Alles Wichtige zur Wahl in Wiesbaden und in der Umgebung

aus Bundestagswahl 2021

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Eine Luftaufnahme der Wiesbadener Innenstadt. Archivfoto: Sascha Kopp

In Wiesbaden hat CDU-Kandidat Ingmar Jung seinen Wahlkreis hauchdünn vor Nadine Ruf (SPD) verteidigt. Im Rheingau-Taunus ist die Freude der SPD über ihren Erfolg getrübt.

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Montag, 27. September

19 Uhr: Kommentar zu Mehrheiten im Wiesbadener Rathaus: Keine Ausreden

. Die Ausflüchte der Rathaus-Politiker zur festgefahrenen Situation in der Koalitionsfindung in Wiesbaden müssen ein Ende finden, schreibt Olaf Streubig in seinem Kommentar. Mehr dazu hier.

18.47 Uhr: Schwarzer Tag für Martin Rabanus

Warum die Freude über den Wahlerfolg bei der SPD Rheingau-Taunus getrübt ist und wo es weitere Überraschungen gibt, lesen Sie hier.

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18.43 Uhr: Wer setzt sich in Berlin durch?

Ehemalige Bundesministerinnen aus Wiesbaden geben ihre Einschätzungen zum Wahlausgang. Mehr dazu hier.

17 Uhr: Bundestagswahl schafft Erfolgreiche und Enttäuschte im Main-Taunus

Wer aus dem Main-Taunus-Kreis alles Bundestagsabgeordneter wird und warum es für die SPD-Kandidatin nicht reicht. Mehr dazu hier.

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16.32 Uhr: Denkzettel ist angekommen - Reaktionen zur Wahl in Taunusstein

Wie die Parteien in Taunusstein das Ergebnis der Bundestagswahl interpretieren, lesen Sie hier.

15.19 Uhr: SPD-Kandidat Rabanus schafft es nicht in den Bundestag

Pech für die erfolgreichen Sozialdemokraten im Rheingau-Taunus-Kreis: Ihr Bundestagsabgeordneter Martin Rabanus zieht nach zwei Legislaturperioden nicht wieder ins den Bundestag ein. Sein 9. Platz auf der hessischen SPD-Landesliste reichte nicht aus, wie aus Parteikreisen am Montag auf Nachfrage bestätigt wurde. Offenbar zogen einige hessische Genossen als Gewinner von Direktmandaten an dem Taunussteiner auf der Liste vorbei, der das Direktmandat knapp an Klaus-Peter Willsch (CDU) verlor. Dieser holte zum siebten Mal in Folge die meisten Erststimmen: 30,9% (2017: 41,8%) reichten dem Hohensteiner für das Direktmandat im Wahlkreis 178 (Rheingau-Taunus - Limburg), Rabanus holte 28,5% und verbesserte sich damit gegenüber der jüngsten Bundestagswahl (2017: 25,3%).

13.20 Uhr: Kandidatinnen von Grünen und SPD verpassen Bundestagseinzug

Am Tag nach der Bundestagswahl ist die Enttäuschung bei Nadine Ruf (SPD) und Kristina Jeromin (Grüne) in Wiesbaden groß. Beide verpassen den Bundestagseinzug über die Landesliste. Mehr dazu hier.

13 Uhr: Geisenheimer Wahlergebnis kommt erst spät

Weil in einem Briefwahlbezirk zweimal gezählt werden musste, kam das Geisenheimer Bundestagswahlergebnis spät. Der Wahlbezirk "Scheune" fließt in die Wählerstatistik ein. Mehr dazu hier.

10.30 Uhr: 627 Stimmen trennen Jung und Ruf in Wiesbaden

Nadine Ruf von der SPD ist am Sonntag nur knapp dem CDU-Kandidaten Ingmar Jung (CDU) unterlegen. Wie das mit dem guten Ergebnis der grünen Direktkandidatin Brehm zusammenhängen könnte, lesen Sie hier.

4.49 Uhr: In Berlin gibt es „Wiesbadener Verhältnisse“

Nach der Bundestagswahl wird die Bildung einer Koalition knifflig, aber gibt es im Wiesbadener Rathaus nun endlich Bewegung? Mehr dazu hier.

0.35 Uhr: Kommentar zum Wiesbadener Wahlkampf

Der kollegiale Umgang von CDU und SPD in Wiesbaden steht symbolisch für einen anständigen Wahlkampf in der Stadt, findet Olaf Streubig in seinem Kommentar.

0.25 Uhr: CDU verliert in Wiesbaden Zweitstimmen

In Wiesbaden ist die SPD in 14 Ortsbezirken stärkste Kraft geworden, in der Stadtmitte wurde grün gewählt. Mehr dazu lesen Sie hier.

