9 nicht mehr los war, als sonst auch - zumindest, solange es nicht krachte. Der Tag zum Nachlesen:

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Montag, 18:03 Uhr: Verkehr läuft am Dienstag nach Warnstreik wieder an

Der öffentliche Nahverkehr soll am Dienstag wieder anlaufen. Busse und Stadtbahnen sollen in Mainz ab 4 Uhr wieder regulär fahren, sagte ein Sprecher der Mainzer Mobilität. Ebenso soll es auch in Ludwigshafen um 3 Uhr weitergehen, sagte ein Sprecher des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar.

Am Montag hatte der Warnstreik in Teilen von Rheinland-Pfalz und des Saarlands zu Beeinträchtigungen geführt. Der Schienenverkehr stand auf der Langstrecke gänzlich und regional größtenteils still. Zudem fuhren keine städtischen Busse und Straßenbahnen in Mainz und Ludwigshafen. Unter anderem in Kaiserslautern und Pirmasens blieben die Busse ebenfalls in den Depots. In anderen Städten sowie im Saarland verkehrte der öffentliche Nahverkehr regulär.

Montag, 17:25 Uhr, Rheinhessen: So läuft es im Berufsverkehr zum Feierabend

Auch im Feierabend-Berufsverkehr bleibt die Situation weitestgehend ruhig. Auf Rheinhessens Hauptverkehrsachsen ist zwar viel Verkehr, aber ein größerer Stau entsteht nur, wenn es irgendwo doch mal kracht, wie auf der A61 bei Gundersheim in Richtung Alzey. Auf der B9 ist bis auf den alltäglichen Stau zwischen Bodenheim und Nierstein auch nicht viel mehr los als üblich.

Die Befürchtungen, der Ausstand im öffentlichen Dienst könnte im Berufsverkehr für verstopfte Straßen und lange Staus sorgen, bestätigte sich auch am Nachmittag des Streiktages nicht. „Nicht mehr als sonst“, hieß es kurz nach 17 Uhr aus dem Mainzer Polizeipräsidium. Und auch Arbeitnehmer, die unterwegs waren, beschrieben den Verkehr als dicht, aber nicht außergewöhnlich. Katharina Kaiser aus Mainz war beruflich ab 16.45 Uhr unterwegs, fuhr von der City nach Raunheim, weiter nach Wiesbaden und zurück in die Mainzer Innenstadt, dann weiter über die Rheinallee nach Mombach, Ankunft 17.10 Uhr. Nur in Kastel hätte es einen kurzen Stau gegeben, aber das sei normal.

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Auch im südlichen Rheinhessen bleibt es zum Feierabend ruhig. Größere Vorkommnisse wurden keine gemeldet. Am Wormser Hauptbahnhof herrscht, wie schon am Morgen, gähnende Leere.

Auch am frühen Montagbend herrscht am Wormser Hauptbahnhof gähnende Leere.
Auch am frühen Montagbend herrscht am Wormser Hauptbahnhof gähnende Leere. (© Claudia Wößner)

Montag, 15:51 Uhr, Rheinhessen: Das sagen die User in den Sozialen Medien

Während in den Kommentarspalten der Sozialen Medien überwiegend Unterstützung für die streikenden zu finden ist und Sätze zu lesen sind wie „Streikrecht ist Grundrecht, natürlich ist das angemessen”, ist das Meinungsbild in unserer nicht repräsentativen Umfrage ein anderes. Während 34 Prozent der User der Meinung sind, der Streik sei angemessen, spricht sich mit 59 Prozent eine deutliche Mehrheit dafür aus, dass der Streik völlig überzogen sei.

Montag, 15 Uhr, Rheinhessen: So ist die Stimmung bei den Pendlern

Klaus Maurer wohnt in der Mainzer Altstadt und musste heute auch ohne Streik keine Bahn fahren. „Der Streik ist zwar umständlich, aber legitim“, sagt der 66-Jährige, „freiwillig werden die Löhne nicht angepasst.“ Trotzdem ist er sich sicher, dass das nicht der letzte Streik sein wird, „hoffentlich ist der nächste nicht mehr in dieser Woche, da muss ich dann doch noch ein paar Mal fahren“, so Maurer. „Das Anliegen ist total berechtigt. Die Miete wird teurer, die Energie wird teurer, da müssen die Löhne auch mitziehen“, sagt Familie Link aus Finthen. Sie sind sich sicher, dass der Streik auch Druck bei den Verhandlungen ausüben wird und es bei Bus und Bahn heute noch zu einer Einigung kommen wird.

