Kehraus der „bösen Geister“: Der Strohbär wandelt in Ober-Moos
Kaum sind die Weihnachtsfeiertage vergangen, ist in Ober-Moos bereits der Strohbär mit großem jugendlichen Gefolge unterwegs.
Von Ditte von Dietze
Der diesjährige Strohbär Steffen Jost mit seinem Gefolge und Hofhündin „Bella“.
(Fotos: von Dietze)
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OBER-MOOS - Kaum sind die Weihnachtsfeiertage vergangen, ist in Ober-Moos bereits der Strohbär mit großem jugendlichen Gefolge unterwegs. Doch ehe man gegen Mittag überhaupt starten kann, ist noch einiges an Vorarbeit zu leisten.
Zunächst benötigt man eine Scheune und jede Menge Stroh sowie viele fleißige Hände und ausreichend Kordel. Zum Glück fand sich das alles bei Familie Heidi und Jürgen Karl, besser unter dem alten Hausnamen „Jirchpals“ bekannt. Schon ab 8 Uhr wurde eine über zehn Meter lange Strohschlange gebunden, in die dann der diesjährige „standfeste Mann“, Steffen Jost, ab 10 Uhr in fast dreistündigem Arbeitseinsatz von Marcel Karl, Pascal Schleich und Marcel Greb kunstvoll eingewickelt wurde. Und Hofhündin „Bella“ staunte nicht schlecht, was ihr da aus der Scheune entgegen kam!
Geführt wurde der Strohbär in diesem Jahr von Marvin Uebel und natürlich von der Dorfjugend begleitet, die einen Handwagen mit erfrischenden Getränken für alle spendablen Dorfbewohner mit sich führte. Doch ehe es losging, wurde der Strohbär noch von Pascal Schleich ohne Vorwarnung auf den Rücken geworfen, um die „Belastbarkeit“ und das „gute Strohpolster“, immerhin 30 bis 35 Kilogramm, zu testen. „Das ist bei uns so Tradition! Außerdem hat Steffen Jost nach dem Rundgang im vergangenen Jahr unterschrieben, dass er sich dieser Herausforderung stellen wird“, so Pascal Schleich mit Augenzwinkern. Alleine kam er nicht wieder hoch und musste wieder mit drei starken Mann aufgerichtet werden.
Der diesjährige Strohbär Steffen Jost mit seinem Gefolge und Hofhündin „Bella“. Fotos: von Dietze
Die Strohschlange wird mit Draht befestigt und gewickelt.
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Fast vier Stunden ist die Jugend mit dem Strohbären unterwegs, trifft überall auf offene Türen und freundliche Ober-Mooser, die dankbar sind, dass nun die „bösen Geister“ vertrieben sind! Zum Ausklang mit gebratenem Speck und Eiern traf man sich noch am und im Jugendcontainer. Und wer weiß, wer dieses Mal so mutig war, für den nächsten „Strohbär-Einsatz“ zu unterschreiben?