Alle Geehrten, Prämierten und Beförderten mit Bürgermeister Lothar Bott und Kreisbrandinspektor Dr. Sven Holland.
(Foto: Weitzel)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
EHRINGSHAUSEN - (pw). Um die Zukunft des Brandschutzes drehte sich die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr der Gemeinde Gemünden.
Laut Gemeindebrandinspektor Tobias Tomaschewski zählen die Einsatzabteilungen nach acht Neuzugängen 127 Aktive. In der Ehren- und Altersabteilung werden 34 Mitglieder gelistet, in den Feuerwehrvereinen 931 Mitglieder. Zu den kleineren Beschaffungen zählten unter anderem Sandsäcke und Funktionswesten. Für die kommenden drei Jahre nannte er eine Investitionssumme von 340 000 Euro, so sollen ein Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF-W) in Ehringshausen, ein Mannschaftstransportwagen (MTW) in Burg-Gemünden und ein Löschgruppenfahrzeug (LF 10 KatS) für den Löschzug West angeschafft werden. Ebenso sollen neue Atemschutzgeräte beschafft werden. Für die Investitionen wird eine Landesförderung in Höhe von 130.000 Euro erwartet. Die Feuerwehrhäuser in Hainbach und Ehringshausen werden derzeit umgebaut, so weit wie möglich in Eigenleistung.
Die Tagesalarmbereitschaft für die gesamte Gemeinde wird durch den Löschzug West mit den Einsatzabteilungen aus Burg- und Nieder-Gemünden sichergestellt. Hier sind 28 Einsatzkräfte tätig, von denen laut Tomaschewski 14 tagesalarmsicher sind. „Es wird immer enger, den personellen Erfordernissen bei einem Tageseinsatz gerecht zu werden“. Laut seinen Angaben sei man ständig angehalten, den personellen Veränderungen am Tag entgegenzuwirken. Positiv begrüßte er die Neubesetzung einer Stelle am Bauhof der Gemeinde, bei der ein Mitglied für die Einsatzabteilung gewonnen werden konnte. Entlastend bezeichnete Tomaschewski die Gründung von Fachbereichen, beispielsweise für Atemschutz oder Technik. Im Vorjahr wurden von Gemündens Feuerwehrleuten 46 Lehrgänge absolviert, davon 15 an der Hessischen Landesfeuerwehrschule.
Tomaschewskis Stellvertreter Patrik Schön resümierte das Einsatzwesen des Vorjahres. 23 Mal rückten Gemündens Feuerwehrleute 2017 aus, dazu zählten fünf Brände, 13 Hilfeleistungen, drei Brandsicherheitsdienste und 2 Fehlalarme. Zum Einsatzspektrum zählten ein Verkehrsunfall, brennende Kamine, Öl auf Straßen und ein brennender Radlader. Besonders in Erinnerung blieb ein Kaminbrand am ersten Weihnachtsfeiertag, der sich über zwei Stunden zog. Zu den Einsätzen stellte Gemeindebrandinspektor Tomaschewski fest, dass sich die Neueinteilung der Feuerwehr in drei Löschzüge eingespielt und bewährt hat. „Die Einsätze haben aufgezeigt, dass wir bestrebt sein müssen, unbedingt alle Ortsteilfeuerwehrwehren aufrecht zu erhalten, wenngleich im Verbund der drei Löschzüge“, so Tomaschewski.
BEFÖRDERUNGEN UND EHRUNGEN
Sechs Beförderungen wurden durchgeführt. Zu Löschmeistern wurden Marco Holland und David Jensen befördert, zu Oberlöschmeistern Carsten Diehl und Eike Lein. Die Beförderung zu Brandmeistern erhielten Dennis Schneider und Tobias Tomaschewski. Aus ihren Ämtern entlassen wurden Nieder-Gemündens Wehrführer Jochen Schnell-Kretschmer sowie sein Stellvertreter Winfried Theiß. Ernennungsurkunden für diese Ämter erhielten Patrick Schön sowie Pascal Scheer und Sven Paulokat.
Das silberne Brandschutzehrenzeichen des Landes Hessen wurde Ralf Müller und Karina Richber am Bande verliehen, das Goldene an Dr. Jörg Möser und Roland Wagner. Mit dem bronzenen Ehrenkreuz des Kreisfeuerwehrverbandes wurden Alexandra Richber, Winfried Theiß, Jochen Schnell-Kretschmer und Reinhard Sann geehrt. Anerkennungsprämien wurden an Robin Eckstein, Jessica Fiedler, Christoph Gabriel, Kevin Herzberger, David Jansen, Jannick Jux, David Laubinger, Alexander Lutz, Kelly Rector, Dennis Schneider, Jana Christin Stein, Sebastian Stein, Christian Wagner (alle 10 Jahre), Rene Michel, Mario Röhrich (beide 20 Jahre), Klaus Schneider (30 Jahre) und Erwin Eckstein (40 Jahre) verliehen. (pw)
Gemeindejugendfeuerwehrwart Christoph Schad verkündete einen leichten Abwärtstrend bei den Mitgliederzahlen. Derzeit zählt man 38 Mädchen und Jungen in den Nachwuchsgruppen, es gab vier Neueintritte. Drei Jugendliche wurden in Einsatzabteilungen übernommen. Erfolgreich zeigten sich Gemündens Nachwuchsbrandschützer bei Wettbewerben.
Bürgermeister Lothar Bott (FW) betonte das harmonische Zusammenspiel. „Im Ernstfall muss alles optimal funktionieren, eine gute Ausbildung und Übungsbereitschaft sind Grundlage dafür“, so Bott. Den Feuerwehrvereinen sprach er für den gesellschaftlichen Zusammenhalt eine große Bedeutung zu. Im Hinblick auf die Tagesalarmbereitschaft sprach Bott von einer Erschwernis durch den demographischen Wandel. Laut seinen Angaben wurden die nötigen Schritte zur Kompensation eingeleitet, unter anderem durch die Bildung gemeinsamer Löschzüge verschiedener Ortsteile. „Wir sind im Vogelsbergkreis vorne mit dabei, diese Herausforderung anzutreten“, so Bott.
Kreisbrandinspektor Dr. Sven Holland würdige das ehrenamtliche Engagement der Gemündener, beispielsweise bei der Ausrichtung eines Funklehrgangs. „Brandschutz im Flächenlandkreis ist ohne Ehrenamt undenkbar“, so Holland. Im Hinblick auf die Umstellung von der analogen zur digitalen Alarmierung im Landkreis sagte der Kreisbrandinspektor, dass die ersten Pager (ehemals Funkmeldeempfänger) bestellt wurden. „Noch ist kein Pager aktiv im Einsatz“, teilte Holland mit. Der Vorsitzende der Gemeindevertretung Karl Pitzer hob die ehrenamtliche Arbeit nicht nur bei Brandbekämpfungen und Hilfeleistungen, sondern auch im gesellschaftlichen Engagement hervor.