Cathrine (33) findet in Bad Kreuznach deutliche Worte für die Taxifahrt, die sie an diesem Morgen in Anspruch nehmen muss: „Ich habe zwei Kinder und muss heute alle Einkäufe mit dem Taxi erledigen. Es geht mir auf die Nerven.“ Im DB-Reisezentrum in Bad Kreuznach hingegen „tote Hose.“ „Die Leute waren informiert, Sie sehen ja, dass nichts los ist“, sagt eine verbeamtete Mitarbeiterin hinter dem Schalter. Auch am Schalter der KRN ein paar Häuser weiter ist nichts los. Bei der Wiener Feinbäckerei und dem Brezelbäcker Ditsch im Bahnhofsgebäude hat man sich ebenfalls auf den Streiktag eingestellt: „Klar merken wir das“, sagt eine Mitarbeiterin der Bäckerei und lacht. Doch die Chefs haben gut geplant, es ist deutlich weniger als sonst für den Verkauf vorbereitet.

Montag, 14.30 Uhr, Mainz-Bingen: Auch nach der sechsten Stunde kein Chaos im Schülerverkehr

Wie am Morgen bleibt die Lage im Schülerverkehr im Landkreis Mainz-Bingen auch nach der sechsten Stunde ruhig. Viele Eltern haben sich nach der frühen Ankündigung des Streiks untereinander abgesprochen und holen die Kinder auch nach Schulschluss in Fahrgemeinschaften ab. Probleme gibt es aktuell keine im Landkreis, Staus auch nicht. 

Montag, 14 Uhr, Rheinhessen: Ist das noch angemessen?

Seit Mitternacht stehen Bahnen und Busse in den Depots, Flugzeuge sind am Boden geblieben. Mit dem bundesweiten Warnstreik machen die Gewerkschaften EVG und Verdi Druck in ihren Tarifverhandlungen. Die Bürger hatten sich vielerorts auf die Einschränkungen eingestellt. Doch es gibt Kritik an dem Ausmaß des Streiks. Ein Pro und Contra unserer VRM-Redakteure zum Thema lesen Sie hier.

Montag, 13.40 Uhr, Bad Kreuznach: Flaute bei Taxifahrern

Eine lange Schlange von Taxen, nicht Taxi-Gästen: Vom Warnstreik ist am Montagmittag am Bad Kreuznacher Bahnhof fast nichts zu spüren. Zwar sind alle 35 Taxen in Bad Kreuznach in Einsatz, doch die große Welle an Fahrten zu Arbeitsstätten und Arztpraxen bleibt bis dahin aus. Egal, wen man fragt, die Antworten lauten gleich: „Die Leute konnten sich frühzeitig darauf einstellen, viele blieben im Homeoffice oder haben ihre Termine umgelegt.“ Dass die Taxifahrer an diesem Tag mehr verdienten, darüber können die Unternehmer nur lachen. „Normalerweise sind 16 bis 20 Taxen im Einsatz, heute jedoch 35, dann gleicht es sich wieder aus.“ Taxifahrer Kham (68) hat an diesem Morgen Fahrten nach Ingelheim, Wiesbaden und Stromberg angenommen, es ging zum Arzt und zu einem Notartermin. Doch über den Ärger oder den Umstand, weder Bus noch Bahn nutzen zu können, spricht keiner. Geschimpft werde nicht von der Kundschaft, das sagt auch Melanie Guth. „Für uns ist es ganz normales Tagesgeschäft“. Die Taxi-Unternehmerin hat prinzipiell Verständnis für die Streikenden, sagt aber: „Es hätte nicht alles auf einmal laufen müssen.“ Dadurch, dass der ÖPNV nach dem Neustart mit der KRN einen holprigen Start hatte, wundere auch die Kreuznacher nichts mehr. Auch die Taxen würden dem ÖPNV zugerechnet, „aber uns fragt keiner, warum wir heute fahren. Das ist selbstverständlich.“ Warum fährt sie, also? „Weil wir die Kundschaft nicht verprellen wollen“, antwortet Guth.

