Lonne Gilbert lebt als Stipendiat ein Jahr in Lauterbach und besucht das Alsfelder Gymnasium. Warum er nun den Bundestagsabgeordneten Jürgen Lenders traf.
LAUTERBACH. Lonne Gilbert ist einer von 300 jungen Amerikanern, die derzeit als Stipendiaten des Bundestages und des US-Kongresses ein einzigartiges Schuljahr in Deutschland verbringen. Der 15-jährige Schüler aus Minnesota, der bei einer Gastfamilie in Lauterbach lebt und das Albert-Schweitzer-Gymnasium in Alsfeld besucht, hat seinen Paten-Abgeordneten Jürgen Lenders getroffen.
Das Parlamentarische Patenschaftsprogramm (PPP) ist ein gemeinsames Programm des Deutschen Bundestages und des US-Congresses und existiert seit 40 Jahren. Lenders unterstützt das Patenschaftsprogramm und ist überzeugt davon, dass damit der jungen Generation in beiden Ländern die Bedeutung freundschaftlicher Zusammenarbeit vermittelt werde. "Es gibt einfach keine Erfahrung, die vergleichbar damit ist, in einem anderen Land zu leben." Für Deutschland sei die USA ein Land, dessen Freundschaft uns sehr wichtig ist - heute vielleicht wichtiger denn je, meint Lenders.
Lonne Gilbert interessiert sich für Politik und hat den Besuch im Wahlkreisbüro genutzt, um mehr über die Arbeit des Bundestagsabgeordneten und das politische System Deutschlands zu erfahren. In Deutschland hat er sich schnell eingelebt, er schwärmt für Döner und Berliner und findet, dass "Kaffee und Kuchen" überhaupt die beste Zeit des Tages sei. Das deutsche Bahnsystem beeindruckt ihn und dank des Neun-Euro-Ticktes konnte er im Sommer viele neue Orte erkunden. "In Minnesota fahre ich stundenlang und bin immer noch am gleichen Ort, in Europa kann man in ein paar Stunden in einem anderen Land sein, eine andere Kultur und Sprache erleben."
Jürgen Lenders dankt der Familie Reeg für ihre Offenheit und Bereitschaft Lonne für ein Jahr als neues Familienmitglied aufzunehmen. Ohne Familien wie den Reegs aus Lauterbach könnte solch ein Programm nicht bestehen. Jürgen Lenders hat Familie Reeg und Lonne nach Berlin eingeladen und möchte ihnen gerne den Bundestag zeigen. "Und Zeit für einen echten Berliner Döner lässt ganz bestimmt auch einrichten."