Für eine besserer personelle Ausstattung in Regierungspräsidien und den Fachabteilungen des Ministeriums zur Umsetzung einer zukunftsfähigen Wasserwirtschaft macht sich die Schutzgemeinschaft Vogelsberg in einem offenen Brief stark. Archivfoto: dpa
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VOGELSBERGKREIS - In einem offenen Brief an die hessische Umweltministerin Priska Hinz fordert die "Schutzgemeinschaft Vogelsberg" eine bessere personelle Ausstattung der Aufsichtsbehörden zur Umsetzung einer zukunftsfähigen Wasserwirtschaft in Hessen.
Darin heißt es: "Die Schutzgemeinschaft Vogelsberg (SGV) begrüßt es sehr, dass in Hessen der (...) Prozess für eine zukunftsfähige, umweltschonende Wasserwirtschaft in Gang gekommen ist." Dabei müsste die Vereinbarkeit von Naturschutz und Grundwassernutzung ebenso im Mittelpunkt stehen wie das Sichern der Wasserversorgung der Ballungszentren. Bis heute basierten die Vorstellungen für die künftige Wasserversorgung Rhein-Main noch auf Planungen aus den 70er Jahren, die bei Zusatzbedarf eine Ausweitung der Fernwasserbeschaffung vorsehen. "Diese versorgungstechnisch orientierte Sichtweise ist aus ökologischen Gründen (...) an ihre Grenzen gestoßen." Dennoch werde sie von der Arbeitsgemeinschaft Wasserversorgung Rhein-Main (WRM) weiterhin vertreten und als wesentliche Grundlage für das Handeln der Genehmigungsbehörden genutzt. "Welche Schieflage daraus entsteht, zeigt sich zum Beispiel am jüngsten Genehmigungsbescheid für den Wasserexport des Zweckverbandes Mittelhessischer Wasserwerke (ZMW) nach Rhein-Main, der vor allem auf den finanziellen Zielen des ZMW und weniger auf einer nachhaltigen Zukunftssicherung basiert", kritisiert die SVG in ihrem Schreiben.
Es sei deshalb dringend erforderlich, dass wasserwirtschaftliche Entscheidungen wieder unabhängig von betriebswirtschaftlichen Zielen der Wasserversorger getroffen würden. Daher müssten die Genehmigungsbehörden in die Lage versetzt werden, eigene Situationsanalysen und Maßnahmenkataloge anzufertigen. "Offensichtlich ist dies aber aufgrund der personell ausgedünnten Fachabteilungen und dem Wissensverlust durch Pensionierungen erfahrener Mitarbeiter bei den Regierungspräsidien und beim Umweltministerium nicht möglich." Eine zukunftsfähige Wasserwirtschaft erfordere neues Denken und Handeln, das nur mit ausreichendem Personal möglich sei. "Daher ist es ein zentrales Anliegen der SGV, die Regierungspräsidien und die Fachabteilungen des Ministeriums mit wesentlich mehr und sehr gut geschultem Personal aufzustocken, das für die wasser- und naturschutzfachliche Daseinsvorsorge Hessens bestens gerüstet ist."