Erneut brennen Heuballen. Einsatz am frühen Dienstagmorgen in Heblos. Am Freitag brannten Ballen in Wallenrod und Sickendorf.
HEBLOS. Geht rund um Lauterbach ein Feuerteufel um? Bereits am vergangenen Freitagabend brannten rund 200 Heuballen in den Lauterbacher Stadtteilen Wallenrod und Sickendorf. In den Morgenstunden des Dienstags standen erneut Heuballen in Flammen, dieses Mal in Heblos. Die Polizei geht inzwischen von Brandstiftung aus, wie deren Sprecher Patrick Bug auf Anfrage bestätigt.
In Heblos gingen am frühen Dienstagmorgen 220 Heuballen im Bereich „Am Bürgerhaus“ in Flammen auf. Die alarmierten Löschzüge West und Mitte der Lauterbacher Feuerwehr rückten zu den Löscharbeiten aus. Sie mussten zudem einige Fichten in der Nähe fällen, um ein Übergreifen des Feuers per Funkenflug auf diese zu verhindern. Der Löschzug Mitte konnte nach kurzer Zeit wieder abrücken, der Löschzug West blieb am Einsatzort, um ein kontrolliertes Abbrennen der Ballen sicherzustellen.
„Das ist schon der dritte Einsatz innerhalb weniger Tage in einem Radius von rund drei Kilometern“, bilanzierte der Lauterbacher Stadtbrandinspektor Jürgen Eifert. Da die Ballen schon komplett in Vollbrand gestanden hätten, habe man sich für ein kontrolliertes Abbrennen entschieden. Die Feuerwehr Lauterbach sei mit rund 45 Einsatzkräften vor Ort gewesen.
Verletzt wurde bei dem Einsatz niemand. Die Polizei schätzt den Sachschaden in Heblos auf rund 3.000 Euro, der Landwirt sprach von rund 7.000 Euro. Die Gesamtschadenssumme der drei Brände in Wallenrod, Sickendorf und Heblos liegt laut Polizeisprecher Bug bei rund 14.000 Euro.
Man gehe von Brandstiftung aus, so Bug. Hinweise auf einen möglichen Täter oder eine Täterin gebe es noch nicht. Ob die Brände zusammenhingen, sei aktuell Bestandteil der Ermittlungen der Kriminalpolizei. Wichtig seien für deren Arbeit Zeugenhinweise. Wer Verdächtiges beobachte, solle sich unbedingt bei der Polizei melden. An die Landwirte appelliert der Polizeisprecher, ihre Erzeugnisse wenn möglich sichern und sie in Nähe ihres Hofes zu lagern.
In den betroffenen Dörfern herrschen indes große Sorge und Angst vor weiteren Bränden. Das bestätigt Bernd Höhl, der Ortsvorsteher von Heblos. „Die Leute sind verunsichert und besorgt“, sagt Höhl, der auch in Kontakt mit dem betroffenen Landwirt in seinem Dorf steht. Nachdem dessen erster Grasschnitt durch das Feuer vernichtet sei, hoffe er jetzt auf einen guten zweiten Schnitt. Aber dennoch fehle ihm nun Futter für die Tiere, das er nachkaufen müsse, was aktuell schwierig sei.
Anwohner in Heblos indes ärgern sich auch über den „Ascheregen“. „Meinen Wintergarten kann ich jetzt noch einmal putzen. Überall in den angrenzenden Gärten ist Asche, vermischt mit Plastikteilen, niedergegangen“, zeigt sich ein Anwohner frustriert über den unerwünschten Niederschlag. Manche fragten sich auch, ob dieser angesichts der vielen Plastikteilchen schädlich für die Nutz- und Kräutergärten sei.