Im Betsaal der Kirchengemeinde von Engelrod ist noch bis zum 22. September eine Ausstellung zu sehen, bei der das vielseitig anerkannte künstlerische Wirken von Heini Heinbach...
ENGELROD. (hgh). Im Betsaal der evangelischen Kirchengemeinde von Engelrod ist noch bis zum 22. September eine Ausstellung zu sehen, bei der das großartige und vielseitig anerkannte künstlerische Wirken von Heini Heinbach gezeigt wird. 25 Zeichnungen, zahlreiche Gemälde sowie auch fotografische Darstellungen mit dem Titel „Leben und arbeiten im vorigen Jahrhundert im Vogelsberg“ erinnern größtenteils an das arbeitsreiche Landleben. Der 2009 verstorbene Maler, als Kind mit seiner Familie den Kriegswirren aus Essen entronnen, fand nicht nur im Lautertaler Ortsteil Engelrod seine Liebe zur späteren Ehefrau Ella, sondern auch seine Freude an der Malerei, schon mit 22 Jahren absolvierte er seine Meisterprüfung.
Auch in der Musik fand Heini Heinbach viel Freude, bei verschiedenen Kapellen war er als Schlagzeuger zu Hause. Und so kam es eines Tages, dass das Engelröder „Multitalent“ Heinbach den Allmenröder Albert Schmelz kennenlernte, jener „Vogelsberger Spinnstuben-Musikant“, der sich nicht nur der musikalischen Unterhaltung verschrieben, sondern auch als Autor gewagt hatte, zwei Bücher zu schreiben. Und so entstand vor mehr als zehn Jahren mit dem ersten Buch „Geschichten-Lieder-Bilder und Schnurren aus Lauterbach und dem Vogelsberg“ eine Ausgabe vom „Vogelsberger Basalt-Urgestein Otto, Heini und Albert“. Mit Otto gemeint war der Geigenbauer und Restaurator Otto Bellinger aus Hopfmannsfeld gemeint, der Musikgeschichten beisteuerte und stets sagte: „Kein Instrument ist der Seele näher als die Geige.“ An dieser Stelle kam wieder Heini Heinbach „ins Spiel“, der zu jeder Buchgeschichte die passenden Karikaturen zeichnete. Als dann Altlandwirt Albert Schmelz noch genügend „Stoff“ für ein zweites Buch mit dem Titel „Lustiges, Besinnliches, Deftiges und auch Nachdenkliches aus dem Vogelsberg und anderen deutschen Landen“ geschrieben hatte, war die Popularität des rüstigen 87-Jährigen bereits groß. Und auch hier zeichnete Heini Heinbach für die zutreffenden Malerskizzen verantwortlich.
„Für mich ist es ein Bedürfnis, meinem Freund Heini eine Ausstellung zu widmen, dessen viele und großartigen Werke viele Erinnerungen hervorrufen“, betont Albert Schmelz und verweist nicht nur auf die Gemälde „Der Maler“ (Heini Heinbach als Selbstbildnis), „Der Ackermann“ (Albert Schmelz) und „Der Geiger“ (Otto Bellinger),sondern auch auf Darstellungen des Erntedankfestes, der Gemeindeschäferei, des Schlachtfestes oder auch des Spinnstubenfestes. Auch Fotografien früherer Jahre wurden von Albert Schmelz mit einbezogen in die Ausstellung, die sicherlich viel Nostalgisches, aber auch Historisches verrät. Eine ganz besondere Augenweide ist das „Abendmahl“, ein Aquarell von Leonardo da Vinci, das Heinbach in Acrylfarben nachmalte, bei dessen Werk das ganze Ausmaß seiner künstlerischen Klasse deutlich wurde.
Dankbar gegenüber dem Engelröder Ortsbeirat mit Ortsvorsteherin Sabine Kreis zeigte sich vor allem Albert Schmelz, die im Beisein der Heinbach-Enkeltochter Vanessa Rausch und deren Sohn Gustav sowie den Nichten Amalie und Sunny-Marie auch noch einmal das engagierte Wirken von „Heini“ hervorhob. Pfarrer Thorsten Backwinkel-Pohl erinnerte ebenfalls daran, dass sich Heini Heinbach viele Jahre lang bei der Kulissenmalerei bei den Krippenspielen in der Engelröder Kirche mit eingebracht habe, auch seien von ihm die Urkunden für kirchliche Anlässe künstlerisch bearbeitet und geschrieben worden. Enkeltochter Vanessa Rausch machte deutlich, dass die Werke ihres Opas in nah und fern bewundert worden seien undsie sich noch gerne daran erinnere, mit welchem Feingefühl die Gemälde entstanden seien. Für Ortsvorsteherin Sabine Kreis ist diese Ausstellung ein deutliches Zeichen der Verbundenheit zu Heini Heinbach.
Die Ausstellung ist bis zum 22. September täglich von 10 bis 19 Uhr zugänglich.