0.22 Uhr: CDU-Kandidat Ingmar Jung verteidigt Wiesbadener Wahlkreis

Nach einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen siegt der Bundestagsabgeordnete hauchdünn vor SPD-Herausforderin Nadine Ruf. Mehr dazu lesen Sie hier.

Sonntag, 26. September

22.47 Uhr: Ein bitterer Abend für die Union im Rheingau-Taunus-Kreis

„Ein bitterer Abend“ resümierte Klaus-Peter Willsch (CDU) den „katastrophalen Absturz“ der Union. Obwohl Willsch bei den Erststimmen gegenüber 2017 (41,8 Prozent) rund zwölf Prozent auf knapp 30 Prozent verlor – und damit mehr als seine Partei –, wollte er von persönlichen Konsequenzen zunächst nichts wissen. Das Direktmandat holte der Hohensteiner, wenn auch knapp, zum immerhin siebten Mal. Man müsse das Ergebnis in Ruhe und mit Abstand analysieren. Auf Bundesebene gelte, man habe den „Markenkern“ und die inhaltliche Profilierung der Union verwässert, sich bei Programmen anderer Parteien bedient und darüber die Stammwählerschaft aus den Augen verloren.

CDU-Direktkandidat Klaus-Peter Willsch. Foto: Martin Fromme
CDU-Direktkandidat Klaus-Peter Willsch. (© Martin Fromme)

Hinzu komme ein „schwacher Wahlkampf“, der viel zu spät durchgestartet sei. Ob es mit dem von ihm präferierten Friedrich Merz als Kandidat ein besseres Ergebnis gegeben hätte, sei Spekulation. Schließlich habe man, auch in Hessen, auf Laschet gesetzt. Über mögliche Regierungskoalitionen wollte er am Wahlabend ebenfalls nicht spekulieren, „erst mal abwarten, ob wir den Auftrag zur Regierunsgbildung bekommen“. Immerhin eine positive Nachricht konnte Willsch, der sich mit seinen Parteifreunden im „Lindenbrunnen“ im heimischen Holzhausen traf, dem Wahlabend abgewinnen: „Gut, dass Rot-Rot-Grün verhindert wurde!“

22.34 Uhr: SPD-Mann Martin Rabanus: „Es war noch nie so knapp“

25,5 Prozent für die SPD – als in den 20-Uhr-Nachrichten die Hochrechnung über die Bildschirme im „Living“ läuft, brandet Applaus auf. Etwa 30 SPD-Anhänger verfolgen in der Kneipe am Taunussteiner Rathaus die Auszählung der Stimmen. Nicht nur das Ergebnis ihrer Partei interessiert, sie fiebern auch mit Martin Rabanus, der im Wahlkreis 178 (Rheingau-Taunus-Limburg) schon zum dritten Mal als Direktkandidat antritt. Bei den vergangenen Bundestagswahlen hatte der SPD-Bewerber keine Chance gegen Platzhirsch Klaus-Peter Willsch (CDU). Diesmal ist es anders: „Es war noch nie so knapp“, kommentiert Rabanus die Zahlen aus dem Wahlkreis, die über eine Leinwand flimmern. Zum ersten Mal liegt er bei den Erststimmen fast gleichauf mit dem Konkurrenten von der CDU, manchmal trennen sie nur wenige Stimmen. „Ein tolles Ergebnis“, findet Rabanus. Am Ende reicht es zwar doch nicht für das Direktmandat, aber zwischen beiden Bewerbern liegt nur ein Prozentpunkt. Rabanus bleibt gelassen. Aller Voraussicht nach wird er über die Landesliste seiner Partei wieder in den Bundestag einziehen. „Ich bin froh und dankbar für alle, die uns ihr Vertrauen geschenkt haben“.

Direktkandida Martin Rabanus (links), Unterbezirksvorsitzender Marius Weiß (rechts) beide SPD.  Foto: Martin Fromme
Direktkandida Martin Rabanus (links), Unterbezirksvorsitzender Marius Weiß (rechts) beide SPD. (© Martin Fromme)

Den deutlichen Zugewinn, den seine Partei erzielt hat, findet Unterbezirksvorsitzender Marius Weiß „sensationell“. Vor einem Jahr habe die SPD noch 20 Prozent hinter der Union gelegen, erinnert er sich. Noch bei der Aufstellung des Kanzlerkandidaten habe die SPD viel Häme geerntet – deshalb tue das Ergebnis „unheimlich gut“. Im Wahlkampf habe man die richtigen Themen getroffen, an Infoständen sei immer wieder deutlich geworden, dass den Wählern besonders die soziale Gerechtigkeit am Herzen liege.

