Julia Rausch aus Romrod, Schülerin des Alsfelder Gymnasiums, sichert sich ersten Platz bei Ovag-Wettbewerb. Zwei weitere Schülerinnen der Albert-Schweitzer-Schule erfolgreich.
VOGELSBERGKREIS. Großer Erfolg für die Schulen des Vogelsbergkreises: Julia Rausch (18 Jahre) aus Romrod gewann mit ihrem Text "Engelchen, Engelchen flieg" die 20. Ausgabe des Jugendliteraturpreis des Energieversorgers Ovag. Sie tritt damit die Nachfolge der 18-jährigen Emilia Bauer (Schrecksbach) an, die in diesem Jahr den dritten Platz einnimmt. Unter den 24 Gewinnern außerdem Luana Cimiotti (Stadtallendorf). Die drei Schülerinnen besuchen allesamt die Albert-Schweitzer-Schule in Alsfeld. Für Landrat Manfred Görig überbrachten die Kreisbeigeordnete Elisabeth Hillebrand und Hans-Jürgen Herbst die Glückwünsche im festlich geschmückten Kursaal des Hotels Dolce in Bad Nauheim, berichtet die Ovag in einer Pressenotiz.
"Ich persönlich finde, dass Schreiben eine Zumutung ist", eröffnete die Schriftstellerin Dana von Suffrin ihre Laudatio. "Jeder einzelne Satz, den ich schreibe, hat das Potential fürchterlich zu scheitern. Eigentlich sogar jedes einzelne Wort. Vielleicht sogar jedes richtige Wort an der falschen Stelle", ging sie auf die Schwierigkeiten ein, mit denen jeder Autor zu kämpfen hat. "Wir überarbeiten so lange, bis wir selbst im Text enthalten sind, in all unserer Vielschichtigkeit und vielleicht auch Widersprüchlichkeit. Wir schreiben einen Text, den nur wir schreiben können. Kein anderer Mensch." So wie auch die 24 Preisträger, die von der Jury unter den nahezu 200 Einsendern ausgewählt wurden, ihre ganz persönliche Note in ihren Werken hinterlassen hätten - was sie an Zitaten aus unterschiedlichen Texten belegte.
Mahnung wegen künstlicher Intelligenz
Voll des Lobes über die Arbeiten war auch Ovag-Vorstand Oswin Veith. Allerdings warnte er in seiner Rede vor den Möglichkeiten und Verführungen "technischer Intelligenz", wie etwa der Software Chat GPT, mit der es möglich sei, in Windeseile Texte zu gerieren. Dass diese Worte eine Maschine zusammengeklaubt habe, sei im Einzelfall kaum nachzuweisen. Er warnte junge Menschen, sich beim Schreiben kreativer Texte dieser Software zu bedienen, sprich: zu betrügen. "Wer derart vorgeht, wird nie die Befriedigung, die Genugtuung, die Freude erfahren wie unsere 24 Preisträger, die eine Idee ersonnen, sich jedes Wort und jeden Satz abgerungen haben. Das ist am Ende Ihres, Ihr Werk, gleich, was es daran noch zu verbessern gibt." Auch nach 20 Jahren stehe die Ovag voll und ganz hinter ihrem Wettbewerb. "Mit dieser Stiftung wollen wir in die Ausbildung junger Menschen und den Erhalt kultureller Fähigkeiten investieren, die der Entwicklung des Menschen und deren Qualifikation und Bildung dienen und letztlich auch der Demokratie einen Dienst erweisen." Den festlichen Rahmen des Abends rundeten ab von der Gesangsklasse von Thomas Hanelt aus der Musikschule Bad Nauheim Amalia Kouida, Lena Wolff und Alexandra Bonn. Sie hat übrigens in diesem Jahr das Finale der Casting-Show The Voice Kids erreicht.