Wolfgang Greilich, bildungspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion. Archivfoto: dpa
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WIESBADEN - (chs). Zusätzliche Anforderungen wie Inklusion, Nachmittagsbetreuung oder die Integration von Flüchtlingskindern haben nach Ansicht der FDP zu einer Überlastung von Schulen und Lehrern geführt. Verantwortlich dafür sei auch die Bildungspolitik der schwarz-grünen Koalition in den vergangenen drei Jahren, sagte der bildungspolitische Sprecher der Fraktion, Wolfgang Greilich, am Donnerstag in Wiesbaden.
Inklusion, also gemeinsamen Unterricht von Schülern mit und ohne Lernbehinderung, wolle die Regierung „mit der Brechstange“ durchsetzen, obwohl vielerorts die entsprechende Ausstattung nicht vorhanden sei. Dort, wo die Ressourcen fehlten, müsse man akzeptieren, dass Inklusion nicht zu realisieren sei. Daher müssten die Förderschulen für Kinder mit Lernbehinderung erhalten bleiben. Daran, dass die Realisierung von Inklusion, der Ausbau von Ganztagsangeboten sowie zusätzliche Sprachkurse und Integration wichtige gesellschaftliche Aufgaben seien, bestehe im Grundsatz aber überhaupt kein Zweifel, betonte Greilich.
Die Umschulung von Realschul- und Gymnasialpädagogen zur Behebung des Lehrermangels an Grundschulen sei ein richtiger Ansatzpunkt, meinte Greilich. Dieses „Notprogramm“ reiche aber nicht aus. Auf Dauer könne der notwendige Nachwuchs nur durch eine adäquate Bezahlung sichergestellt werden. Als persönliche Meinung kennzeichnete Greilich die Forderung, Grundschullehrer nach der Besoldungsstufe A 13 zu bezahlen. Die Nullrunde 2015 und die einprozentige Erhöhung der Beamtenbezüge im Jahr 2016 hätten zu einer Abwanderung in andere Bundesländer geführt, in denen die Lehrer besser bezahlt würden als in Hessen.
Wegen der gestiegenen Belastungen fordert die FDP eine Bildungsinitiative. Unter anderem fordert die Fraktion ein Weiterbildungsprogramm mit speziellen Konzepten und Methoden vor allem für Grundschullehrer zur Bewältigung der Alphabetisierung von Seiteneinsteigern im Deutschunterricht. Außerdem sollten Lehrer von bürokratischen Aufgaben entlastet werden, die durch das „Kontrollbedürfnis des Ministeriums“ entstanden seien.