Konflikt um A49 geht weiter - neue Proteste und Baumfällungen
Der Lückenschluss der Autobahn 49 sorgt auch am Mittwoch für Widerstand. Erneut haben sich Arbeiten, Proteste und Polizeieinsatz auf den Maulbacher Wald bei Homberg konzentriert.
Von dpa
Polizeibeamte stehen am Maulbacher Wald an ihren Fahrzeugen, während im Hintergrund Spezialgeräte bei Rodungsarbeiten im Einsatz sind. Der Konflikt um den Ausbau der Autobahn 49 in Nord- und Mittelhessen hat sich im Maulbacher Wald fortgesetzt.
(Foto: Anna Becker)
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HOMBERG/OHM - Widerstand in Bäumen und mit Musik: Begleitet von weiteren Protestaktionen sind am Mittwoch die Waldrodungen für den Lückenschluss der Autobahn 49 fortgesetzt worden. Erneut konzentrierten sich Arbeiten, Proteste und Polizeieinsatz auf den Maulbacher Wald bei Homberg (Ohm). Ein Polizeisprecher sprach von einem friedlichen Verlauf.
Umweltschützer protestierten musizierend gegen die Rodungen, zudem kletterten Aktivisten einer Sprecherin zufolge auf Bäume. Polizeibeamte waren damit beschäftigt, Aktivisten aus dem Wald zu bringen und das Gebiet, wo gerodet werden sollte, zu räumen. Ein Polizeisprecher sprach von 14 Personen, die auf acht «Gebilden» angetroffen worden seien. Im Maulbacher Wald sollen rund 3,5 Hektar gefällt werden. Das sei mittlerweile weitgehend abgeschlossen, sagte ein Sprecher der Projektgesellschaft Deges am Mittwochabend. Am Donnerstag seien nur noch kleinere Restarbeiten vorgesehen.
Für den Nachmittag hatten Umweltschützer einen «Waldspaziergang» angekündigt, der in Stadtallendorf starten und zum Herrenwald führen sollte. Stattdessen sollte es dann eine Demonstration durch die Stadt geben, teilet die Polizei mit. Man werde nicht in den Wald gelassen, schrieben Aktivisten auf Twitter. «Gründe sind angeblich Rettungswege und die neue Allgemeinverfügung.»
In der Nähe von Stadtallendorf liegt der Herrenwald, in dem ebenfalls Rodungen anstehen. Zentrum der Proteste ist aber der Dannenröder Forst bei Homberg, dort haben die Fällarbeiten noch nicht begonnen.
In der Nähe der Autobahn 5 bei Mücke kontrollierte die Polizei am Mittwoch einem Sprecher zufolge eine Gruppe von etwa zehn Personen, die teils vermummt unterwegs gewesen seien. Es habe sich dann eine «Spontandemo» entwickelt.
Der umstrittene Autobahnabschnitt soll einmal Kassel und Gießen besser miteinander verbinden und wird seit Jahrzehnten geplant. Insgesamt sollen dafür 85 Hektar Wald entlang der geplanten Trasse gefällt werden. Davon gehören 27 Hektar zum Dannenröder Wald, weitere 49 Hektar zum nahe gelegenen Herrenwald und eben 3,5 Hektar zum Maulbacher Wald.