Lauterbacher sammeln Hilfsgüter für Erdbebenopfer

„Jede Kleinigkeit hilft”, hoffen Hüseyin Kurt, Esma Yando und Ünal Köse (von links) stellvertretend für die Lauterbacher Vogelsbergschule auf zahlreiche Sach- und Geldspenden.

Schnelle und unbürokratische Hilfe: Schülerschaft der Lauterbacher Vogelsbergschule sammelt für Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien.

Anzeige

LAUTERBACH. Das Erdbeben im Grenzgebiet von Türkei und Syrien am Montag, bei dem tausende Menschen ihr Leben verloren haben, ist eine Katastrophe. Schnell lief die internationale, humanitäre Hilfe an. Doch noch immer sind viele Regionen von der Außenwelt abgeschlossen; die extreme Kälte und ein drohender Schneesturm erschweren die Einsätze. Auch im Vogelsberg fühlen die Menschen mit angesichts der erschreckenden Bilder aus der Region. „Wir haben uns als Schule entschlossen, schnell und unbürokratisch zu helfen“, erklären Hüseyin Kurt, Ünal Köse und Esma Yando. Sie stehen für rund 70 Schüler der Lauterbacher Vogelsbergschule, die am Dienstag alles in Bewegung gesetzt haben, um auf eine besondere Spendenaktion aufmerksam zu machen.

Für die drei Vogelsbergschüler sowie für zahlreiche weitere Menschen sind die Nachrichten aus dem Erdbebengebiet mehr als „nur“ Nachrichten: „Wir alle haben Verwandte, Freunde und Bekannte dort.“ Esma Yando erklärt: „Ich kann meine Verwandten nicht mehr erreichen. Ein Anruf ging zu uns durch. Sie erzählten, dass sie mitten in der Nacht vom Beben wach wurden und nun draußen in einem Zelt seien. Es sei sehr kalt und die Situation eine richtige Katastrophe. Danach brach die Verbindung ab.“ Die Sorge steht ihr ins Gesicht geschrieben.

So wie Esma Yando geht es vielen, denn das Kommunikationsnetz ist völlig zusammengebrochen. Und so entstand schnell die Idee, eine Spendenaktion für die Erdbebenopfer zu starten. Am Donnerstag und Freitag, 9. und 10. Februar, werden in der Zeit von 8.30 bis 18 Uhr Spenden aller Art in der Pausenhalle der Vogelsbergschule entgegengenommen. Kleidung, Geld und Hygieneartikel – alles wird gebraucht. Benötigt werden auch Schlafsäcke in allen Größen, Winterkleidung, Handschuhe, Mützen, Schals, Socken, aber auch Decken, Babykleidung, Windeln, Fläschchen, Taschenlampen oder Handwärmer – eben alles, was den Menschen in der Kälte helfen kann.

Anzeige
Rettungsmaßnahmen in einem zerstörten Gebäude in der syrischen Provinz Idlib.
Rettungsmaßnahmen in einem zerstörten Gebäude in der syrischen Provinz Idlib. (© Alkharboutli/dpa)

Rund 70 Schülerinnen und Schüler der Klassen 11 ASP-2 und 12 Elit-2 stellten sich den ganzen Dienstag in den Dienst der guten Sache und malten Plakate, machten Werbung in den sozialen Medien und trommelten in ihrem Bekanntenkreis für die große Spendensammlung. „Wir möchten uns dafür besonders bei unserem Schulleiter Holger Arnold und unserem Lehrer Michael Dieling für ihre Unterstützung bedanken“, betonen Hüseyin Kurt, Ünal Köse und Esma Yando.

Nun hoffen die Schülerinnen und Schüler, dass möglichst viele Spenden zusammenkommen. „Geldspenden wird unser Schulleiter entgegennehmen und weiterleiten“, erklärt Hüseyin Kurt. „Und die Sachspenden werden mit einem Transport, der von Offenbach aus startet, direkt ins Krisengebiet gebracht“, ergänzt Esma Yando. Ünal Köse betont: „Alles, was nicht mehr gebraucht wird, kann helfen. Vielleicht Kleidung, die die eigenen Kinder nicht mehr tragen können oder ähnliches.“ Niemand müsse groß einkaufen, auch kleine Sachspenden würden helfen.