22.28 Uhr: Wiesbadener Linke enttäuscht von schlechtem Ergebnis

„Wir sind negativ gespannt.“ Dem Wiesbadener Direktkandidaten der Linken ist die Enttäuschung deutlich anzumerken. „Das Ergebnis ist eine Katastrophe. Wir haben uns quasi halbiert“, sagt Daniel Winter. „Unser großes Thema Soziales ist in den vergangenen 18 Monaten von den vorherrschenden Themen Klima und Corona total verdrängt worden.“ Klima werde aber den Grünen zugeschrieben und bei den Corona-Maßnahmen habe Die Linke weitgehend die Regierungslinie mitgetragen. Auch beim medialen Diskurs seien die Linken fast unsichtbar gewesen. Außerdem habe die „Causa Wagenknecht“, also die Diskussion um den Ausschluss der bei einigen Parteimitgliedern unbeliebten Sahra Wagenknecht, voll auf den Bundestagswahlkampf durchgeschlagen.

Dass auch er als Direktkandidat bei um die 5 Prozent herumdümpelt, findet er enttäuschend. „Ich hatte mir schon ein Prozent mehr erwartet.“

Nach der Wahl werde Die Linke das Ergebnis intern kritisch diskutieren. Im Wahlkampf hat Winter alle Direktkandidatinnen und -kandidaten außer dem der AfD schätzen gelernt. Bei der Wahlparty im Parteibüro in der Büdingenstraße ist die Stimmung unterdessen „gar nicht so negativ“. Mit einem Bier feiert Winter dann erst einmal die Erleichterung, dass die Anspannung der vergangenen Wochen vorbei ist. „Es war eine Herausforderung, aber ich denke, ich habe das gut gemacht.“ Er habe viel Zuspruch bekommen und habe sich in der Rolle wohlgefühlt.

22.24 Uhr: Wiesbadener FDP will Jamaika in Berlin

Die Liberalen treffen sich am Dotzheimer Weinstand am Wahlabend. Etwa 50 FDP-Freunde freuen sich mit dem Wiesbadener Kandidaten Lucas Schwalbach, der am Abend bei 10,7 Prozent der Erststimmen landet. Der FDP-Ortsverband schenkt aus. „Das war für uns ein guter Anlass, uns hier zu treffen“, erzählt Parteivorsitzender Christian Diers. Dem Wiesbadener Kandidaten bescheinigt er „ein hervorragendes Ergebnis“. Auch mit dem Votum auf Bundesebene für ihre Partei sind die Wiesbadener Liberalen zufrieden. Diers und Schwalbach schließen sich jedenfalls ihrem Vorsitzenden Christian Lindner an, der in einer Jamaika-Koalition die besten Chancen für die FDP sieht, viel von ihren Positionen durchzusetzen. Lucas Schwalbach zu möglichen Konstellationen in Berlin: „Dieser Wahlabend zeigt sehr deutlich, dass die Zeit der Zweierkoalitionen vorbei ist.“ Man werde sich jetzt einigen müssen in Berlin. Jeder müsse ab- und zugeben „und in den Kernpunkten müssen sich alle Parteien wiederfinden“, meint der Wiesbadener. Bei manchen Themen sei man vielleicht von den Grünen weniger weit entfernt als dies manche denken, sagt Schwalbach. Wichtigste Themen im Wahlkampf waren im direkten Gespräch mit den Bürgern laut Diers der Umgang mit der Corona-Pandemie und Folgen für die Wirtschaft.

Später, nachdem sich die liberale Runde am Pfarrer-Luja-Platz in Dotzheim aufgelöst hat, kommt eine kleine FDP-Gruppe dann noch ins Rathaus. „Mal schauen, was die anderen so machen“, sagt ein entspannter Diers. Die CDU- und SPD-Leute schauen da noch gebannt auf die Ergebnisse ihrer Direktkandidaten. Denn wer das Rennen macht, steht da noch lange nicht fest.

22.17 Uhr: AfD „Das Ergebnis ist in Ordnung“

Erich Heidkamp ist zufrieden mit dem Ergebnis, das seine Person als Kandidat für das Direktmandat in den Deutschen Bundestag für die AfD Wiesbaden eingefahren hat. 7,0 Prozent sind es nach einem langen Wahlabend in Wiesbaden. Mit vielen Parteikollegen verfolgt der AfD-Direktkandidat den Wahlabend im Rathaus bei Sekt und Häppchen. „In der Corona-Zeit war es für eine junge Partei wie die AfD schwierig, Wähler zu erreichen. Dafür haben wir das gut gemacht“, sagt der Frankfurter, der Mitglied in der Wiesbadener Partei ist. Dass die AfD im Rennen um das Direktmandat nicht oben mitspielen könne, sei ihm bewusst. „Ich bekomme immer wieder gesagt, dass ich das nette Gesicht einer furchtbaren Partei sei. Dass ich ein Heuchler wäre. Das ist schon schade“, sagt Heidkamp und betont, dass die Parteien in bestimmten Themen wie Klima, Familie und Wirtschaft einen Weg zusammen finden müssten. „Wir müssen darüber diskutieren, was das Beste ist.“ Aber seine Partei werde immer noch zu wenig wahrgenommen. „Wir nehmen am politischen Geschehen nicht teil. Das ärgert mich“, so Heidkamp.

