Proteste von Ärzten und in Altenheimen in Wiesbaden

Die Teams in Kinderarztpraxen haben viel zu tun: hier der Empfang in der Praxis Seyyedi/Domay in der Rheinstraße. Foto: Harald Kaster

Manche Arztpraxen waren am Mittwoch nicht telefonisch erreichbar. Der Grund dafür ist ein Aktionstag, der auf den Personalmangel aufmerksam machen soll.

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WIESBADEN. Wer am Mittwoch versucht hat, in seiner Arztpraxis jemanden ans Telefon zu bekommen, musste in manchen Fällen mit dem Anrufbeantworter vorliebnehmen. Grund: ein Aktionstag, mit dem auf den Personalmangel vor allem bei Medizinischen Fachangestellten (MFA) aufmerksam gemacht werden sollte. Auch in Wiesbaden waren zum Beispiel einige Kinderarztpraxen nur für geplante Termine geöffnet. Und für absolute Notfälle.

Kürzere Sprechzeiten, längere Wartezeiten

Die Belastungen seien in den vergangenen drei Jahren massiv gestiegen. In vielen Praxen sei der Krankenstand bei den Mitarbeiterinnen so hoch wie nie zuvor. Es werde immer schwerer, Nachwuchs zu finden. Kürzere Sprechzeiten, längere Wartezeiten seien die Folgen, heißt es auf der Webseite der Kinderärztin Dr. Soraya Seyyedi.

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Auch anderweitig im Gesundheitssektor wurde protestiert. Der Verband der katholischen Altenhilfe kritisiert das neue Infektionsschutzgesetz, das im Oktober in Kraft tritt. Pflegekräfte müssten dann Test- und Impfnachweise kontrollieren und dokumentieren. Bürokratie statt Zeit für die Pflege, heißt es. Aus Protest waren Besuche im Antoniusheim am Mittwoch von 13 bis 16 Uhr nur vor der Einrichtung möglich.