Nach Protestaktion im Herrenwald auf der A 49-Trasse spricht die Polizei von einem sichergestellten Brandsatz und im Boden eingelassenen Nagelbrettern.
Von (red)
Symbolfoto: Krämer
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VOGELSBERGKREIS - Ein Zelt auf der Trasse der A 49 im Bereich südlicher Herrenwald hat die Polizei am Montagmittag abgebaut. Hierbei stellte sie unter anderem Übernachtungsutensilien und Kochgeschirr sicher. Zudem entdeckten sie einen Brandsatz, bei dem es sich um einen Molotowcocktail handeln könnte, so die Polizei in einer Pressenotiz.
In der vergangenen Woche hatte eine Baufirma Rückearbeiten an aufgeschichteten Holzstämmen und Baumkronen (sogenannte Polter) auf der gerodeten Trasse im südlichen Herrenwald durchgeführt. Währenddessen erklommen mehrere Ausbaugegner einen Polter. Daraufhin beendete die Firma die Rückearbeiten. Anschließend spannten Ausbaugegner eine Traverse quer über die Trasse und brachten ein Banner an. Die Polizei stellte dort Spaten und Fertigmörtel sicher, die offensichtlich zum Bau von Barrikaden genutzt werden sollten.
Im drauf folgenden Zeitraum errichteten die Ausbaugegner im Bereich der Traverse ein Zelt. Ein Ausbaugegner verweilt zeitweise in einer Hängematte in der Traverse, berichtet die Polizei. Letztere Darstellung deckt sich mit dem Twitter-Account der Autobahngegner "KeineA49", die dort ebenfalls über Zelt und Traverse berichten und zudem Bilder online gestellt haben.
Aufgabe der Polizei beim Weiterbau der A 49 ist es unter anderem die Arbeiten zu ermöglichen und zu schützen. Bei der gerodeten Trasse handelt es sich um einen Baustellenbereich. Die Traverse und das Zelt wurden demnach illegal errichtet. "Die Ausbaugegner halten sich verbotswidrig dort auf", betont die Polizei.
Die Ordnungshüter hätten auch am Montag einen kommunikativen Ansatz verfolgt und die Ausbaugegner zunächst aufgefordert, das Zelt abzubauen und den Bereich der Trasse zu verlassen. Dieser Aufforderung seien sie nicht nachgekommen, sodass Polizeikräfte das Zelt abbauten und unter anderem Übernachtungsutensilien sowie Kochgeschirr sicherstellten. Zudem seien die Ausbaugegner in Bezug auf die aktuellen Corona-Regelungen sensibilisiert worden.
Auf dem Weg zu dem besetzten Bereich auf der Trasse, hätten Polizeikräfte zwei in den Boden eingelassene Nagelbretter entdeckt. Zudem hätten die Einsatzkräfte einen unbekannten Brandsatz sichergestellt. Derzeit geht die Polizei davon aus, dass es sich um einen Molotowcocktail handelt. Die Untersuchungen hierzu dauern jedoch noch an.
Die Polizei beobachte weiter die Situation und werde konsequent gegen Störungen des Weiterbaus der A 49 vorgehen.