Winterruhe im Ulrichsteiner Vogelsberggarten

Der Ulrichsteiner Vogelsberggarten ist auch im Winter einen Ausflugsort. © Brigitta Möllermann

Nur einige kleiner Arbeiten gibt es derzeit im Vogelsberggarten zu erledigen. Der Förderverein ist dennoch aktiv.

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VOGELSBERGKREIS. Auch im Winter ist der Zugang zum Vogelsberggarten auf dem Ulrichsteiner Schlossberg für Besucher offen, um auf rund 600 Höhenmetern Rundgänge zu unternehmen. Auf dem Gelände herrscht zurzeit Winterruhe, denn das letzte Getreide ist eingesät, und im Bauerngarten wurden die Beete abgedeckt, damit die Erde vom Niederschlag nicht ausgewaschen wird. Schnee und Frost tun ein Übriges und lockern den Boden bis zum Frühjahr nachhaltig auf.

Dennoch treffen die Besucher möglicherweise an trockenen und sonnigen Tagen den Gärtner Richard Golle bei den letzten Heckenpflegemaßnahmen. Bestimmte Abschnitte müssen gekürzt, also "auf den Stock" gesetzt" werden. Weiterhin werden die Steinriegel jetzt außerhalb der Vegetationszeit noch vom wuchernden Gestrüpp gesäubert. Diese halbhohen Felswälle, die mit Steinen angelegt wurden, die vom Acker abgelesen wurden, sind schon immer Wind und Wetterschutz für die Felder und gehören seit jeher zum typischen Bild der Bergregion. Über das Jahr hinweg siedeln sich in den Spalten und Ritzen Moose und Kräuter sowie Magerrasenpflanzen an. Mit der Zeit entwickelt sich wertvoller Humus, der die Entstehung eines außerordentlichen Habitats für Sonderkulturen begünstigt. Von der Spinne über die Eidechse bis hin zu nistenden Vögeln werden diese Biotope als geschützter Lebensraum genutzt.

Neue Paten gesucht

Im Frühjahr kommt dann die Gartenarbeit wieder richtig in Gang. Da einige der ehrenamtlichen Paten in diesem Jahr aus Altersgründen ausscheiden, freut sich Geschäftsführer Richard Golle über neue Interessenten, die zum Helfen im Vogelsberggarten vorbeikommen.

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Da der Vogelsberggarten für Ulrichstein ein Aushängeschild ist, werden Zukunftspläne für das Projekt "Pflanzenarche Vogelsberg" geschmiedet. Neben den Funktionen als Schau- und Lehrgarten soll das Gelände ein Ort der Nachzucht hessischer Verantwortungsarten werden. Damit möchte der Verein den Garten langfristig sichern, indem staatliche Förderungen dauerhaft generiert werden. Bislang unterstützen der Naturpark Vulkanregion Vogelsberg und der städtische Bauhof Ulrichstein die Arbeiten im Garten. Zudem erhält der Förderverein seit 2015 eine jährliche Zuwendung für den Erhalt der Biodiversität auf dem Gelände.