
In dieser Woche berichten wir nicht nur von großen Spenden, sondern verraten auch, wie Sie mit Kerzenresten Gutes für die Ukraine tun können.
Wiesbaden. Wiesbadener Schüler beweisen sich dieser Tage musikalisch und beim Müllsammeln, die R+V-Versicherung spendet gleich mehrfach, die Rotarier tun sich für die Tafel zusammen und in Klarenthal werden für den guten Zweck Kerzenreste gesammelt.
R+V-Versicherung spendet gleich mehrfach
Für die R+V-Versicherung ist es ein Herzensprojekt, das sie seit 2008 jährlich mit 10.000 Euro unterstützt: „Franz das Theater”, die Theatergruppe der Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung. So freute sich R+V-Pressesprecherin Brigitte Römstedt, auch in diesem Jahr wieder einen Scheck über 10.000 Euro überreichen zu dürfen: „Bei ,Franz das Theater’ treten Menschen mit Behinderung ins Scheinwerferlicht. Sie werden mit ihren besonderen Stärken sichtbar.” Und nicht nur die Theatergruppe wurde in letzter Zeit mit einer Spende des in Wiesbaden ansässigen Versicherungsunternehmens bedacht. Bei der R+V-Weihnachtsspendenaktion wurde mit 181.700 Euro ein neuer Rekord erreicht. Insgesamt durften sich 22 gemeinnützige Einrichtungen in ganz Deutschland über einen Betrag daraus freuen. Der Fokus lag in diesem Jahr auf den Tafeln, so gingen zum Beispiel stolze 14.500 Euro an die Tafel Wiesbaden. Aber auch die Clown Doktoren, Zwerg Nase, die Kinder-Unfallhilfe, Albatros, Känguru und Barrierefrei starten wurden unterstützt. „Wir stehen ausdrücklich auch in diesen schwierigen Zeiten zu unserer sozialen Verantwortung”, betonte der R+V-Vorstandsvorsitzende Norbert Rollinger.
Gemeinsam gegen den Müll am Luisenplatz
Reger Betrieb herrschte vergangenen Sonntag rund um den Luisenplatz. Verantwortlich dafür war der Stadtschüler*innerat (SSR), der zu einer gemeinsamen Müllsammelaktion aufgerufen hatte. Etwa 25 Personen, darunter neben Schülerinnen und Schülern auch Familien, machten sich, ausgestattet mit Zangen und Eimern, ans Werk, um auf Müllsuche zu gehen: Zigarettenstummel, Kronkorken, Glas und vieles mehr füllten am Ende knapp 15 Müllsäcke. Die Aktion unter der Leitung von Luise von Stuckrad-Barre fand in Kooperation mit der Initiative CleanUp und der ELW, die das Equipment stellte, statt. Der SSR plant in den nächsten Monaten übrigens weitere Aktionen, darunter auch einen Nachhaltigkeitstag und einen Nachhaltigkeitswettbewerb.
„Ellys Big Band” erspielt sich Bronze
Etwas Tolles gibt es auch von der Elly-Heuss-Schule zu berichten, genauer gesagt von „Ellys Big Band”: Unter der Leitung von Alexandra Schwalbe sicherten sich die jungen Musikerinnen und Musiker beim finalen Landeswettbewerb „Jugend jazzt Hessen für Bigbands” den dritten Platz. Dafür spielte die EHS-Big-Band, alle Mitglieder entstammen den Bläserklassen der Schule, im hr-Sendesaal in Frankfurt. Schon im vergangenen Juli setzte sich „Ellys Big Band” dafür in der Vorrunde gegen mehrere Bands durch und erspielte sich somit einen Workshop unter der Leitung von Wolfgang Diefenbach. Der ist kein Geringerer als der Bandleader des hessischen Landesjugendjazzorchesters, und schaute im November mit einigen seiner Musiker in Wiesbaden vorbei, um die Band auf die Endrunde des nun stattgefundenen Wettbewerbs vorzubereiten. Mit Erfolg, wie der dritte Platz belegt, über den sich auch Lehrerin Julia Hirsing freute.
Kerzenreste helfen in der Ukraine
Normalerweise würden sie im Müll landen. Aber ehe Sie Kerzenstummel dieser Tage wegwerfen, bringen Sie sie lieber nach Klarenthal und tun damit Gutes: Das Volksbildungswerk Klarenthal sammelt in seinem Stadtteilbistro in der Graf-von-Galen-Straße 3 sämtliche Kerzenreste, denn: „Für uns sind die Wachsreste eine Kleinigkeit, aber in der Ukraine hängen davon Leben ab”, appellieren Sabine Betz vom Volksbildungswerk und Anastasiya Ivanenko vom Verein Life Cologne. Denn der Kölner Verein, an den sämtliche in Klarenthal gesammelte Kerzenreste gehen, bringt diese wiederum mit medizinischen Hilfstransporten in die Ukraine. Dort verarbeiten Frauen in Kellern und Küchen die Wachsreste zu sogenannten Büchsenlichtern, indem das heiße Wachs in alte Konservendosen gegossen wird. Etwa 23.000 Büchsenlichter sind auf diese Art schon entstanden und werden im Kriegsgebiet genutzt, um Wäsche zu trocknen, zu kochen oder sich einfach nur zu wärmen. „Ein Büchsenlicht in einer Thunfischdose brennt vier Stunden, in einer Maisdose acht Stunden und in einer großen Konservendose bis zu zwölf Stunden”, weiß Ivanenko.
Rotarier-Familie tut sich für die Tafel zusammen
Die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine machen sich, wie wir schon häufig berichtet haben, auch bei der Tafel Wiesbaden weiterhin bemerkbar. Rund 2500 Geflüchtete sind dort zu den knapp 3000 Menschen, die dort regelmäßig mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln versorgt werden, dazugekommen. Um die Tafel auch in den schwierigen Zeiten von steigenden Lebensmittelpreisen zu unterstützen, hatte der Rotary Club Wiesbaden-Kochbrunnen einen Aufruf in der rotarischen Familie gestartet und angeregt, die Energiekostenpauschale ganz oder teilweise zu stiften. Gemeinsam mit Mitgliedern aus den drei Nachbarclubs Wiesbaden, Wiesbaden-Nassau und Wiesbaden-Rheingau kamen so in weniger als einem Monat 8.500 Euro zusammen. Das Geld konnten nun stellvertretend Christoph Nielbock (RC Wiesbaden), Rita Thies (RC Wiesbaden-Nassau) und Thilo von Debschitz (RC Wiesbaden-Kochbrunnen, v.l.) an die Vorsitzende der Tafel Wiesbaden, Ruth Friedrich-Wurzel , überreichen.
Ein schönes Wochenende!