RKI meldet 34.002 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 183,7
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut deutlich angestiegen. Auch die Zahl der Hospitalisierungen und der Todesfälle steigen ebenfalls.
Von dpa
Boosterimpfungen sollen bald für alle möglich sein.
(Symbolfoto: Steffen Schellhorn)
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BERLIN - Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut deutlich angestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Samstagmorgen mit 183,7 an.
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Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 169,95 gelegen, vor einer Woche bei 145,1 (Vormonat: 62,3). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 34.002 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 03.38 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte die Zahl der Neuinfektionen mit 37 120 einen Rekordwert seit Beginn der Pandemie erreicht. Vor einer Woche hatte der Wert bei 21 543 Ansteckungen gelegen.
Zahl der Todesfälle auch wegen Covid-19 gestiegen
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind im vergangenen Jahr in Deutschland 4,9 Prozent mehr Menschen gestorben als im Jahr zuvor. Insgesamt seien 985.572 Menschen gestorben, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mit. Der Anstieg sei auch auf die Sterbefälle durch Covid-19 zurückzuführen. Die amtliche Todesursachenstatistik basiert den Angaben zufolge auf den in den Todesbescheinigungen dokumentierten Grundleiden und Begleiterkrankungen der verstorbenen Personen. An Covid-19 als Grundleiden starben 2020 in Deutschland demzufolge insgesamt 39.758 Menschen. Damit war Covid-19 bei vier Prozent aller Verstorbenen die ausschlaggebende Todesursache. In dieser Zahl seien diejenigen Fälle nicht enthalten, in denen Covid-19 von dem leichenschauenden Arzt oder der leichenschauenden Ärztin auf dem Totenschein als Begleiterkrankung dokumentiert wurde.
Laut Statistik war die häufigste Todesursache im Jahr 2020, wie schon in den Vorjahren, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung. Mit 338.001 Verstorbenen war gut ein Drittel (34 Prozent) aller Sterbefälle darauf zurückzuführen (2,1 Prozent mehr als im Vorjahr mit 331.211 Fällen). Vor allem bei älteren Menschen führten diese Erkrankungen zum Tod: 93 Prozent der an einer Krankheit des Herz-Kreislauf-Systems Verstorbenen waren 65 Jahre und älter.
Zweithäufigste Todesursache waren Krebserkrankungen: Beinahe ein Viertel (23,5 Prozent) aller Verstorbenen (231.271 Menschen) erlag im Jahr 2020 einem Krebsleiden, das waren ungefähr so viele wie im Vorjahr (2019: 231.318). 4,2 Prozent oder 41.794 aller Todesfälle im Jahr 2020 waren auf eine nicht natürliche Todesursache wie zum Beispiel eine Verletzung oder Vergiftung zurückzuführen (2019: 41.779). In 17.211 Fällen war ein Sturz die Ursache für den Tod. Durch einen Suizid beendeten 9.206 Menschen ihr Leben. Im Vergleich zum Vorjahr war die Zahl der Suizide mit plus 1,8 Prozent leicht höher (2019: 9.041 Fälle).
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Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 142 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 90 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4 743 490 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter - gab das RKI am Freitag mit 3,91 an (Donnerstag: 3,73). Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4 355 300 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 96 488.
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Lauterbach rät von größeren Weihnachtsfeiern und Karneval ab
Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach rät angesichts der sich verschärfenden Corona-Lage von größeren Weihnachts- und Karnevalsfeiern ab. "Diese wird wahrscheinlich die letzte große Welle der Pandemie sein, kann aber noch sehr viele Menschenleben kosten. Daher ist es wichtig, dass die Menschen vorsichtiger werden", sagte Lauterbach der "Rheinischen Post" (Samstag). "Dazu gehört, möglichst auf betriebliche Weihnachtsfeiern in Innenräumen zu verzichten, an Weihnachten in kleineren Gruppen zu feiern und nicht zum Karneval zu gehen."
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Es sei gut, dass die Auffrischungsimpfungen zunächst vor allem den besonders gefährdeten Gruppen vorbehalten würden, sagte er. Es brauche aber mehr, um die vierte Welle zu brechen. Dass es erneut zu einem Herunterfahren des öffentlichen Lebens kommen könnte, hält Lauterbach für unrealistisch. Man müsse aber mehr auf die 2G-Regel setzen, also den Zutritt zu bestimmten Bereichen auf Geimpfte und Genesene beschränken. "Diese Regelung sollte am besten in allen Bereichen greifen, die nicht wie Lebensmittelgeschäfte oder Drogerien zum täglichen Bedarf gehören", so Lauterbach. Zudem brauche es viel strengere Kontrollen.
Mit Blick auf die Schulen rief Lauterbach die Schülerinnen und Schüler zu freiwilligen Schutzmaßnahmen auf. "Ich halte es für medizinisch geboten, dass Kinder ihre Maske im Unterricht tragen, auch wenn Länder die Pflicht abgeschafft haben, was ich für einen Fehler halte", sag
Knapp 70 Prozent der Bürger mindestens einmal gegen Corona geimpft
57,9 Millionen Menschen in Deutschland - 69,7 Prozent - sind mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Samstag hervor. 55,8 Millionen (67,1 Prozent) sind vollständig geimpft. Demnach wurden am Freitag rund 228 000 Impfdosen verabreicht. 2,7 Millionen Menschen haben zusätzlich bereits eine Auffrischungsimpfung, einen sogenannten Booster, erhalten. Das RKI geht allerdings davon aus, dass unter Erwachsenen vermutlich mehr Menschen geimpft sind, als die Daten nahelegen.
Beim Stand der Covid-19-Impfungen gibt es weiterhin erhebliche regionale Unterschiede: Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 81,4 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter. Bis auf Sachsen (59,2 Prozent) haben alle Bundesländer die 60-Prozent-Marke geschafft. Bremen zählt mit 78,7 Prozent ebenfalls den höchsten Anteil an vollständig geimpften Einwohnern. Sachsen ist hier mit 57,1 Prozent am Ende der Rangliste.