Jürgen Wilhelm erhält Zertifikat als Sportkardiologe
Die Liste der Qualifikationen von Dr. Jürgen Wilhelm ist lang: Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Notfallmedizin und internistische Intensivmedizin - und nun kommt...
. Lauterbach (red). Die Liste der Qualifikationen von Dr. Jürgen Wilhelm ist lang: Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Notfallmedizin und internistische Intensivmedizin - und nun kommt Sportkardiologie dazu. Der Lauterbacher, der als Arzt am Alsfelder Kreiskrankenhaus KKH) tätig ist, darf nach längerer Fortbildung nun als Sportkardiologe arbeiten. Der Mediziner geht laut Pressemitteilung davon aus, dass er der einzige Sportkardiologe im Kreisgebiet ist - und stellt sein Angebot in den Räumen seiner Praxis im KKH zur Verfügung. "Im Prinzip richtet sich mein Angebot genauso an Hochleistungssportler, ambitionierte Hobbysportler, wie an Menschen mit Vorerkrankungen am Herzen, die wieder mehr Sport treiben wollen", führt der Sportkardiologe aus. Denn grundsätzlich - wenn man auf höherem Level trainieren wolle, oder nach einer langen Pause wieder einsteigen möchte - gelte: "Man sollte neben dem Körper insgesamt auch dem Herzen Aufmerksamkeit widmen. Denn damit lassen sich Beschwerden und Krankheiten gezielt verhindern, oder zumindest in ihrer Entstehung verlangsamen", führt Wilhelm aus. Im Anforderungskatalog stünden Trainingsprinzipien bei gesunden Sportlern ebenso wie die gezielte Trainingsplanung für Menschen mit Vorerkrankungen am Herzen. "Neben gesunden Sportlern, können also auch Menschen, die an koronarer Herzkrankheit leiden, Sport betreiben - wenn sie das Training angepasst und vielleicht sogar unter Anleitung planen", sagt der Arzt. In der Vergangenheit sei man lange davon ausgegangen, dass man beispielsweise mit einer Herzinsuffizienz nicht mehr Sport treiben sollte. "Dieser Ansatz hat sich verändert, denn mittlerweile ist gezieltes Training und Sport eine Behandlungsform oder Therapie der Herzschwäche", meint der Experte.
Zum Curriculum gehöre auch das Wissen über die Auswirkungen von Höhe und Hitze auf den Körper. "Wenn man zum Beispiel zum Bergsteigen möchte, oder beruflich in klimatisch besonderen Ländern unterwegs sein muss, kann es sinnvoll sein, sich vorher untersuchen zu lassen", sagt der Arzt. Genauso empfehle er aber auch den Check beim Sportkardiologen, wenn eine sportliche Herausforderung - etwa ein Marathon - anstehe. Auch dem plötzlichen Herztod könne man mit einer sportkardiologischen Untersuchung vorbeugen, denn dabei könnten Veränderungen am Herzen festgestellt werden, die ein Risiko hierfür darstellten. "Bei einer kardiologischen Diagnostik könne zum Beispiel zwischen einem erkrankten oder einem ,Sportherz' unterschieden werden. Auch degenerative Veränderungen können nachgewiesen werden, die eine Anpassung des Trainings nötig machen", fügt der Facharzt an. Eine sportkardiologische Untersuchung werde zurzeit von den Krankenkassen nicht übernommen, "trotzdem kann ich nur jedem raten, dieses Angebot in Erwägung zu ziehen, denn mit klaren Werten ins Training einzusteigen oder das Training gezielt anzupassen, hilft später Probleme zu vermeiden", so Wilhelm.