Leckeres im Lockdown in Lauterbach

Schuberts Hotelrestaurant in Lauterbach hat sich eine besondere Geschäftsidee überlegt, um dem geschäftsbedrohenden Corona-"Lockdown light" etwas entgegenzusetzen: nämlich...

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LAUTERBACH. Bei Anruf Entenbrust oder Apfel-Meerrettichcreme-Suppe ... Schuberts Hotelrestaurant in Lauterbach hat sich eine besondere Geschäftsidee überlegt, um dem geschäftsbedrohenden Corona-"Lockdown light", der ja nun bis 10. Januar verlängert wurde, etwas entgegenzusetzen: nämlich Schuberts Pop-Up-Store "Fein eingetütet".

Besonders die Gastronomie leidet ja bekanntlich unter den Anti-Corona-Maßnahmen. Und auch das wichtige Weihnachtgeschäft fällt nun dem Kampf gegen das Virus zum Opfer. Dennoch müssen Freunde der Schubert'schen Küche nicht auf den Genuss verzichten, versichert Betreiber und Küchenchef Stefan Schubert. Gemeinsam mit seiner Frau Britta hat er bei einem Sylt-Trip vor einiger Zeit das Konzept kennengelernt. "Pop Up" bedeutet in diesem Zusammenhang, dass in leeren Räumlichkeiten kurzfristig ein vorübergehendes Verkaufsangebot eingerichtet wird. Und auf der beliebten Urlaubsinsel in der Nordsee bieten auch Köche ihre Produkte an. Genau solch ein Laden existiert seit dem vergangenen Donnerstag im Gastraum des Hotelrestaurants. Während zahlreiche edle Tröpfchen und andere Leckereien auf den Tischen präsentiert werden, wo in normalen Zeiten die Gäste speisen, warten in einem Kühlschrank fertig gekochte Suppen und einvakuuminerte vorgekochte und portionierte Speisen oder Frischware auf Kundschaft.

"Unser Take-Away-Angebot funktioniert vor allem am Wochenende. Unter der Woche ist das sehr überschaubar", so Stefan Schubert. Mit dem Pop Up-Store wolle man in der aktuellen "interessanten Situation", wie der Koch und Geschäftsmann den Alltag in der Corona-Pandemie freundlich umschreibt, die Spezialitäten des Hauses nicht nur zum Sofortverzehr in die Heime der Kunden bringen. Man ermögliche diesen nun auch, ganze Menüs zum Fertigkochen - vor allem, aber nicht nur - für die kommenden Festtage daheim auf den Tisch zu bringen. Man biete die Speisen auf drei verschiedenen "Schienen" an. Erstens: Frischware wie Rinder- oder Lachsfilets und anderes Fleisch und Frischfisch, zweitens: halbfertige Produkte und vorgekochte Suppen samt Kochanleitung, etwa geschmorten Kalbstafelspitz oder Gänsebrust, die 12 Stunden "sous vide" gegart wurde. Drittens gibt es schließlich fertige Produkte, wie Gänseleberpastete oder Kräuterschmalz. "Eine ordentliche Entenbrust zu Hause genießen - wann hat man das schon? Einfach nochmals auf der Hautseite nachbraten und fertig!", wirbt Schubert für die Pop Up-Produkte.

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Auch er weiß natürlich, dass Gastronomie mehr ist, als nur lecker essen. "Das ganze Drumherum, das Bedient-Werden, die Atmosphäre, das fehlt derzeit. Aber das wird wieder", gibt sich Stefan Schubert zuversichtlich. Man müsse halt das Beste aus der unschönen Situation machen. "Wir bezahlen weiterhin unsere Mitarbeiter und die meisten Kosten laufen ebenfalls weiter." Kein Verständnis habe er für Kritik, dass die Hilfen für die Gastronomie zu hoch ausfielen, weil ja einige laufende Kosten bei geringem oder bei Nichtbetrieb ja nicht anfielen. "Die Gastronomie trifft es derzeit mit am Härtesten, wir sind auf die staatlichen Hilfen angewiesen. Auch und gerade, wenn wir unserer Personal halten wollen, denn für uns ist gutes Personal Gold wert."

Bislang laufe der Pop-Up-Store sehr gut, sofern man das nach wenigen Tagen beurteilen könne, freut sich Schubert, der mit diesem Konzept auch den Kontakt zu den Kunden hält. "Letzte Woche waren gleich schon Gäste aus Frankfurt da, die einvakuumierte Entenbrust gekauft haben." Aber auch wenn es schön sei, dass das Essen aus dem Hause Schubert gut ankomme - noch ein ganzes Jahr wie 2020 halte sicher kein Gastronom aus, auch Schuberts Romantik-Hotel nicht.

Weitere Infos gibt es unter www.hotel-schubert.de