
Pilzhäuser, Tiktok-Trends, starke Frauen – und Sportvereine, die durchschnaufen können. Was die Themen der Woche in Worms vereint? Für alle braucht’s Energie.
„Das Pilzhaus ist weg”, hatte sie in den Hörer gerufen. „Moment, wie bitte?”, hatten wir geantwortet. „Ja, das Pilzhaus.” Aus der Stimme der Gesprächspartnerin drang die helle Begeisterung. Aber wofür bloß? Pilzhäuser, die kannten wir bislang nur als Schlumpf-Behausung. Zumindest glaubten wir uns daran zu erinnern, dass die blauen Comiczwerge in ausgehöhlten Fliegenpilzen leben. Und dann fiel es uns wie Schuppen von den Augen. „Ach, die Alte Mälzerei.” Ja, die ehemalige Champignon-Zuchtanlage, die war uns natürlich ein Begriff. Da lagen sie dann ein paar Stunden später, die Überreste des – Sie merken, wir haben den Begriff liebgewonnen – Pilzhauses, dessen Dach zuvor bereits in der Mitte eingebrochen war und in dessen Nähe man quasi jeden Moment damit gerechnet hatte, sie könnte wie ein Jenga-Turm in sich zusammenfallen. Trotzdem dachten wir beim Anblick der Bagger: „Wahnsinn, was für eine Energie so ein Gefährt hat.”
Ja, Energie hatten diese Woche wohl auch andere. Manch einer meinte doch tatsächlich, Kinosäle verwüsten zu müssen. Wir haben uns da an den Kopf gegriffen und uns gefragt: Habt ihr eine Ahnung, mit welcher Leidenschaft ein Kinobetreiber seiner Arbeit nachgeht? Und überhaupt, macht ihr das zu Hause auch? Am Ende steckte ein mysteriöser Tiktok-Trend dahinter, einer, den wirklich niemand versteht. Dinge gibt’s! Energiegeladen war die Woche aber auch an anderer Stelle – und zwar im allerbesten Sinne. Am Weltfrauentag war der Tatendrang in Worms nur so zu spüren. Für die Innenstadt gab es feministische Impulse, in der Stadtbibliothek spannende Lebensgeschichten – und wahrscheinlich hat jede kurz innegehalten und an die gedacht, die vor uns da waren oder anderswo auf der Welt sind und leiden. Letzteres gilt natürlich nicht nur für die Frauen. Wir jedenfalls haben durchgeschnauft und uns vorgenommen, immer schön die Ärmel hochzukrempeln. Durchgeschnauft haben auch die Sportvereine. Sie haben die Pandemie nun endgültig überstanden, die Menschen in Worms sind alles andere als Bewegungsmuffel. Darauf ein kräftiger Handstützüberschlag seitwärts. Und dann mit frischer Kraft in die neue Woche.