Monika Giesa, Kreisvorsitzende der AfD Wiesbaden, ist ebenfalls zufrieden. „Das Ergebnis ist in Ordnung.“ Erich Heidkamp habe „einen tollen Wahlkampf“ gemacht. Ein oder zwei Prozentpunkte mehr hätte sie sich am Ende aber dennoch gewünscht.

22.15 Uhr: Ergebnis in Niedernhausen und Hofheim

Alexander Müller (FDP) und Anna Lührmann (Grüne) sind beide im künftigen Bundestag vertreten. Der Liberale aus Niedernhausen kommt über den Landeslistenplatz 4 zum zweiten Mal ins Parlament in Berlin, auch die Grüne aus Hofheim zieht über ihren Landeslistenplatz 5 in den Bundestag ein, dem sie bereits von 2202 bis 2009 als damals jüngste Abgeordnete angehörte. Am Wahlabend, den die Grünen auf ihrer Wahlparty im Bad Schwalbacher Bistro „33“ feierten, hatte sie daher ein lachendes und ein weinendes Auge: Man habe das Ergebnis im Wahlkreis zwar fast verdoppelt, sei aber lange hinter den Erwartungen zurückgeblieben. „Im Januar sind wir mit sensationellen Umfragewerten gestartet“, erinnert die 38-Jährige, „dann wurde unser Wahlkampf im April, Mai sehr holprig.“ An Infoständen habe sie zuletzt aber oft gehört, dass Wähler der SPD ihre Stimme geben wollten, um Armin Laschet als Kanzler zu verhindern. „Der Wahlkampf war zuletzt arg auf Scholz gegen Laschet zugespitzt“, klagt die Hofheimerin.

Anna Lührmann (Grüne) und Alexander Müller (FDP). Foto: Martin Fromme/Foto: Mallmann/AMP
Anna Lührmann (Grüne) und Alexander Müller (FDP). (© Martin Fromme/Foto: Mallmann/AMP)

Bei nun folgenden Sondierungen für eine Koalition - höchstwahrscheinlich als Dreierkonstellation, denn für das von ihr präferierte Rot-Grün reiche es nicht - müsse der Klimaschutz klar im Mittelpunkt stehen. Die Gründen stünden dabei für Veränderung. Ein Problem werde das Thema Kohleausstieg, da müssten sich potenzielle Koalitionspartner bewegen. Sie könne sich vorstellen, wieder im Haushaltsausschuss mitzuarbeiten, sagt die Wissenschaftlerin, aber auch im Wirtschaftsausschuss oder anderen Bereichen könne man arbeiten, um richtigen Klimaschutz zu erreichen. Mit womöglich vier Abgeordneten aus dem Wahlkreis 178 gebe es viele Möglichkeiten, um beim Thema Bahnlärm oder der Reaktivierung der Aartalbahn etwas zu bewegen. Auch bei der umstrittenen Ultranet-Stromtrasse wolle sie das überparteiliche Gespräch zum Wohle der Bürger suchen.

20.54 Uhr: Wahlkreis Rheingau-Taunus – Limburg zu Dreivierteln ausgezählt

Mehr als drei Viertel aller Ergebnisse liegen im Wahlkreis 178 (Rheingau-Taunus – Limburg) vor: Um 20.44 Uhr, nach Auszählung von 287 von 333 Stimmbezirken liegt die CDU bei Erst- und Zweitstimmen knapp vorne: Die Christdemokraten holen 29,64 bzw. 25,34% der Stimmen, die SPD kommt auf 28,45% bzw. 25,17%, 10,61% bzw. 14,10% der Stimmen entfallen auf die FDP, die Grünen erringen 14% bzw. 14,66% der Stimmen. Die AfD bleibt mit 8,89% bzw. 9,45% einstellig, die Linke kommt auf 3,33% bzw. 2,86%.

