Schule in Lauterbach mal ganz anders

Schon mal im Hörsaal nahm der LK Englisch Platz.

Projektwoche an der AvH bietet kurz vor den Sommerferien vertiefenden Unterricht, jede Menge Sport und Spiel und öffnet Horizonte.

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LAUTERBACH. Sie ist gute Tradition an der Alexander-von-Humboldt-Schule, die Projektwoche vor den Ferien. Dann, wenn die Zeugnisse geschrieben sind, gibt diese Woche Zeit für besondere Aktivitäten und fächerübergreifende Inhalte - angepasst an die Unterrichtspläne und Anforderungen für die einzelnen Jahrgangsstufen.

Die fünften Klassen des Gymnasiums konnten sich zwei Tage lang dem Projekt "Webklicker" widmen. Hier geht es gezielt darum, den Digital Natives, die die Nutzung digitaler Medien von klein auf gewohnt sind, einen bewussten Umgang mit Risiken und Hürden der digitalen Welt zu vermitteln. Ganz klassisch stand bei ihnen aber auch ein Wandertag auf dem Wochenplan. Neu im Angebot der Fünftklässler: Ein Besuch auf dem Erlebnisbauernhof Stein in StumpertenrodObwohl der Vogelsberg ländlich geprägt ist, war es für viele der Kinder das erste Mal, dass sie mit der Produktion von Lebensmitteln vor Ort in Berührung kamen und einen Eindruck davon bekommen konnten, wie Natur, Tierhaltung und Konsum zusammenhängen.

Ebenfalls mit der digitalen Welt beschäftigten sich die Sechstklässler: Das Projekt "Law4School" der Rechtsanwältin Gesa Stückmann greift gezielt das Thema Cybermobbing auf und informiert auch über rechtliche Konsequenzen, die ein leichtsinniger Umgang mit Bildern in den Sozialen Medien hat. Ganz praktisch wurde es unter dem Motto "Zeig, was du kannst". Hier ging es um klassische Office-Anwendungen, die die Jugendlichen erlernen müssen, um ihre Aufgaben in der Schule am Computer gut zu bewältigen. Doch es ging auch nach draußen: Regelmäßig nimmt der Jahrgang an der Aktion "Sauberhafter Schulweg" teil und befreit Gehwege von achtlos weggeworfenem Müll. Erholung und Ausgleich schufen ein Wandertag und ein Sporttag.

Intensiv mit dem Thema "City4Future" beschäftigten sich die Klassen der Jahrgangsstufe 7. Anhand zahlreicher Materialien, die ihnen von der "Wissensfabrik" zugeschickt wurden, entwickelten sie Ideen für die klimaneutrale Stadt der Zukunft. "City4Future" bringt die Themen Energie, Klimawandel, Nachhaltigkeit und Demokratiebildung zusammen und eröffnet Schülerinnen und Schülern auf handlungsorientierte Weise die Welt der Energie. Dazu dienten vor Ort verschiedene interessante Versuchsanordnungen, beispielsweise zu den Themen Wind- und Wasserenergie. "Damit soll zum einen Wissen praktisch vermittelt werden, zum anderen können die Schülerinnen und Schüler damit auch Kompetenzen und Interessen entwickeln, die sich vielleicht in der Wahl des Leistungskurses oder später im Beruf niederschlagen", erklärt Philipp Grundmann einen Ansatz dieses aufwendigen Projekts, das die ganze Woche in Anspruch nahm. Gemeinsam mit Maximilian Knips und Lena Krauß koordiniert er die Projektwoche an dem Gymnasium. Auch für die siebten Klassen stand zur Abwechslung noch ein Wandertag auf dem Wochenplan.

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Ganz viel Sport hatten sich die achten Klassen in der Projektwoche verordnet: Kanufahren, Klettern, Schwimmen - sie konnten die Sommerwoche in vollen Zügen genießen. Doch auch ihr Jahrgang beschäftigte sich im Rahmen des Projekts "Netpiloten" mit digitaler Kompetenz: Was gebe ich in den sozialen Medien preis und warum? Woher beziehe ich Anerkennung? Was macht mich zufrieden? Diese Themen beleuchteten die Lehrkräfte mit ihren Schülerinnen und Schülern. Der Erste-Hilfe-Kurs rundete das Spektrum für die achten Klassen ab.

"Schule ohne Rassismus" ist ein großes Thema an der Alexander-von-Humboldt-Schule. Die neunten Klassen hatten sich in der Projektwoche daher den Themen Erinnerungskultur und Prävention extremer Strömungen verschrieben. Intensiv beschäftigten sie sich mit dem Leben Anne Franks und nutzten dazu zeitgemäße Darstellungen von Zeitzeugeninterviews per App und im Netz. Sie besuchten Gedenkstätten in Trutzhain, Rhina und Stadtallendorf. Auch sie gönnten sich zum Ausgleich noch einen Wandertag. Hier verortete sich auch die 10. Klasse des Gymnasiums, die als G9-Klasse eine eigene Jahrgangsstufe bildet. Ihr Pendant, die G9-Klasse der Jahrgangsstufe 9 beschäftigte sich intensiv mit einem Kunstprojekt und bereitete den Pilsen-Austausch im kommenden Schuljahr vor.

Sehr abwechslungsreich ging es für die Schülerinnen und Schüler der E-Phase in der Projektwoche zu: Sie besuchten die documenta und widmeten sich ihrem späteren Berufsleben mit einem intensiven Bewerbungstraining einschließlich Vorbereitung auf ein Assessment-Center. Im Gegensatz dazu stand ein Besuch der Suchthilfeeinrichtung Fleckenbühl - eine Maßnahme im Sinne der Suchtprävention der Schule.

Die Schülerinnen und Schüler der Q-Phase schließlich nutzten die Projektwoche, um sich intensiv mit ihren Leistungskursthemen zu beschäftigen. Aufwendigere Versuchsanordnungen in den Naturwissenschaften wurden hier möglich, Besuche an den Universitäten in der Umgebung und gezielte Abiturvorbereitungen standen auf dem Programm. Auch für gemeinsame Freizeitaktivitäten war Zeit, beispielsweise Übernachtungen im Ferienhof Morgenstern, Kanufahrten oder Sport.