FDP Vogelsberg: Jürgen Laurinat soll Landrat werden

Jürgen Laurinat soll nach Dafürhalten seiner Patei zum nächsten Landrat gewählt werden. © satzundsiegkommunikation
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Die Freien Demokraten nominieren Jürgen Laurinat als Kandidaten für die Landratswahl im kommenden Jahr. Das Amt des Landrats sei "kein Erbhof", sagen sie Richtung Große Koalition.

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VOGELSBERGKREIS. Die Vogelsberger FDP möchte im kommenden Jahr einen eigenen Kandidaten zur Landratswahl stellen. Mit Jürgen Laurinat aus Schlitz haben die Freien Demokraten bereits einen Wunschkandidaten gefunden, berichten sie in einer Pressemitteilung.

"Es gibt die klare Tendenz, dass wir einen eigenen Kandidaten aufstellen", wird darin der Kreisvorsitzende André Tonigold zitiert. Allerdings sei eine formelle Nominierung aufgrund der gesetzlichen Fristen, die sich durch das Ende der Amtszeit des amtierenden Landrates ergäben, frühestens im März 2023 möglich und würde dann im Rahmen einer Kreismitgliederversammlung erfolgen.

Der Kreisvorstand spreche sich aber klar für einen eigenen Kandidaten aus. Auch der Vorsitzende der Kreistagsfraktion, Mario Döweling, ergriff das Wort: "Der Vogelsbergkreis braucht dringend frischen Wind in der Verwaltung und die große Koalition zeigt Ermüdungserscheinungen beim Regieren. Das Amt des Landrates ist auch kein Erbhof, den SPD und CDU nach Gutdünken unter sich aufteilen können."

Es dürfe nicht wieder vorkommen, dass kein weiterer ernst zu nehmender Kandidat aus dem politischen Spektrum des Vogelsbergkreises ins Rennen gehe, wie bei der letzten Landratswahl. Deshalb schlage die Kreistagsfraktion aus ihren Reihen Jürgen Laurinat aus Schlitz als Landratskandidaten vor. Der Vorgeschlagene erklärte seine Bereitschaft zur Kandidatur und erläuterte in einer kurzen Vorstellungsrede seine Beweggründe.

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"Mir ist wichtig, den Vogelsbergerinnen und Vogelsbergern eine echte Alternative zum Kandidaten der Großen Koalition bieten zu können", stellte der 45-jährige Unternehmer und Familienvater einleitend klar. Dabei wolle er auf eine Politik der Vernunft setzen, statt Macht- und Parteipolitik zu betreiben: "Bildung, Selbstbestimmung und Fortschritt sind für mich die wichtigsten Grundsätze und Motor meines persönlichen und politischen Handelns."

Bereits zur Kommunalwahl 2021 hatte Laurinat als Herzensanliegen formuliert, den Vogelsbergkreis stärken zu wollen. Der ländliche Raum sei mehr als reiner Ressourcengeber für die Ballungszentren und mehr als einfaches Naherholungsgebiet für Großstädterinnen und Großstädter: "Wir sind nicht nur Wasserlieferant, Ausflugsdestination und Stromproduzent. Das müssen wir offensiver als bisher klarmachen. Darum brauchen wir starke Führung im Landratsamt, die unsere Interessen engagiert vertritt."

Eine moderne, dienstleistungsorientierte und gut ausgestattete Kreisverwaltung liege Jürgen Laurinat ebenfalls am Herzen. Hier dürfte ihm helfen, dass er als Selbstständiger weiß, wie man effiziente und kundenfreundliche Strukturen schafft, heißt es in der Pressemitteilung. "Mir ist zwar bewusst", sagt er im Rahmen seiner Ausführungen, "dass unternehmerische Prinzipien nicht eins zu eins auf Verwaltungen übertragbar sind, aber es gibt eben doch Dinge, die man aus der freien Wirtschaft lernen kann. In erster Linie denke ich da an die Haltung, dass die Verwaltung für die Menschen da sein muss und nicht die Menschen für die Verwaltung."

Abschließend bat der Kreisvorsitzende Tonigold um ein Stimmungsbild der anwesenden Mitglieder. Die Versammlung sprach sich einstimmig dafür aus, mit Jürgen Laurinat ins Rennen zu gehen. Damit dürfte eine offizielle Nominierung auf einer Kreismitgliederversammlung 2023 nur noch Formsache sein.