Der große Ansturm auf die Taxis blieb am Mainzer Hauptbahnhof aus.
Der große Ansturm auf die Taxis blieb am Mainzer Hauptbahnhof aus. (© Tim Würz)

Montag, 13.30 Uhr, Mainz: Das sagt der ADAC

Auch der ADAC Mittelrhein meldet in einem ersten Zwischenfazit: „In Rheinland-Pfalz war das Stauaufkommen nicht höher als einem normalen Werktag.” Es habe vereinzelt nur kürzere Staus gegeben, unter anderem rund um Mainz als Ballungsgebiet. Betroffen war stellenweise auch die A61, so der ADAC, die auch an Bingen und Worms vorbei nach Ludwigshafen führt.

Montag, 12.50 Uhr, Landkreis Alzey-Worms: Der Unterricht kann stattfinden

Im Kreis Alzey-Worms sind nur vereinzelte Buslinien vom Streik betroffen, der Zugbetrieb hingegen ist stillgelegt. Auswirkungen auf den Schulbetrieb hat der Streik kaum, der Unterricht läuft regulär. Allerdings blieb an jeder weiterführenden Schule im Kreis mindestens ein Schüler aufgrund des Streiks dem Unterricht fern. Insgesamt handelt es sich hierbei aber um eine sehr geringe Anzahl.

Montag, 12 Uhr, Mainz: Auch bei Taxifahrern wenig Andrang

Trotz Stillstand bei Bahnen und Bussen ist heute auch bei den Taxifahrern in Mainz wenig Betrieb. Am Hauptbahnhof ist die gewohnte Stelle mit Taxen vollgestellt und auch am Höfchen warten viele auf Kundschaft. Die meisten Mainzerinnen und Mainzer scheinen sich auf den Streik eingestellt zu haben. „Generell ist heute schon ein bisschen mehr Betrieb, die Leute müssen auf die Arbeit. Trotzdem ist heute viel weniger los als letzte Woche. Wären die Leute nicht auf den Streik eingestellt gewesen, würde hier nicht alles voll stehen“, meint ein Taxifahrer, der mit seinem Taxi am Hauptbahnhof steht. Letzte Woche sei das anders gewesen, dort wussten viele nichts vom Streik. „Alle Kollegen stehen heute, Dienstag und Mittwoch hatten wir noch nicht mal Zeit einen Kaffee zu trinken“, erzählt ein anderer, der am Höfchen auf Kundschaft wartet. Das könnte aber auch daran liegen, dass auch die Züge nicht fahren. Berufstätige, die von außerhalb kommen, bleiben zuhause und diejenigen vor Ort fahren Fahrrad oder laufen. Die wenigen, die mitfahren, haben aber Verständnis, sagt ein weiterer Kollege, der am Hauptbahnhof steht. Viele seien aber auch genervt. Er selbst verstehe die Streikenden: „Das Verhältnis stimmt nicht mehr. Alles wird teurer, aber die Leute kriegen trotzdem nicht mehr Gehalt. Wenn ich heute nicht Taxi fahren müsste, dann wäre ich auch mit dabei.“

Die Mainzer Taxifahrer hatten angesichts des Streiks mit mehr Kundschaft gerechnet. Die blieb aber aus.
Die Mainzer Taxifahrer hatten angesichts des Streiks mit mehr Kundschaft gerechnet. Die blieb aber aus. (© Tim Würz)

