FW: Katastrophenschutzzentrum für Vogelsbergkreis bauen

Im Bereich des ehemaligen Pferdezentrums Alsfeld will der Vogelsbergkreis Räume für den Katastrophenschutz anmieten. Die Freien Wähler fordern stattdessen einen Kauf oder reinen Neubau.  Archivfoto. ChristianSchmidt ©

Der Kreis will Räume für den Katastrophenschutz für fünf Jahre anmieten. Die Freien Wähler kritisieren die Mietlösung, die 820.000 Euro kosten soll.

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VOGELSBERGKREIS. Die Freien Wähler (FW) im Vogelsbergkreis fordern eine dauerhafte Lösung für den Katastrophenschutz im Kreis. Deswegen solle der Kreis entweder geeignete Räume kaufen oder selbst bauen, anstelle für die kommenden fünf Jahre Räume anzumieten, schreiben sie in einer Pressemitteilung.

Hintergrund dieser Forderung ist ein Antrag der Vogelsberger Kreiskoalition aus SPD und CDU in der Haushaltsdiskussion, kurzfristig Geld im Etat einzuplanen, um Büro- und Lagerflächen im Bereich der Hessenhalle in Alsfeld (ehemaliges Pferdezentrum) zu mieten. "Diesen passgenauen Antrag konnte die Koalition nur stellen", vermutet Dieter Welker, Kreistagsmitglied der Freien Wähler, "weil ihnen das Platzproblem vom Landrat gesteckt worden ist." Die Koalition wollte die Gelder einstellen, die ihr Landrat wohl vergessen hat, vermutet Welker und rechnet vor, dass es dabei alles in allem um 820.000 Euro Mietkosten in den kommenden fünf Jahren gehe.

"Doch was folgt dann?", fragen die FW. Aus diesem Grund haben sie durch ihren Fraktionsvorsitzenden Lars Wicke einen Änderungsantrag in die Beratung der Kreistagssitzung eingebracht, mit dem der Kreisausschuss beauftragt werden sollte, kurzfristig Alternativen zu prüfen, um den nötigen Platzbedarf langfristig zu sichern. Etwa durch Kauf geeigneter - vielerorts auch leer stehender - Gebäude oder auch selbst zu bauen.

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"Jedem der mit Sachverstand unterwegs ist, ist klar, diese Lager und Vorratshaltung werden generell für die Zukunft gebraucht, und nicht nur für die nächsten fünf Jahre. Bund und Länder wollen ihre Vergangenheitsfehler aufholen und sind dabei den Katastrophenschutz massiv auf- und auszubauen. Bei uns im Vogelsberg werden aber sehenden Auges weiter Fehler gemacht. Es wird teuer gemietet, ohne sich dauerhaft zu kümmern", kritisieren die Freien Wähler in ihrer Pressemitteilung.

Neben der angespannten Weltlage häufen sich Waldbände, Hochwasser und andere Notlagen, "der Katastrophenschutz ist nicht per Mietvertrag zu begrenzen. Hier dürfen wir nicht die Hände in den Schoß legen," fordert Dieter Welker weiter, "es muss eine dauerhafte Lösung her."

Aus diesem Grund regte man den Kauf der benötigten Hallen und Büros an oder forderte einen alternativen Neubau eines Katastrophenschutzzentrums durch den Kreis. "Dies sichert uns auf Jahre hin eine klare Kostenlage und gibt auch Sicherheit", machte Lars Wicke deutlich.