Im Gespräch mit Parteifreunden beim Sommerfest der Vogelsberg-FDP: die Bundestagskandidaten Sibylle von Brunn (links) und Hermann Otto Solms (rechts). Foto: Stoepler
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LANDENHAUSEN - (ws). „Wir kämpfen um Platz drei“, mit diesem sportlichen Anspruch beschrieb der Bundesschatzmeister der FDP, Hermann Otto Solms, beim Sommerfest der Vogelsberg-FDP in Landenhausen das Ziel der Liberalen, mit einem guten Ergebnis am 24. September den Wiedereinzug in den Bundestag zu feiern. In kuscheliger Atmosphäre feierten die Freien Demokraten im Dorfbräuhaus des Wartenberger Ortsteils. Angenehm überrascht vom großen Zuspruch war Kreisvorsitzender Mario Döweling.
Zu den Ehrengästen der Veranstaltung und Sprechern von Grußworten zählten neben dem früheren Bundestagsvizepräsidenten Solms auch die Bundestagskandidatin Sibylle von Brunn aus Fulda und Kreistagsvorsitzender Dr. Hans Heuser (CDU), der die gute Zusammenarbeit mit den Freien Demokraten im Kreisparlament hervorhob. Sybille von Brunn kandidiert wie Solms im Vogelsbergkreis für ein Direktmandat in Berlin, rechnet sich selbst aber keine Chancen auf ein Mandat im Bundestag aus.
Anders natürlich das langjährige Zugpferd der Liberalen in Hessen, wobei Solms allerdings erklärte, zum letzten Mal um einen Sitz im Bundestag zu kämpfen. Gleichwohl mache ihm die Politik noch Spaß, sie halte ihn jung, sagte der 76-Jährige. Für ihn ist das Rennen um Platz 1 unter den Bonner Parteien bereits zugunsten der Union entschieden, die Frage Angela Merkel oder Martin Schulz habe längst an Spannung verloren. Stimmen für AfD und die Linke seien verlorene Stimmen, die nach der Wahl nichts bewirkten. Da bleibe als sportliche Herausforderung nur der Kampf um Platz drei, den die FDP gegen die Grünen gewinnen wolle.
Solms hofft auch wieder auf eine Regierungsbeteiligung der Freien Demokraten, denn es gelte, die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen. Die Große Koalition in Berlin habe sich allein mit der Bewältigung der Vergangenheit beschäftigt. Zentrale Herausforderungen seien die Digitalisierung der Wirtschaft und die Energiepolitik. Zur Steuerpolitik meinte Solms, der Bürger müsse teilhaben am wirtschaftlichen Erfolg, was eine Entlastung um 30 bis 40 Milliarden Euro und den Abschied vom Solidaritätsbeitrag verlange. „Wir haben die Chance auf einen großen Erfolg“, sieht der FDP-Spitzenpolitiker dem Wahltag zuversichtlich entgegen.
Auf die Landratswahl am 24. September verwies FDP-Kreisvorsitzender Döweling, der kritisierte, dass beim Energieunternehmen OVAG derzeit massiv um Posten gefeilscht werde. Die FDP stelle im Kreistag die fleißigste Fraktion, von den großen Parteien komme viel zu wenig. Die Große Koalition habe Schluss gemacht mit hektischem Aktionismus, andererseits werde aber nur noch verwaltet und administriert, was letztlich zum Stillstand führe. „Da ist deutlich Luft nach oben“, forderte Döweling auch vom amtierenden Landrat mehr Einsatz.