Montag, 11 Uhr, Worms: Fast die Hälfte der BBS-Schüler fehlt

Was zu tun ist, wenn die Schüler aufgrund der Streiksituation an diesem Montag nicht zur Schule kommen können – darüber haben die Lehrer der Berufsbildenden Schule Wirtschaft in Worms ihre Schüler laut Schulleiterin Gabriele Münke bereits am Wochenende informiert. „Über die Lernplattform ging eine Nachricht raus, dass die Schüler sich vom Unterricht abmelden müssen“, erzählt die Schulleiterin. „Aber natürlich nur dann, wenn sie keine Alternative haben und nicht am Präsenzunterricht teilnehmen können, weil Busse und Bahnen ausfallen“, stellt sie klar. In den Berufsschulklassen würden daher nur wenige Schüler fehlen. „Ich denke, die konnten auf das Auto zurückgreifen“, glaubt die Schulleiterin. In einigen Klassen der Berufsfachschule 1 und 2, sowie der höheren Berufsfachschule und dem beruflichen Gymnasium würden hingegen teilweise 50 Prozent der Schüler fehlen. Von diesen erwartet Münke, dass sie den verpassten Schulstoff selbstorganisiert nachholen: „Die Lehrer stellen dafür die Materialen über unsere Lernplattform zur Verfügung.“

Montag, 10.50 Uhr, Bingen und Ingelheim: Verkehr am Morgen „normal”

Der Verkehr in den Städten Ingelheim und Bingen lief auch normal. „Alles ruhig“, vermeldeten beide Polizeiinspektionen am Vormittag. Es sei zu keinen größeren Staus gekommen.  

Montag, 10.45 Uhr, Bad Kreuznach: Schüler sind fast alle angekommen

Kaum Auswirkungen auf die Schulen hat der Warnstreik im öffentlichen Nahverkehr. So meldet das Gymnasium am Römerkastell, dass nur vereinzelt Schüler nicht zum Unterricht erschienen. Die Eltern hätten sich auf den Streik eingestellt und die Kinder pünktlich zur Schule gebracht. Unterricht musste wegen des Streiks nicht ausfallen. Auch das Lina-Hilger-Gymnasium meldet, dass die allermeisten Schüler gekommen sind und keinerlei Unterricht ausfallen muss. In der Alfred-Delp-Schule in Hargesheim mit einem großen Einzugsgebiet finden alle Lehrveranstaltungen wie geplant statt. Auch hier sind viele Kinder von den Eltern in die Schule gebracht worden.

Montag, 10.40 Uhr, Worms: Das sagt die IHK zum Streik

Natürlich sei es auch für die Wormser Wirtschaft eine Herausforderung gewesen, die Arbeitnehmer in die Unternehmen zu bringen, sagt der Geschäftsführer der Wormser IHK, Tim Wiedemann. Doch von anderen, größeren Auswirkungen ist nicht die Rede. „Die Unternehmen haben in letzter Zeit ja ausgiebig gezeigt, dass sie auch auf kurzfristige Herausforderungen reagieren können, gerade in der Logistik“, so Wiedemann auf Nachfrage dieser Zeitung. Er fügt hinzu, dass die Industrie- und Handelskammer keine Tarifpartei sei, sich also aus den Verhandlungen strikt heraus halte und lediglich beobachte. Aber klar sei, dass die Tarifparteien und die Tarifhoheit sehr hohe Güter seien.

Montag, 10 Uhr, Worms: Alles ruhig bei den Taxiunternehmen

Die Wormser Taxiunternehmen sind nicht vom Streik betroffen. Adnan Sattar, Inhaber von „Wormser Taxi“, sagt: „Wir haben keine Probleme heute.“ Es sei nicht viel los, also Normalbetrieb. Laut Sattar liegt das in Worms auch daran, dass der Busverkehr nicht vom Streik betroffen ist. Nur die Bahn streikt. Hans-Ludwig Schweitzer, Inhaber von „Taxi der Domstadt Worms“, zieht ein ähnliches Fazit. Er sagt: „Bis jetzt ist noch nichts los.“ Die eine oder andere Fahrt sei zwar telefonisch reingekommen, ansonsten sei es aber ein ganz normaler Tag.

