Das Team: Heidi Becker, Hans-Helmut Günther und Sigrid Leinberger. Foto: Graulich
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OBER-SEIBERTENROD - „Das Ortsfamilienbuch und Häuserverzeichnis stellt einen wichtigen Beitrag unserer Vorfahren und der zur Zeit lebenden Bewohner des Dorfes dar“, betonte Ortsvorsteher Holger Becker bei der Vorstellung des Buches „Verwandt mit und in Ober-Seibertenrod“ von Hans-Helmut Günther. Er dankte für dessen persönliches Engagement und wünschte, dass das Buch eine angemessene Würdigung und Verbreitung erfahre.
Der Autor ging auf die Entstehung des Buches ein. So sei schon ab den 70er Jahren von ihm Material zur Erstellung einer Ortschronik zusammengetragen worden. Dabei stellte sich heraus, dass es sinnvoll sei, vor dem Erstellen der Chronik die Bewohner Ober-Seibertenrods beziehungsweise ihre Familien zu erforschen und in einem Ortsfamilienbuch zu verknüpfen. Hierbei sollten die Herkunftsfamilien der nach Ober-Seibertenrod gezogenen Personen sowie auch die auswärtigen Familien, in die mancher Ober-Seibertenröder Einwohner durch Heirat oder Ähnliches abgewandert ist, mit erfasst werden. Ober-Seibertenrod bot ihm mit seiner Einwohnerzahl eine überschaubare Größe, die die Zusammenstellung aller jemals in Ober-Seibertenrod lebenden Bewohner der letzten 500 Jahre als machbares Vorhaben erscheinen ließ.
Nachdem er sämtliche Kirchenbücher als Kopie im Regal hatte, konnte mit der Arbeit begonnen werden. Weitere Quellen waren das Personenstandsarchiv in Neustadt, auch die Grabsteine der umliegenden Friedhöfe. Nicht zuletzt war die Befragung der Mitbürger sehr hilfreich. Besonders dankbar war Hans-Helmut Günther dem Forscherkollegen Karlheinz Lichau aus Ober-Ohmen, der die kompletten Kirchenbücher schon einmal übersetzt hatte.
Genau 11 158 Personen aus 3815 Familien sind hierbei zusammengekommen, die ein Ortsfamilienbuch mit 1043 Seiten zum Ergebnis haben. Geplant waren ungefähr 800 Seiten. Neben einem Inhaltsverzeichnis, in dem alle Namen aufgelistet sind, gibt es ein Register für die Berufe und ein Ortsregister, das ein gutes Abbild über die Anzahl der Familien aus den verschiedenen Orten abgibt. Einige Familien reichen bis zu den Anfängen der Kirchenbücher zurück, die im Kirchspiel Bobenhausen II im Jahr 1589 beginnen.
Als bemerkenswert bezeichnete der Autor, dass bei 17 Generationen, seit 1592 die Verbindung geschaffen werden konnte. Während von Asmus Schmirmund annähernd die Hälfte der Ober-Seibertenröder Bevölkerung abstammt, verliert sich die Linie des Johannes Günther (Hofkeil) mit dessen Sohn Curt Günther, der wegen Heirat nach Helpershain weggezogen ist. Erst 13 Generationen später kehrt mit Johannes Günther und seiner Ehefrau Ida, geb. Schmirmund, der Name Günther aus dieser Linie wieder zurück. Die heutigen Familien Betz und Günther in Ober-Seibertenrod sind Abkömmlinge aus der Linie des Johannes Günther (Hofkeil). 17 Meter lang war der Stammbaum von Asmus Schmirmund und Elisabeta Ziegenhain, den Günther an der Wand aufgehängt hatte.
Das Buch hat mit dem „Ortsfamilienbuch der Flüchtlinge, Heimatvertriebenen und Evakuierten“ eine zusätzliche Besonderheit. Katharina Zettl, geboren im August 1862, und zugezogen von Fischern/Karlsbad, ist hier der erste Eintrag. Dank sagte der Autor Heidi Becker und Sigrid Leinberger, die fast drei Jahre lang die Daten in den Computer übertragen hätten. Das Buch mit 500 Stück Auflage ist bei Elvira Radmacher, Kaufhaus Kimpel in Ulrichstein, und über E-Mail: hanshelmutguenther@t-online.de, Internet: www.ober-Seibertenrod-hhg.de sowie unter d 06645/609 erhältlich.