20.17 Uhr: Erstes Ergebnis im Wahlkreis 178

Das erste kommunale Ergebnis im Wahlkreis 178 (Rheingau-Taunus Limburg) liegt vor: Um 20.06 Uhr meldete Waldems 8 von 8 ausgezählten Stimmbezirken. In der Gemeinde im Idsteiner Land holte die SPD die meisten Erststimmen (31,25%) und Zweitstimmen (28,12%), dahinter liegt leicht abgeschlagen die CDU mit 26,47% bzw. 21,79%. Die Grünen kommen auf 15,24% bzw. 15,99%, die FDP auf 10,26% bzw. 13,21%, die AfD bleibt in Waldems einstellig mit 8,82% bzw. 9,99%, die Linke holt 2,46% bzw. 2,96%.

20.15 Uhr: Nix genaues weiß man (noch) nicht.

Ingmar Jung besucht Nadine Ruf - nicht zum Gratulieren oder im gratuliert zu bekommen. Die beiden Kontrahenten um das Direktmandat verabschieden sich erstmal wieder aus dem Rathaus zu den jeweiligen Wahlparties ihrer Parteien. „Wir sehen uns später.“

Ingmar Jung besucht Nadine Ruf - noch ist unklar, wer wem gratulieren werden wird. Foto: Olaf Streubig
Ingmar Jung besucht Nadine Ruf - noch ist unklar, wer wem gratulieren werden wird. (© Olaf Streubig)

20.00 Uhr: Die Hälfte der Wahlbezirke in Wiesbaden ist ausgezählt

Die Hälfte der Wahlbezirke ist ausgezählt, bei der Wiesbadener CDU im Rathaus ist die Spannung zum Greifen. Der Bundestagsabgeordnete Ingmar Jung (CDU) und Nadine Ruf (SPD) liegen gleich auf. Die Landtagsabgeordnete Astrid Wallmann und Kultusminister Alexander Lorz drücken die Daumen, genau wie der Ehrenvorsitzende der Wiesbadener CDU Horst Klee. „Früher habe ich hier auf dem Tisch gestanden und gejubelt. Hoffentlich gibt es heute auch Grund zur Freude.“ Noch fehlen die Briefwahlbezirke.

Bei der CDU in Wiesbaden verfolgt man die Auszählung der Stimmen der Bundestagswahl. Foto: Olaf Streubig
Bei der CDU in Wiesbaden verfolgt man die Auszählung der Stimmen der Bundestagswahl. (© Olaf Streubig)

19.57 Uhr: Kiedrich, wir haben ein Problem

Frei nach dem berühmten Satz während der Apollo-13-Mission wartete man am Wahlabend auch zwei Stunden nach Schließung der Wahllokale noch auf Ergebnisse aus dem gotischen Weindorf im Rheingau. Woran es lag, war zunächst nicht herauszufinden, im Kiedricher Rathaus war am Abend für die Redaktion zeitweise niemand zu erreichen.

19.53 Uhr: Wiesbadener Direktkandidaten liegen gleichauf

Wiesbaden (dom). Halbzeit beim Auszählen: Mittlerweile sind knapp über die Hälfte aller Stimmbezirke in Wiesbaden ausgezählt und der Kampf um das Direktmandat scheint völlig offen: Ingmar Jung (CDU) und Nadine Ruf (SPD) liegen nach 136 von 260 ausgezählten Bezirken beide bei je 26,3 Prozent. Raus aus dem Direktmandate-Rennen sind dagegen Grünen-Bewerberin Uta Brehm (16,4), FDP-Kandidat Lucas Schwalbach (10,6) und auch AfD-Mann Erich Heidkamp mit aktuell 9,1 Prozent.

19.31 Uhr: Knappes Rennen um das Wiesbadener Direktmandat

260 Wahlbezirke hat Wiesbaden, 77 sind jetzt ausgezählt. Während die Wiesbadener SPD beim Zweitstimmenergebnis momentan sogar leicht über dem Bundesergebnis rangiert, nimmt der Abend für die CDU in der Landeshauptstadt keinen beruhigenden Verlauf. Ein Minus von 7,8 Prozentpunkten gegenüber 2017 steht aktuell zu Buche. Noch aber fehlt ein Großteil der Wahlbezirk-Ergebnisse – es ist also noch Musik drin. Spannend wird es im Rennen um das Wiesbadener Direktmandat, bei dem SPD-Kandidatin und Herausforderin Nadine Ruf momentan mit 27,5 Prozent die Nase vorn hat. Der Abstand zum Gewinner von 2017, CDU-Mann Ingmar Jung, ist mit 1,1 Prozentpunkten aber denkbar knapp.