Montag, 9.40 Uhr, Alzey: Auch hier fehlen nur wenige Schüler

Das Chaos ist an den Schulen in Alzey nicht ausgebrochen. Nur wenige Eltern haben ihre Kinder vom Unterricht abgemeldet. Eine Mitarbeiterin des Elisabeth-Langgässer-Gymnasiums sagt: „Man merkt, dass der Streik lange angekündigt war. Es kam jetzt nicht aus dem nichts und alles bricht zusammen.“ An der Schule liefe der Unterricht ganz normal und auch Arbeiten fänden statt. Ein ähnliches Bild beschreibt eine Sekretariats-Mitarbeiterin des Gymnasiums am Römerkastell: „Hier kamen nicht mehr oder weniger Anrufe an als sonst an einem Montagmorgen.“ Einzelne Schüler seien bereits im Vorfeld abgemeldet worden. Auch von einem Auto-Chaos haben die Mitarbeiterinnen beider Schulen nicht mitbekommen. Alles laufe soweit normal.

Montag, 9.20 Uhr, Worms: Nur wenige Schüler fehlen an Realschule

An der Nibelungen-Realschule plus in Worms wurden etwa fünf Kinder vom Unterricht abgemeldet, berichtet Konrektorin Sarah Graf. Diese sind laut Graf auf den Bus angewiesen. Andere „Buskinder“ wurden von ihren Eltern mit dem Auto zur Schule gebracht. „Die kamen daher nur ein paar Minuten später“, so Sarah Graf. Viele Schüler würden jedoch sowieso in Fußnähe des Schulgeländes wohnen, andere hätten an diesem Morgen ihr Fahrrad wieder entdeckt, fährt sie fort. Auch vom Kollegium hätten es alle zur Arbeit geschafft, sodass auch an diesem Streiktag kein Unterricht ausfällt.

Auch an der Nelly-Sachs-IGS in Worms-Horchheim verläuft laut Schulleiterin Anja Walter alles „relativ normal“. Kollegen würde keine fehlen, sodass der Unterricht wie gehabt stattfinden kann. Von den 890 Schülern der Schule kommen etwa 490 normalerweise mit dem Bus. 45 dieser Buskinder wurden von ihren Eltern wegen der Streiksituation abgemeldet. „Außerdem hat mir das Sekretariat durchgegeben, dass wir die Zahl der Krankmeldungen heute außergewöhnlich hoch ist“, berichtet die Schulleiterin. Womit die hohe Zahl zusammenhängt, darüber will Anja Walter jedoch keine Mutmaßungen anstellen. 

Montag, 9.10 Uhr, Alzey: Fast schon „Normalbetrieb” auf den Straßen

Keine besonderen Stausituationen, keine Unfälle, kein Chaos – am Montagmorgen bleibt es auf den Straßen Alzeys ruhig. „Wir sind nicht weit von der Normallage entfernt“, sagt etwa Frank Beatzel, Sprecher der Alzeyer Polizei. Weder die Beamten noch das Ordnungsamt melden Zwischenfälle im Zusammenhang mit dem Warnstreik, lediglich von „etwas längeren Rückstaus“ berichtet Beatzel. Auch Steffen Ferdinand, Chef des Alzeyer Ordnungsamtes, erklärt gegen 9 Uhr: „Wir mussten heute noch keine Telefonate deshalb führen.“ Der Verkehr laufe eigentlich wie jeden Tag.

Montag, 9.05 Uhr: Auf der Autobahn rollt der Verkehr

Auf den Autobahnen rollt der Verkehr. Von der Autobahnpolizei Gau-Bickelheim heißt es, „alles ruhig“. Die Kollegen aus Heidesheim vermelden zwar viel Verkehr. Es laufe aber alles reibungslos und gebe keine größeren Staus.

Montag, 9 Uhr, Ingelheim: Die Stadtbusse fahren

Die Linien der Stadtwerke Bingen und der INGmobil in Ingelheim werden aktuell nicht bestreikt. Von INGmobil heißt es, dass der Busverkehr im Ingelheimer Stadtgebiet uneingeschränkt fährt. Auch die Stadtbusse der Stadtwerke in Bingen fahren. Und so sind zumindest am Sebastian-Münster-Gymnasium in Ingelheim und am Stefan-George-Gymnasium in Bingen die meisten Schüler in der Schule angekommen. Einige hätten sich abgemeldet, großartige Ausfälle gebe es aber nicht, teilten die beiden Schulen auf Anfrage mit. In der Christian-Erbach-Realschule plus in Gau-Algesheim fehlen laut Sekretariat auch einige Schüler. Viele seien aber gebracht worden, zu Fuß oder mit dem Fahrrad gekommen. Auch die Lehrer hätten es in die Schulen geschafft.

