Geschäftsleute aus der Region initiieren Hilfsaktion: Wer helfen will, kann Paket mit bestimmtem Wert finanzieren, das gepackt und versandt wird.
LAUTERBACH. 5000 Hilfspakete für die Ukraine: Unternehmer und Geschäftsleute aus der Region haben sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt, um den Menschen in der Ukraine mit dringend benötigten Gütern zu helfen. Die Pakete enthalten dringend benötigte Versorgungsgüter in dem vom Krieg überzogenen Land - von Hygieneartikeln, Verbandmaterial und medizinische Ausstattung bis zu Steckdosen und Kabeltrommeln, abgestimmt mit dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen UNHCR (United Nations High Comissioner for Refugees). Motor der Aktion ist Stefan Eisenbach, viele Jahre Geschäftsführer des Bildungs- und Technologiezentrums für Elektro- und Informationstechnik in Lauterbach (BZL). Zu den Mitstreitern zählen auch Matthias Molitor, Chef der Hirsch-Apotheke in der Vogelsberg-Kreisstadt, Euronics in Alsfeld und Lauterbach und das Lauterbacher Stadtmarketing.
"Wir stehen mit dem Projekt noch am Anfang", berichtet Stefan Eisenbach bei einem Informationsgespräch in der Lauterbacher Euronics-Niederlassung. Am Anfang, das heißt, dass die Hausaufgaben bereits gemacht sind und es jetzt losgehen kann, Spender für die einzelnen Hilfspakete zu finden, die dringend benötigte Versorgungsgüter für das Überleben in dem von Russland überfallenen Land enthalten.
Eisenbach hat die 15-jährige Lisza mitgebracht, die mit ihrer Mutter und ihrer Schwester bei Familie Eisenbach eine Unterkunft gefunden hat, nachdem sie ihre Heimat in einem Vorort von Kiew verlassen mussten. Vor wenigen Wochen hat Lisza noch in ihrer Folkloregruppe, vergleichbar mit der Lauterbacher Trachtengilde, getanzt, jetzt ist sie dankbar für die Aufnahme in Deutschland, bereit, mitzuhelfen, wo sie kann. Sie versteht bereits erste Worte in Deutsch, die Verständigung klappt über ein Übersetzungsprogramm auf dem Handy.
Stefan Eisenbach ist bestens vernetzt und hat gleich alle Hebel in Bewegung gesetzt, um ohne Verwaltungskosten Hilfe in der Ukraine wirkungsvoll zu leisten. Die Kunden der Mitwirkenden können auswählen, für welche und wie viel von insgesamt acht Möglichkeiten sie die Kosten übernehmen wollen. Von 20 Euro bis 150 Euro reicht der Wert eines Hilfspaketes, dessen Inhalt auf einem Informationsblatt angeschaut werden kann, dass in Geschäften ausliegt und auch an einem Stand auf dem Lauterbacher Frühlingsmarkt am Sonntag, 10. April, vorgestellt werden soll. Jesamed in Kirchheim, die Deutsche Elektro in Heppenheim und die Hirsch-Apotheke in Lauterbach packen die Waren zum Selbstkostenpreis in Kartons, deren Inhalt außen in deutscher und ukrainischer Sprache zu lesen ist.
Das Projektteam sammelt dann die so transportfähig gemachten Spenden ein und sorgt auch dafür, dass die Hilfsgüter schnellstmöglich an den Brennpunkten des Geschehens in der Ukraine ankommen. Martin Hank vom Lauterbacher Stadtmarketing, Matthias Molitor sowie Andreas Schaub und Stefan Möller von Euronics in Alsfeld und Lauterbach leisten bereits tatkräftig Unterstützung.