Michael Brand will für CDU erneut in den Bundestag
Bereits zum fünften Mal in Folge stellte sich der amtierende CDU-Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Fulda, Michael Brand, dem Votum der Delegierten seiner Partei für eine erneute Kandidatur zum deutschen Parlament.
Von eig
Michael Brand während der Rede. Foto: Eigner
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FULDA - Eigentlich war es Routine: Bereits zum fünften Mal in Folge stellte sich der amtierende CDU-Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Fulda, Michael Brand, dem Votum der Delegierten seiner Partei für eine erneute Kandidatur zum deutschen Parlament. Doch in diesen außergewöhnlichen Zeiten musste die Versammlung der 257 christdemokratischen Delegierten aus den CDU-Ortsvereinen im Landkreis Fulda und dem östlichen Vogelsbergkreis zwangsläufig eine besondere sein - zumal unter verschärften Corona-Bedingungen. Der Veranstaltungsraum, die Esperantohalle in Fulda, bot genügend Platz, um mit dem nötigen Abstand zu tagen, wozu noch strikte Hygieneregeln wie das Tragen eines Mund- Nasenschutzes auch an den Sitzplätzen gehörten. Die Tagesordnung war auf das Nötigste beschränkt.
"Wir befinden uns in einer nie da gewesenen Situation, wie sie weder wir noch unsere Eltern jemals erlebt haben", machte Michael Brand zu Beginn seiner Kandidatenrede deutlich. Der einzige zur Wahl stehende CDU-Kandidat betonte, dass Deutschland sehr gut durch die Corona-Krise gekommen sei. Die erfolgreiche Politik der CDU-geführten Bundesregierung in den vorangegangenen Jahren habe die Grundlage dafür geschaffen, die Krise weitaus besser zu bewältigen als in vielen anderen Ländern der Welt. Mit dem Konjunkturpaket, dem "Aufbruchpaket", habe man zudem bereits Weichen in Richtung Zukunft gestellt, über die Corona-Krise hinaus.
Breiten Raum widmete Brand der Situation vor Ort im Wahlkreis. "Mein Schwerpunkt bleibt und ist der Wahlkreis", so Michael Brand, der bekundete, ein "Lobbyist für die Region" sein zu wollen. Es sei immer wichtiger, vor Ort etwas zu tun, als weiter oben darüber zu reden. "Wir liegen in der Bundesförderung der Regionen ganz weit vorne", so der Kandidat, der eine Reihe von durch seine Initiative auf den Weg gebrachten Infrastrukturprojekten in Osthessen aufzählte. Drei "Mega-Projekte" hob er hervor, nämlich die in Planung befindliche ICE-Schnellfahrstrecke von Frankfurt am Main nach Fulda, den Bundespolizei-Standort Hünfeld (Brand: "2007 noch von der Schließung bedroht, heute so stark wie nie"), und die Förderung des Breitbandausbaues im Vogelsberg und im Landkreis Fulda. "Das wird auch der Auftrag für die nächsten Jahre sein", versprach der CDU-Bundestagsabgeordnete.
Weiterhin ging Brand auf die aktuelle bundespolitische Lage ein und hier insbesondere auf die Vorgänge in und um das Reichstagsgebäude am vergangenen Mittwoch ein. "Wir leben in unsicheren Zeiten, und nicht nur wegen Corona", so Brand, der dann deutliche Worte in Richtung der AfD äußerte. "Gauland und Höcke verachten unser Land. Sie hassen unsere Art und Weise, wie wir leben. Vor den Kameras sind sie Biedermänner, aber in Wirklichkeit sind sie Brandstifter", erklärte der 47-jährige. Eine solche Partei wähle man nicht. Es handele sich bei der AfD nicht um "besorgte Bürger", sondern um Radikale. Brand dankte den Polizeikräften dafür, dass sie tagtäglich dem Rechtsstaat den Rücken freihielten, ob gegen Rechtsextremisten bei den Demonstrationen in Berlin oder gegen linksextremistische Gewalttäter im Danneröder Forst. Die CDU stelle sich jedem in den Weg, der die Demokratie verachte. "Das sind wir Walter Lübcke schuldig. Wir müssen klare Kante zeigen", erinnerte Brand in diesem Zusammenhang an den im vergangenen Jahr von einem rechtsextremen Terroristen ermordeten Kasseler Regierungspräsidenten, der auch sein langjähriger politischer Weggefährte war.
Mit 95,3 Prozent beziehungsweise 244 Ja-Stimmen gegenüber 12 Nein-Stimmen und einer Enthaltung fiel die Zustimmung der anwesenden Delegierten für Michael Brand eindeutig aus, sogar noch besser als die 90%, die er vor vier Jahren auf sich hatte vereinen können. Der gebürtige Fuldaer geht damit mit Rückenwind in den Kampf um das Direktmandat im Wahlkreis 174 bei der Bundestagswahl im Herbst 202.