19.17 Uhr: Kopf-an-Kopf-Rennen von CDU und SPD in Rheingau-Taunus

Im Wahlkreis 178 (Rheingau-Taunus – Limburg) liefern sich CDU-Platzhirsch Klaus-Peter Willsch, der zum siebten Mal das Direktmandat anstrebt, und sein SPD-Herausforderer Martin Rabanus ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Erststimmen, wie es spannender nicht sein könnte: Stand 19.06 Uhr (82 von 333 Ergebnissen) lag Willsch mit 28,6% hauchzart vorne, während Rabanus auf 28,56% kommt. In Willsch Heimatgemeinde Hohenstein erreicht Willsch nur 28,72%, Rabanus dagegen 31,47%. Das Zweistimmenergebnis im Wahlkreis ist etwas eindeutiger: 25,25% für die Sozialdemokraten, 23,86 % für die Union.

Im Wahlkreis 178 (Rheingau-Taunus – Limburg) liefern sich CDU-Platzhirsch Klaus-Peter Willsch (rechts) und sein SPD-Herausforderer Martin Rabanus (links) ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Erststimmen. Foto Willsch: Willsch / Foto Rabanus: DBT/Haar
Im Wahlkreis 178 (Rheingau-Taunus – Limburg) liefern sich CDU-Platzhirsch Klaus-Peter Willsch (rechts) und sein SPD-Herausforderer Martin Rabanus (links) ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Erststimmen. (© Foto Willsch: Willsch / Foto Rabanus: DBT/Haar)

19.02 Uhr: Direktkandidatin Nadine Ruf (SPD) lobt hochmotiviertes Team

SPD-Vorsitzende Patricia Eck aus Bierstadt: „Wir haben was zu feiern, auch wenn noch nichts feststeht. Dank Deines Wahlkampfs stehen wir heute hier.“ Nadine Ruf, Direktkandidatin der SPD in Wiesbaden: „Als ich meinen Hut in den Ring geworfen habe, hatten wir nichts zu verlieren. Aber alle waren hochmotiviert von Anfang an. Danke, egal wie das heute ausgeht. Wir gehen hoch erhobenen Hauptes vom Platz.“

SPD-Vorsitzende Patricia Eck (rechts) und Nadine Ruf. Foto: Anke Hollingshaus
SPD-Vorsitzende Patricia Eck (rechts) und Nadine Ruf. (© Anke Hollingshaus)

18.38 Uhr: Zuversicht bei der Wiesbadener CDU

Als die erste Prognose der Bundestagswahl in der Obermayr Business School eintrifft, sind die rund 60 Gäste der CDU Wiesbaden gelöst. Viel Applaus gibt es für das erste Ergebnis der CDU auf Bundesebene. Richtigen Jubel erhält die Prognose für mögliche Regierungskoalitionen. Denn: Eine Jamaika-Koalition aus CDU, FDP und Grünen rückt in greifbare Nähe. Ein rot-rot-grünes Bündnis aus SPD, Linken und Grünen erhält nach ersten Prognosen keine Mehrheit.

Die Wahlparty der CDU Wiesbaden. Foto: Lukas Görlach / VRM Bild
Die Wahlparty der CDU Wiesbaden. (© Lukas Görlach / VRM Bild)

„Das ist ein Ergebnis, dass schon mal ein Erfolg ist“, sagt CDU-Parteivorsitzender Ingmar Jung, der auch um ein Direktmandat in den Deutschen Bundestag kämpft. „Es hätte auch niemand gedacht, dass wir die SPD nochmal einholen können.“ Und trotzdem sei die erste Wahlprognose der CDU von 25 Prozent ein schlechtes Wahlergebnis. „Damit können wir nicht zufrieden sein“, sagt Jung.

Die CDU ist dabei in der Frankfurter Straße für einen langen Abend gewappnet. Bratwurst, Rindswurst und Salate warten auf die Gäste. Für Mitternacht („Sollte die Party so lange gehen“) ist bereits die Gulaschsuppe angekündigt. „Das kann ein sehr langer Abend werden. Ich bin sehr gespannt. Das wird in Wiesbaden sicher eine knappe Kiste“, betont Jung. Er habe zwar den Vorteil, dass er das ganze schon mal mitgemacht hat - nämlich bei der letzten Bundestagswahl, als er das Direktmandat in Wiesbaden gewonnen hatte. „Ich bin schon etwas nervös, schaue dem ganzen Abend aber optimistisch entgegen.“

Die Stimmung in der Obermayr Business School ist von Beginn an ausgelassen und entspannt. Etwas mehr noch nach den ersten Hochrechnungen.