Montag, 8.55 Uhr, Mainz: Auch die Apotheken streiken, haben aber geöffnet

Unter dem Motto „Jeder Kittel wird gebraucht“ streiken heute bundesweit auch etliche Apotheken. Darunter auch zwei aus Mainz: die „Stern Apotheke Kistenpfennig“ in der Neustadt und die „Adler Apotheke“ in der Altstadt. Geschlossen haben die Apotheken nicht. Mit Informationen, etwa auf Plakaten, soll aber auf die in ihren Augen „desaströse Gesundheitspolitik“ hingewiesen werden. Die Kritik richtet sich konkret gegen Regress und Retax, gegen Spargesetz und Rabattverträge als Ursache der Lieferengpässe. Seit Anfang März läuft außerdem eine Protestaktion der Freien Apothekerschaft (FA) und der IG Med. Etliche mit Forderungen beschriftete Kittel werden nach Berlin ins Bundesgesundheitsministerium geschickt.

Mit Informationen, etwa auf Plakaten, machen die Apotheken heute auf die in ihren Augen „desaströse Gesundheitspolitik“ aufmerksam.
Mit Informationen, etwa auf Plakaten, machen die Apotheken heute auf die in ihren Augen „desaströse Gesundheitspolitik“ aufmerksam. (© Carina Schmidt)

Montag, 8.50 Uhr, Worms: Berufsverkehr fließt noch

In Worms teilt die Polizei mit, am Morgen habe es keine Auffälligkeiten im Berufsverkehr gegeben. „Die Lage ist vergleichbar mit einem ganz normalen Montag“, sagt Polizeisprecher Jan Magdic. Unfälle, die in Zusammenhang mit einem verstärkten Verkehrsaufkommen am Streiktag in Verbindung gebracht werden könnten, hätten sich keine ereignet – auch an den Hauptverkehrsachsen, auf der B9, der Alzeyer Straße oder dem Kreisel Kirschgartenweg etwa, sei die Lage unauffällig. Personaltechnisch sei man für den Tag gut aufgestellt und habe die Lage im Blick.

Die Verkehrslage in Worms am Montag morgen in der Alzeyer Straße.
Die Verkehrslage in Worms am Montagmorgen in der Alzeyer Straße. (© pakalski-press / Boris Korpak)

Montag, 8.40 Uhr, Oppenheim: Mega-Stau auf der B9

Auf der B9 zwischen Worms und Mainz ist jeden Morgen viel los, aktuell verschärft durch die Großbaustelle auf Höhe des Niersteiner Bahnhofs. Am Streiktag aber sind die Pendler offenbar aufs Auto umgestiegen, am Morgen geht hier fast nichts mehr. Die Autos stauen sich vor allem im Nadelöhr Oppenheim und Nierstein, hier ist heute noch mehr Geduld als sonst gefragt.

Montag, 8:30 Uhr, Worms: Normaler Schulbetrieb am Gymnasium

Am Rudi-Stephan-Gymnasium läuft der Schulbetrieb laut Schulleiter Dr. Markus Wallenborn trotz Streik wie gewohnt. „Hier läuft alles ganz normal”, berichtet der Schulleiter. Bisher habe nur eine Familie ihr Kind vom Unterricht aufgrund der Streiks abgemeldet. „Die hatten keine Alternative“, erklärt Wallenborn. Ansonsten hätten die Eltern seiner Ansicht nach genug Zeit gehabt, zu organisieren, wie ihre Kinder trotz Busausfällen zur Schule kommen: „Immerhin war der Streik ja vorab angekündigt.“ Er habe auch nicht das Gefühl, dass an diesem Morgen mehr Schüler mit dem Auto zum Rudi-Stephan-Gymnasium gebracht wurden. „Hier am Bildungszentrum ist ja immer viel Verkehr – und heute früh war das auch nicht schlimmer als sonst“, sagt er und lacht. Auch das Kollegium sei vollständig, sodass Wallenborn meint: „Es scheint ein ganz normaler Schultag zu werden.“

