Nachdem eine junge Frau am Sonntag im Dannenröder Forst aus vier Metern Höhe abgestürzt ist, haben Ermittler den Fall rekonstruiert und einen 40-jährigen Beamten als...
VOGELSBERGKREIS. Nachdem eine junge Frau am Sonntag im Dannenröder Forst aus vier Metern Höhe abgestürzt ist, haben Ermittler den Fall rekonstruiert und einen 40-jährigen Beamten als Verursacher ausgemacht, informiert die Polizei und die Staatsanwaltschaft in einer Pressemeldung. Die Staatsanwaltschaft Gießen hat nunmehr ein Verfahren gegen den Polizeibeamten wegen des Anfangsverdachts der fahrlässigen Körperverletzung im Amt eingeleitet. Es liegen bislang keinerlei Hinweise auf ein vorsätzliches Handeln des Beamten vor, teilt sie mit.
Das Unfallgeschehen und die Umstände schildert sie wie folgt: Am frühen Sonntagmorgen kam es im südlichen Teil des Dannenröder Forsts zu einem Unfallgeschehen, bei dem eine 20 Jahre alte Frau aus einem in etwa drei bis vier Metern Höhe gelegenen Tripod stürzte. Vor Ort anwesende Polizeibeamte, die den Vorfall aus etwa 20 Metern Entfernung beobachtet hatten, leisteten unverzüglich Erste Hilfe und führten die verletzte Person dem Rettungsdienst zu. Die Frau wird derzeit stationär in einem Krankenhaus behandelt. Es besteht keine Lebensgefahr.
Im Anschluss an das Unfallgeschehen wurde der Bereich unverzüglich als Tatort abgesperrt. Beamte des Hessischen Landeskriminalamts und des Polizeipräsidiums Südosthessen übernahmen am gestrigen Tag die Sachverhaltsaufklärung und führten die notwendigen Ermittlungsmaßnahmen durch. Hierbei konnten bisher folgende Erkenntnisse erlangt werden: Ein 40-jähriger Polizeibeamter, der sich etwa 30 Meter vom besagten Tripod entfernt aufhielt, entdeckte ein Seil auf Kopfhöhe. Dieses Seil sei weder gekennzeichnet gewesen noch hatte es augenscheinlich eine erkennbare Verbindung mit dem besetzten Gebilde. Nach jetzigem Erkenntnisstand bestand jedoch tatsächlich eine Verknüpfung zwischen dem Seil und dem Tripod, führt die Staatsanwaltschaft aus. In den vergangenen Tagen seien mehrfach Fallen in Form von Nagelbrettern, Nageleimern, aber auch Drahtseilen in Kopfhöhe festgestellt worden, die grundsätzlich geeignet sind, Gefahren für Leib und Leben von Menschen zu begründen. Zur Verhinderung von solchen Risiken für sämtliche im Wald anwesende Personen habe der Beamte das Seil durchtrennt. Er habe sich eigeninitiativ im Laufe des gestrigen Nachmittages bei den Ermittlern gemeldet hatte.
Von (red)