Das Eichhof-Krankenhaus startet sein "Zentrales Belegungsmanagement". Von der Aufnahme bis zur Entlassung gibt es eine Anlaufstelle für Patienten.
LAUTERBACH. Ein Erfolgsmodell findet den Weg in den Vogelsberg: Ab 1. Februar dieses Jahres können sich Patientinnen und Patienten am Krankenhaus Eichhof in Lauterbach an das sogenannte "Zentrale Belegungsmanagement" (ZBM) wenden. Das neue Servicezentrum soll Menschen begleiten, die stationär aufgenommen werden, wenn ein elektiver medizinischer Eingriff vorgenommen werden soll, teilt das Krankenhaus in einer Presseerklärung mit.
Eine OP steht bevor: Was Menschen ohnehin in Sorge versetzt, werde in vielen Krankenhäusern neben der psychischen Belastung auch noch zum Stresstest. Terminplanung, Abgabe der Befunde, die Aufnahme und Voruntersuchungen - all das müsse von Patienten bewältigt werden. Wo befindet sich die Patientenaufnahme, auf welche Station muss ich und ach ja, wo findet das Gespräch mit dem Anästhesisten statt? So oder so ähnlich seien die Vorbereitungen, ehe man tatsächlich in den OP geschoben wird.
"Das ZBM versetzt uns in die Lage, Patienten von der Aufnahme bis zur Entlassung von einer Anlaufstelle aus zu betreuen. Das verkürzt die notwendigen Verwaltungswege, optimiert dank zunehmender Digitalisierung die Prozesse und stellt letztlich eine große Erleichterung für Patienten wie auch für das ärztliche und pflegerische Personal dar", erklärt Anja Luft, Leiterin Medizincontrolling und Bettenmanagement, und gemeinsam mit ihrer Kollegin Jana Landmann, Bereichsleitung Operative Funktionen, verantwortlich für das innovative Projekt am Lauterbacher Krankenhaus. "Wir sind in die Lage versetzt, interne Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten und Patienten unnötige Aufregung zu ersparen. Das gibt Sicherheit und erhöht weiter die Zufriedenheit mit unserem Haus", ist Landmann überzeugt. Die beiden erfahrenen Fachkräfte steuern von Anfang an das innovative Projekt und sorgen für dessen Umsetzung.
Doch nicht nur Patienten würden entlastet. Durch die zentrale Terminvergabe für alle Fachabteilungen und Belegarztpraxen am Eichhof sowie der Einbeziehung von Haus- und Fachärzten für alle stationären Aufnahmen könnten OP- und Bettenmanagement am Krankenhaus Eichhof optimiert und Kapazitätspläne übersichtlicher gestaltet werden. Für die beteiligten Ärzte wiederum bedeute dies eine bestmögliche Planung ihrer Operationen. Der Konzeption vorausgegangen sei eine monatelange Vorbereitung mit intensiven Fortbildungen der beiden Projektverantwortlichen. Zusätzlich sei ein Besuch des Patientenservicezentrums am Kreiskrankenhaus Frankenberg organisiert worden, an dem auch der Chefarzt Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. Norbert Sehn teilgenommen habe. Die Abordnung aus Lauterbach konnte sich einen Eindruck über das dortige Konzept verschaffen, es wurden Einblicke in die Abläufe gewährt und auch die räumliche und organisatorische Ausstattung intensiv diskutiert. "Wir haben uns in Frankenberg weitere Ideen geholt und vor allem unsere eigenen Planungen überprüfen können. Unser Fazit: wir sind hervorragend vorbereitet", sagt Chefarzt Dr. Sehn, der die medizinisch notwendigen Belange im Orga-Team vertritt, über den Stand der Ausführungen.
Digitale Pilotstation
Die passenden Räumlichkeiten im Erdgeschoss seien bereits gefunden und eingerichtet, das Fachpersonal aus Pflege und Verwaltung sei umfassend geschult und auch die notwendige technische Ausstattung sei mittlerweile installiert worden. "Geöffnet ist das ZBM von montags bis donnerstags von 7 bis 18 Uhr und freitags von 7 bis 16 Uhr, sodass wir eine lange Erreichbarkeit gewährleisten können", verspricht Anja Luft. Eine zentrale Telefonnummer sowie eine eigene Email-Adresse gewährleisteten weitere Erleichterung für die Kommunikation nach außen.
Parallel zur Vorbereitung für das ZBM haben die Verantwortlichen am Krankenhaus eine Pilotstation "Digitale Krankenakte" eingerichtet, die es den behandelnden Ärzten erlaubt, direkt auf Befunde und Diagnosen zuzugreifen, Vitalwerte zu überprüfen und sich über weitere Behandlungsschritte und ärztliche Anordnungen auf kurzem Weg und ohne Papierkram auszutauschen. "Wir testen dort auch das Einlesen von QR-Codes für den bundeseinheitlichen Medikationsplan, der unter anderem auch Warnungen bei Wechselwirkungen aktiviert. Das verhindert Komplikationen bei der Medikamentengabe", stellt Jana Landmann ein Beispiel vor.