Montag, 8:15 Uhr, Mainz: Noch wenig Auswirkungen auf Autofahrer

In der gesamten Mainzer Innenstadt sind die Bus- und Straßenbahn-Haltestellen verwaist. Kaum jemandem dürfte in den vergangenen Tagen die Ankündigung des flächendeckenden Warnstreiks im öffentlichen Personennahverkehr entgangen sein. Seit 4 Uhr am Morgen stehen sämtliche Bus- und Straßenbahnlinie der Mainzer Mobilität still. Auch der Schulbusverkehr sowie die Schwimm- und Sportbusse sind von dem Warnstreik betroffen. Außerdem alle Fahrten des Kommunalverkehrs Rhein-Nahe (KRN) und der Eswe. Der MainzRider ist weiterhin im Einsatz. Hier geht die Mainzer Mobilität von einer stark erhöhten Nachfrage aus. Am Montag bleibt das Verkehrs-Center am Hauptbahnhof geschlossen. Der Ausstand des ÖPNV scheint am Montagmorgen indes keine gravierenden Auswirkungen auf den Pkw-Berufsverkehr zu haben. Man habe keine Beeinträchtigungen des Verkehrs weder in der Innenstadt noch auf den Autobahnen rings um Mainz registriert, teilt die Polizei gegen 8 Uhr mit.

Live um 8 Uhr, Reporter Paul Lassay berichtet live

Wie ist die Lage in Mainz? Unser Reporter Paul Lassay meldet sich live aus Mainz. Sehen Sie hier um 8 Uhr den Livestream:

Montag, 7:55 Uhr, Mainz: Gähnende Leere vor dem Hauptbahnhof

Der Mainzer Hauptbahnhof am Streiktag.
Der Mainzer Hauptbahnhof am Streiktag. (© Paul Lassay)

Montag, 7.50 Uhr, Oppenheim: Vor der Schule staut sich der Verkehr

Kurz vor Schulstart am Montagmorgen geht vor dem St. Katharinen-Gymnasium in Oppenheim nichts mehr. Eltern bringen ihre Kinder zur Schule, wollen danach weiter zur B9 Richtung Worms und Mainz. Auf der aber staut sich seit den frühem Morgenstunden der Verkehr, die Pendler sind offenbar aufs Auto umgestiegen. Es geht nur zentimeterweise voran, abhängig von der Ampelphase.

Montag, 7:45 Uhr, Worms: Die Busse fahren, die Züge nicht

Auch in Worms ist am Bahnhof nichts los... „Fällt aus“: Das ist am Montagmorgen die Standardaus- und Durchsage am Wormser Hauptbahnhof. Hier fährt heute kein Zug. Die Bahnsteige sind menschenleer, in der Bahnhofshalle sitzt der eine oder andere mit seiner Reisetasche, der nicht mitbekommen hat, dass heute gestreikt wird. Deutlich mehr los ist nebenan am Busbahnhof. Die Busse von der DB Regio Bus Mitte fahren ganz normal. Jedenfalls größtenteils.

Die Busse von DB Regio Bus Mitte fahren in Worms.
Kein Mensch am Bahnhof in Worms.

Montag, 7:05 Uhr

Der Streik betrifft Menschen in ganz Rheinhessen. Wir haben uns im Vorfeld in Worms umgehört. Hier lesen Sie die Reaktionen:

Montag, 6:58 Uhr

Während es am Mainzer Hauptbahnhof richtig, richtig ruhig ist und eine fast schon gruselige Atmosphäre herrscht, füllen sich die Straßen in der Innenstadt langsam. Wahrscheinlich bleiben auch viele Berufstätigte im Homeoffice, aber viele sind offensichtlich auch darauf angewiesen, in die Stadt zu müssen. Die Staukarte jedenfalls füllt sich...

