Jürgen Herchenröder aus Ober-Moos ist Küster und Katzenbesitzer.
Von Ditte von Dietze
Jürgen Herchenröder vor der Ober-Mooser Kirche mit "Kathrin" auf der Schulter und "Ronja" im Arm. Foto: Von Dietze
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Ober-Moos. Er hat die Kirche dank direkter Nachbarschaft nicht nur täglich im Blick, sondern ist seit nunmehr neun Jahren auch als Küster dort im Einsatz: Jürgen Herchenröder. Durch seinen "Petter" Heinrich Jakob Dietz und Hartmut Herchenröder ist er so nach und nach in dieses Amt hineingewachsen, hat immer wieder bereitwillig ausgeholfen. Wenn man gerade den richtigen Moment abpasst, sieht man ihn mit schnurrender Fracht auf der Schulter über den Hof gehen. Dann holt er seine Katzen "Kathrin", die sich freiwillig wie ein warmer Kragen um seinen Hals legt, und "Ronja" zum Füttern und Spielen ins Haus. Im letzten Frühjahr hat er sie von einer ansässigen Bauernfamilie übernommen und ist dem Rat, doch lieber Geschwister zu nehmen, gerne gefolgt, denn mit "Kumpel" ist das Leben doch viel leichter. So sorgen die beiden Samtpfoten für Kurzweil, ehe sich nach vorsichtiger Lockerung der Corona-Einschränkungen wieder erholungssuchende Wanderer und Radfahrer in seinem Gasthaus "Zur Linde" einfinden, das er zusammen mit seiner Schwester führt.
Beim Zurückbringen seiner Schützlinge in die sichere Scheune richtet sich sein Augenmerk unweigerlich zum Ober-Mooser Gotteshaus. "Wann werden meine Schwester Doris und ich wieder gemeinsam - zum Erstaunen so mancher Besucher noch per Hand - die Glocken für einen Gottesdienst läuten?" Am 9. März 2020 fand die letzte offizielle Andacht zur Bibelwoche statt; seitdem ist es aus Sicherheitsgründen nicht mehr erlaubt, da es nur einen Eingang, jedoch keinen separaten Ausgang gibt. "Aber sonntags ist unsere Kirche von 10 bis 19 Uhr für jedermann, sei es zum stillen Gebet oder einfach nur mal zum Innehalten, geöffnet."