Trotz schwerer Stimmenverluste der Union sieht CDU-Kanzlerkandidat Laschet eine von ihm geführte Regierung. SPD-Kanzlerkandidat Scholz sieht einen Regierungsauftrag bei der SPD.
BERLIN. Unionskanzlerkandidat Armin Laschet will trotz des schwachen Abschneidens bei der Bundestagswahl versuchen, eine unionsgeführte Regierung zu bilden. „Eine Stimme für die Union ist eine Stimme gegen eine linksgeführte Bundesregierung. Und deshalb werden wir alles daran setzen, eine Bundesregierung unter Führung der Union zu bilden“, sagte Laschet am Sonntagabend in Berlin.
Lesen Sie auch: Bundestagswahl 2021: Alle Ergebnisse
„Deutschland braucht jetzt eine Zukunftskoalition, die unser Land modernisiert.“ In einer solchen Koalition müsse sich jeder Partner wiederfinden mit seinen Schwerpunkten. Zugleich sagte Laschet: „Mit dem Ergebnis können wir nicht zufrieden sein.“ Der Ausgang sei jedoch völlig unklar. „Es wird ein langer Abend.“
Scholz: "Das ist ein Auftrag"
SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz sieht angesichts der Zugewinne bei der Bundestagswahl einen Regierungsauftrag für seine Partei. "Dass wir jetzt die ersten Hochrechnungen haben, die zeigen, die SPD kriegt viel Unterstützung von den Bürgerinnen und Bürgern, das ist ein Auftrag, dafür zu sorgen, dass all das, was in dieser Wahl besprochen wurde und was wir vorgeschlagen haben, auch umgesetzt wird", sagte Scholz am Sonntagabend in Berlin.
"Natürlich freue ich mich über das Wahlergebnis", sagte der amtierende Vizekanzler bei der Wahlparty in der SPD-Zentrale. "Das ist ein großer Erfolg." Viele Wählerinnen und Wähler hätten deutlich gemacht, dass sie einen "Wechsel in der Regierung" wollten und dass der nächste Kanzler Olaf Scholz heißen solle.
Von dpa