Stand um 6.50 Uhr in der Mainzer Innenstadt (Screenshot: Google Maps)
Stand um 6.50 Uhr in der Mainzer Innenstadt (Screenshot: Google Maps) (© )

Montag, 6 Uhr

Bad Kreuznacher Bahnhof ist menschenleer

„Zug fällt heute aus“, heißt es auf allen Bahnsteigen des Bad Kreuznacher Bahnhofs. Egal, ob Richtung Mainz, Bingen, Kaiserslautern oder Idar-Oberstein, nichts geht hier heute. Bei den Fahrgästen hat es sich wohl rechtzeitig herumgesprochen: Der Bahnhof, auf dem sich sonst die Pendler drängen, ist um 6 Uhr menschenleer. Betroffen vom Streik sind nicht nur die Züge der Deutschen Bahn. Auch das private Bahnunternehmen Vlexx meldet lediglich: „Verkehr aktuell eingestellt.“ Gerade eben hat das Reisezentrum geöffnet – obwohl hier heute niemand reisen kann. Auch der Bäcker lädt zum Frühstück ein, doch die Kundschaft bleibt aus.

Der Busbahnhof ist menschenleer. Niemand wartet hier auf eine Verbindung. Nur eine Gruppe Bauarbeiter steht an einer Ecke, doch die wird vom Firmenfahrzeug abgeholt. Ein einsamer Bus parkt hier, abgestellt, ausgeschaltet, ohne Fahrer. Beim Hauptquartier des kommunalen Busunternehmens KRN sind die Tore geschlossen, die Busse stehen auf dem dunklen Hof. Auch die Fenster bei der Verwaltung sind dunkel. Von streikenden Busfahrern ist nichts zu sehen, keine Transparente, kein Feuer in der Blechtonne zum Aufwärmen. Es sieht fast so aus, also ob der Streik an diesem Morgen im Bett stattfindet.

Die Busse des kommunalen Verkehrsunternehmens KRN bleiben im Depot. Alles ist dunkel – selbst von streikenden Fahrern ist nichts zu sehen.
Die Busse des kommunalen Verkehrsunternehmens KRN bleiben im Depot. Alles ist dunkel – selbst von streikenden Fahrern ist nichts zu sehen. (© Wolfgang Bartels)

Montag, 6:40 Uhr

Der bundesweite Warnstreik im öffentlichen Verkehr hat am frühen Montagmorgen nach Gewerkschaftsangaben zum Stillstand auf den Schienen in Rheinland-Pfalz geführt. „Es steht alles seit 0.00 Uhr»”, sagte der Geschäftsstellenleiter der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) in Mainz, Lars Kreer. 28 Stellwerke würden bestreikt, darunter die Stellwerke in den Hauptbahnhöfen Mainz und Trier. Unter anderem das Stellwerk Koblenz sei zwar mit Beamten besetzt. Der Bahnverkehr ruhe dort trotzdem, da umliegende Stellwerke bestreikt würden.

Montag, 6:15 Uhr

Welche Rechte habe ich eigentlich, wenn ich von so einem Streik betroffen bin? Alle Infos hier:

Sonntag, 19:05 Uhr

Worum geht es eigentlich in dem Streik? Exklusiv für unsere Abonnenten haben wir hier die Forderungen zusammengefasst und erklärt:

Sonntag, 18 Uhr: Streik wird um Mitternacht beginnen

Der Warnstreik wird in wenigen Stunden beginnen, noch ist das Ausmaß der Auswirkungen auf die Region am Montag nicht absehbar. Warum unser Kollege Karl Schlieker den Warnstreik überzogen findet, können Sie derweil hier nachlesen!

Sonntag, 16 Uhr: Das sind die Auswirkungen in Mainz

Nicht nur die Bahnfahrer sind von dem Streik betroffen, denn in Mainz stehen auch die Busse und Bahnen still. Hier finden Sie einen Überblick, was alles ausfällt - und was genutzt werden kann.

Sonntag, 14 Uhr: Rüsten sich Wormser Taxiunternehmen für den Streik?

Taxiunternehmen in Worms blicken dem Streik am Montag entspannt entgegen. Sie erwarten zu großen Teilen Normalbetrieb. Adnan Sattar, Inhaber von „Wormser Taxi“ sagt: „Wir machen hauptsächlich Kranken- und Schulfahrten. Wir fahren also ganz normal, wie immer.“ Er müsse daher auch keine besonderen Vorbereitungen treffen. Eine ähnliche Erwartungshaltung gibt es bei Taxi Shah. Ein Mitarbeiter sagt, er glaube nicht, dass besonders viel los sei.