Die Wahlergebnisse für Wiesbaden

18.30 Uhr: Bei der SPD ist die Stimmung "irgendwie so zwischendrin"

Die Wiesbadener SPD trifft sich auf dem Freudenberg im Heidehäuschen der Naturfreunde. Erste Reaktionen nach der Prognose in der ARD: man jubelt nicht und man ist nicht enttäuscht Irgendwie so zwischendrin. „Abwarten und Tee trinken“, sagt OB Gert-Uwe Mende, der selbstverständlich auch zum Heidehäuschen gekommen ist. Direktkandidatin Nadine Ruf, die derzeit noch nicht weiß, ob es klappen wird oder nicht, dafür ist der Abend noch zu früh, sagt: „Als ich angetreten bin, standen wir zwischen 13 und 16 %, je nach Umfrage. Dass wir jetzt viel besser angeschnitten haben, zeigt doch sehr deutlich, dass die SPD auf die richtigen Themen gesetzt hat.“ Vorsitzende Patricia Eck: „Im Januar wurde die SPD doch fast belächelt, dass sie überhaupt einen Kanzlerkandidaten aufgestellt hat.“ Noch ist nichts klar, was Wiesbadener Kandidaten betrifft. Coronakonform teils drin teils draußen warten die Genossen bei Kartoffelsuppe und Bier, wie es weitergeht an diesem Abend.

18.25 Uhr: Wiesbadener Grüne „Wir haben das beste Ergebnis im Bund, das wir je hatten“

Nach den ersten Hochrechnungen ist die Stimmung gelöst bei den Wiesbadener Grünen. „Wir haben das beste Ergebnis im Bund, das wir je hatten“, sagt Fraktionsgeschäftsführer Felix Kisseler. „Wir haben was zu feiern.“ Er öffnet die ersten Sektflaschen. Lucas Haker, Direktkandidat von Die Partei, kommt vorbei, um „ein bisschen moralische Unterstützung“ zu geben und geht dann gleich weiter zum Büfett. „Das ist ein klarer Auftrag, dass die Grünen an der Regierung beteiligt werden“, sagt Mathias Wagner, Fraktionsvorsitzender der hessischen Grünen im Landtag und mit Uta Brehm Wiesbadener Vorsitzender. „Ich bin immer noch getragen von der guten Stimmung im Wahlkampf, jetzt warten wir auf die Stimmen. Das Ziel ist die Mitbestimmung“, fasst es Direktkandidatin Brehm zusammen.

Uta Brehm, Direktkandidatin der Grünen in Wiesbaden. Foto: Lukas Görlach / VRM Bild
Uta Brehm, Direktkandidatin der Grünen in Wiesbaden. (© Lukas Görlach / VRM Bild)

Hier finden Sie seit 18 Uhr alle Ergebnisse

17.50 Uhr: Grüne treffen sich im Fraktionszimmer des Wiesbadener Rathauses

Erst langsam füllt sich das Fraktionszimmer der Grünen im Rathaus. Hier gibt‘s keine Masken, sondern 2G - jeder wird nach dem Impfnachweis gefragt. „Ganz schön angespannt“ fühlt sich die Wiesbadener Direktkandidatin der Grünen, Uta Brehm. Ein „toller Wahlkampf“ liege hinter ihr. „Wir haben ein enormes Feedback bekommen.“ Noch heute haben sie gute Wünsche von Freunden und Bekannten aus der ganzen Republik bekommen. „Aber wir müssen sehen, ob es gereicht hat.“ Sie hat sich bei der Kleidung bewusst für fröhliche Farben entschieden: hellrotes Oberteil, türkisfarbener Bleistiftrock. Zu Laugengebäck, Spundekäs und Frischkäsedip gibt es Biobier und Biowein- und Sekt aus der Region. „Es müsste doch mit dem Teufel zugehen, wenn wir keinen Zuwachs zur letzten Bundestagswahl hätten“, sagt Fraktionsgeschäftsführer Felix Kisseler.

Die Grünen mit Direktkandidatin Uta Brehm (rechts) und Fraktionsvorsitzende Walid Hafezi (links) treffen sich im Fraktionszimmer im Wiesbadener Rathaus, um auf die Wahlergebnisse zu warten. treffen Foto; Michela Luster
Die Grünen mit Direktkandidatin Uta Brehm (rechts) und Fraktionsvorsitzende Walid Hafezi (links) treffen sich im Fraktionszimmer im Wiesbadener Rathaus, um auf die Wahlergebnisse zu warten. treffen (© Foto; Michela Luster)

