Die Feier zum 1. Mai auf der Burgruine in Angersbach ist in jedem Jahr für viele Menschen in der Region ein besonderes Highlight. Leider muss nun auch diese Veranstaltung aufgrund der aktuellen Situation abgesagt werden.
Von Annika Rausch
Der 1. Mai wird auf der Angersbacher Burgruine in diesem Jahr anders aussehen. Archivfoto: Stoepler
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AngersbachDie Feier zum 1. Mai auf der Burgruine in Angersbach ist in jedem Jahr für viele Menschen in der Region ein besonderes Highlight. Leider muss nun auch diese Veranstaltung aufgrund der aktuellen Situation abgesagt werden.
"Wir haben hin und her überlegt und sind zum Schluss gekommen, dass die Corona-Situation bis dahin sicher nicht erledigt sein wird", erklärt Wolfgang Bönsel, Vorsitzender der Fördergemeinschaft zur Rettung der Burgruine Wartenberg. Der Verein ist schon seit Jahrzehnten Ausrichter der Festes. "Die viele freiwilligen Helfer, die wir bereits hatten, könnten die Veranstaltung auch gar nicht mit den gebührenden Sicherheitsabständen vorbereiten." Das Gleiche gelte natürlich auch für eine eventuelle Durchführung des Festes.
Selbst wenn die Feier tatsächlich genehmigt werden sollte, stelle sich außerdem noch eine ander Frage, betont der Vorsitzende: "Wer würde angesichts der aktuellen Lage überhaupt kommen? Mit Sicherheit würden viele den Besuchs des Festes als unnötiges Risiko ansehen." Zudem müsse der Verein mit hohen Fixkosten in Vorleistung gehen und sei daher auf hohe Einnahmen angewiesen. So seien zum Beispiel die Mietkosten der Brauereien für Tisch, Zapfanlage und Co. seit 2017 um mehr als 300 Prozent gestiegen.
"Unsere Feier zum 1. Mai ist natürlich die Haupteinnahmequelle für die Arbeiten, die an der Burgruine durchgeführt werden müssen", bedauert Wolfgang Bönsel, kann aber zugleich auch Entwarnung geben: "Im Moment brauchen wir das Fest nicht." Für die anstehenden kleineren Maßnahmen sei der Verein noch gerüstet.
"Ich kann den Entschluss der Fördergemeinschaft sehr gut verstehen", kommentiert Dr. Olaf Dahlmann, Wartenberger Bürgermeister, die Absage des Festes. "Es ist natürlich schade, aber eine absolut richtige Entscheidung." Selbst wenn die aktuellen Verordnungen am 19. April, am Ende der Osterferien, wieder aufgehoben würden, sei die Zeit dann bis zum 1. Mai nicht mehr lang. So kurzfristig könnte, weiß Dahlmann, das Fest nicht organisiert werden. "Die Vorbereitungen würden bedingen, dass alle schon zuvor in Kontakt miteinander träten. Und das geht nicht." Er persönlich könne sich auch noch nicht vorstellen, dass alle Vorsichtsmaßnahmen im April bereits wieder aufgehoben würden. "Wir wissen alle nicht, was noch in Zukunft passiert. Das Robert Koch Institut informiert ständig, doch es ist schwer, eine Prognose in diesen dynamischen Zeiten zu treffen." Der Bürgermeister gibt außerdem noch etwas anderes zu bedenken: "Selbst wenn im April alles wieder wie gewohnt laufen sollte, glaube ich nicht, dass die Menschen gewillt sind, sich nach dieser Zeit wieder sofort dicht an dicht gedrängt auf eine Bierbank zu setzen. Wir werden eine Zeit brauchen, um wieder normal miteinander umgehen zu können." Die aktuellen Maßnahmen seien im Moment notwendig. "Doch das Ganze macht auch etwas mit uns."