17.14 Uhr: Hohe Zahl an Briefwählern in Wiesbaden

Wiesbaden (dom). Noch eine knappe Stunde haben die Wahllokale geöffnet und mit ihnen die Briefkästen für die Briefwahl. Schon jetzt kann man aber zweifellos davon ausgehen, dass die Zahl der Briefwähler in Wiesbaden bei der Bundestagswahl 2021 wieder eine neue Rekordmarke erreicht. Schon jetzt sind deutlich über 68000 der „roten Briefe“ wieder im Wahlamt eingegangen, berichtet Amtsleiter Rüdiger Wolf. Angesichts der rund 73000 versandten Unterlagenpakete zur Briefwahl spreche das für eine sehr starke Rückläuferquote, da noch nicht alle in den verschiedenen Verwaltungen abgegebenen Briefe im Wahlamt eingetroffen seien. Bei der zurückliegenden Bundestagswahl vor vier Jahren waren noch rund 45000 Mal Briefwahlunterlagen angefordert und versandt worden. Die Zahl der Briefwähler betrug damals etwas über 42500 – ein Anteil von rund 30 Prozent an der Gesamtheit der Wiesbadener Wähler. Wolfs Team im Wahlamt ist bereits damit beschäftigt, die roten Umschläge zu öffnen und die darin enthaltenen Wahlscheine mit dem Wählerverzeichnis abzugleichen. Die blauen Umschläge mit den darin enthaltenen Stimmzetteln bleiben ordnungsgemäß bis zum Beginn der Auszählung um 18 Uhr verschlossen.

15.54 Uhr: Verteidigt Ingmar Jung sein Direktmandat?

Genauso spannend wie im Rheingau-Taunus-Kreis dürfte es auch im benachbarten Wahlkreis 179 werden: In der Hessischen Landeshauptstadt stehen gleich 14 Kandidatinnen und Kandidaten auf dem Wahlzettel – so viele wie noch nie. Bei früheren Bundestagswahlen waren nie mehr als neun Bewerber angetreten. Eine Chance auf die meisten Erststimmen und damit das Direktmandat für den Deutschen Bundestag rechnen sich Ingmar Jung (CDU) und seine Herausforderinnen Nadine Ruf (SPD) sowie Uta Brehm (Grüne) aus.

Direktkandidat Ingmar Jung (CDU) auf der Autobahnbrücke am Fort Biehler. Foto: René Vigneron / VRM Bild
Direktkandidat Ingmar Jung (CDU) auf der Autobahnbrücke am Fort Biehler. (© René Vigneron / VRM Bild)

Jung hat den Wahlkreis vor vier Jahren mit 34,4 Prozent der Erststimmen vor Simon Rottloff (SPD, 28,6) gewonnen und ist seither Bundestagsabgeordneter. Um das zu bleiben muss der CDU-Kreisvorsitzende den Wahlkreis gewinnen. Sein Listenplatz dürfte nicht reichen. Anders sieht es bei Nadine Ruf aus, sie hat gute Chancen über die Landesliste der SPD in den Bundestag einzuziehen. Gleiches gilt für Kristina Jeromin (Grüne), die auf Platz 11 der Landesliste ihrer Partei steht. Nur auf Rang 17 dieser Liste findet sich Uta Brehm wieder und hat damit geringe Chancen. Auch im Kampf um das Direktmandat gilt die Parteivorsitzende der Wiesbadener Grünen als Außenseiterin.

13.40 Uhr, Rheingau-Taunus-Kreis: Holt Willsch zum siebten Mal die meisten Erststimmen

Im Wahlkreis 178 (Rheingau-Taunus - Limburg) wird mit Spannung darauf geschaut, ob es Klaus-Peter Willsch (CDU) aus Hohenstein zum siebten Mal schafft, mit den meisten Erststimmen das Direktmandat zu ergattern. Martin Rabanus (SPD) aus Taunusstein und Alexander Müller (FDP) aus Niedernhausen sind über die Landeslisten ihrer Parteien so gut abgesichert, dass sie es wohl wieder in den Bundestag schaffen, auch für die Hofheimerin Anna Lührmann (Grüne) könnte es reichen.

Für die AfD tritt Marcus Resch (Taunusstein), für Die Linke Valentin Zill (Limburg) an. Neben den sechs im Berliner Parlament vertretenen Parteien haben auch Freie Wähler (Bianka Rössler, Rüdesheim), die Basis (Jens Meyer, Dornburg), Bündnis C (Reinhard Seiler, Hünstetten) Direktkandidaten aufgestellt, die Zehner-Runde wird ergänzt durch den parteilosen Carsten Schlossbauer aus Taunusstein.

8 Uhr, Wiesbaden: Mehr Einwohner, aber weniger Wahlberechtigte

Zum Tag der Bundestagswahl erklären wir, wie sich die Gruppe der Wahlberechtigten in Wiesbaden zusammensetzt und haben dazu auch eine interaktive Grafik angefertigt. Mehr zum Thema lesen Sie hier.

Von unseren Reportern